Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861."Sehr warm heute," näselte er, auf einem Stuhl, "Wollen Sie nicht ablegen, Cloten?" "Danke, danke! Will gleich wieder fort; wollte "Aber Sie werden doch ein paar Minuten Zeit "Keinen Augenblick -- auf Ehre," sagte Herr von Von Cloten verbeugte sich wiederum sehr förmlich "Bitte, bitte, derangiren Sie sich nicht;" sagte "Ich will mir nur Ihren Robin einmal ansehen," „Sehr warm heute,“ näſelte er, auf einem Stuhl, „Wollen Sie nicht ablegen, Cloten?“ „Danke, danke! Will gleich wieder fort; wollte „Aber Sie werden doch ein paar Minuten Zeit „Keinen Augenblick — auf Ehre,“ ſagte Herr von Von Cloten verbeugte ſich wiederum ſehr förmlich „Bitte, bitte, derangiren Sie ſich nicht;“ ſagte „Ich will mir nur Ihren Robin einmal anſehen,“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0049" n="39"/> <p>„Sehr warm heute,“ näſelte er, auf einem Stuhl,<lb/> den ihm der Baron anbot, am Tiſche Platz nehmend;<lb/> „Robin trieft von Schweiß; habe Ihrem Reitknecht ge¬<lb/> ſagt, ihn mit Stroh abzureiben. Conſervirt die Pferde<lb/> merkwürdig. Angenehmer Wein, — Liebfrauenmilch? —<lb/> famoſer Wein — hatten neulich auch welchen in Barne¬<lb/> witz — nicht halb ſo gut. Apropos Barnewitz — gut<lb/> bekommen, Baron? War etwas vor der Zeit fortge¬<lb/> fahren — Hitze wirklich abominabel“ —</p><lb/> <p>„Wollen Sie nicht ablegen, Cloten?“</p><lb/> <p>„Danke, danke! Will gleich wieder fort; wollte<lb/> nur einmal, weil gerade in der Nähe — war auf<lb/> Grenwitz — Alles ausgeflogen dort — vorſprechen,<lb/> zu ſehen, wie es ſteht.“</p><lb/> <p>„Aber Sie werden doch ein paar Minuten Zeit<lb/> haben.“</p><lb/> <p>„Keinen Augenblick — auf Ehre,“ ſagte Herr von<lb/> Cloten, ſein Glas leerend und aufſtehend, „ſpreche<lb/> morgen vielleicht wieder vor. Adieu, Baron.“</p><lb/> <p>Von Cloten verbeugte ſich wiederum ſehr förmlich<lb/> vor Oswald und ſchritt, von dem Baron begleitet,<lb/> nach der Thür.</p><lb/> <p>„Bitte, bitte, derangiren Sie ſich nicht;“ ſagte<lb/> Cloten.</p><lb/> <p>„Ich will mir nur Ihren Robin einmal anſehen,“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0049]
„Sehr warm heute,“ näſelte er, auf einem Stuhl,
den ihm der Baron anbot, am Tiſche Platz nehmend;
„Robin trieft von Schweiß; habe Ihrem Reitknecht ge¬
ſagt, ihn mit Stroh abzureiben. Conſervirt die Pferde
merkwürdig. Angenehmer Wein, — Liebfrauenmilch? —
famoſer Wein — hatten neulich auch welchen in Barne¬
witz — nicht halb ſo gut. Apropos Barnewitz — gut
bekommen, Baron? War etwas vor der Zeit fortge¬
fahren — Hitze wirklich abominabel“ —
„Wollen Sie nicht ablegen, Cloten?“
„Danke, danke! Will gleich wieder fort; wollte
nur einmal, weil gerade in der Nähe — war auf
Grenwitz — Alles ausgeflogen dort — vorſprechen,
zu ſehen, wie es ſteht.“
„Aber Sie werden doch ein paar Minuten Zeit
haben.“
„Keinen Augenblick — auf Ehre,“ ſagte Herr von
Cloten, ſein Glas leerend und aufſtehend, „ſpreche
morgen vielleicht wieder vor. Adieu, Baron.“
Von Cloten verbeugte ſich wiederum ſehr förmlich
vor Oswald und ſchritt, von dem Baron begleitet,
nach der Thür.
„Bitte, bitte, derangiren Sie ſich nicht;“ ſagte
Cloten.
„Ich will mir nur Ihren Robin einmal anſehen,“
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