Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.saal kam hinterdrein. Herr von Barnewitz kam für "Oldenburg, zum Teufel, was hast Du denn da "Ja, lieber Freund, Du sagtest, ich sollte den Un¬ "Und Melitta mit dem Doctor, Du mit der "Ja, Barnewitz, das ist nun einmal geschehen; "Ich wasche meine Hände in Unschuld," grollte "Und ich will eine Flasche Champagner auf meinen ſaal kam hinterdrein. Herr von Barnewitz kam für „Oldenburg, zum Teufel, was haſt Du denn da „Ja, lieber Freund, Du ſagteſt, ich ſollte den Un¬ „Und Melitta mit dem Doctor, Du mit der „Ja, Barnewitz, das iſt nun einmal geſchehen; „Ich waſche meine Hände in Unſchuld,“ grollte „Und ich will eine Flaſche Champagner auf meinen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0080" n="70"/> ſaal kam hinterdrein. Herr von Barnewitz kam für<lb/> einen Augenblick von jener Seite herüber, zu ſehen,<lb/> ob Alles in Ordnung war. Seine Stirn verdüſterte<lb/> ſich, als er ſeine Frau an Cloten's Arm, Melitta<lb/> neben Oswald ſtehend bemerkte, und endlich Olden¬<lb/> burg ſelbſt, ſeine kleine Dame wie eine Prinzeß von<lb/> Geblüt führend, in den Saal trat.</p><lb/> <p>„Oldenburg, zum Teufel, was haſt Du denn da<lb/> angerichtet,“ flüſterte Barnewitz heftig. „Ich will<lb/> nicht, daß Cloten meine Frau führt, Sie reden ſchon<lb/> genug über die Beiden.“</p><lb/> <p>„Ja, lieber Freund, Du ſagteſt, ich ſollte den Un¬<lb/> bedeutendſten wählen; da war ja gar keine Wahl.“</p><lb/> <p>„Und Melitta mit dem Doctor, Du mit der<lb/> Klauß — das iſt ja geradezu lächerlich.“</p><lb/> <p>„Ja, Barnewitz, das iſt nun einmal geſchehen;<lb/> und nun würdeſt Du mir einen ausnehmenden Ge¬<lb/> fallen erweiſen, wenn Du nicht desavouirteſt, was ich<lb/> in Deinem Auftrage gethan habe, und Dich ruhig an<lb/> Deinen Platz verfügteſt; die Gräfin Grieben ſucht<lb/> Dich überall mit ihren großen Eulenaugen.“</p><lb/> <p>„Ich waſche meine Hände in Unſchuld,“ grollte<lb/> Barnewitz, davon eilend.</p><lb/> <p>„Und ich will eine Flaſche Champagner auf meinen<lb/> gelungenen Staatsſtreich trinken,“ grinſte Oldenburg,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0080]
ſaal kam hinterdrein. Herr von Barnewitz kam für
einen Augenblick von jener Seite herüber, zu ſehen,
ob Alles in Ordnung war. Seine Stirn verdüſterte
ſich, als er ſeine Frau an Cloten's Arm, Melitta
neben Oswald ſtehend bemerkte, und endlich Olden¬
burg ſelbſt, ſeine kleine Dame wie eine Prinzeß von
Geblüt führend, in den Saal trat.
„Oldenburg, zum Teufel, was haſt Du denn da
angerichtet,“ flüſterte Barnewitz heftig. „Ich will
nicht, daß Cloten meine Frau führt, Sie reden ſchon
genug über die Beiden.“
„Ja, lieber Freund, Du ſagteſt, ich ſollte den Un¬
bedeutendſten wählen; da war ja gar keine Wahl.“
„Und Melitta mit dem Doctor, Du mit der
Klauß — das iſt ja geradezu lächerlich.“
„Ja, Barnewitz, das iſt nun einmal geſchehen;
und nun würdeſt Du mir einen ausnehmenden Ge¬
fallen erweiſen, wenn Du nicht desavouirteſt, was ich
in Deinem Auftrage gethan habe, und Dich ruhig an
Deinen Platz verfügteſt; die Gräfin Grieben ſucht
Dich überall mit ihren großen Eulenaugen.“
„Ich waſche meine Hände in Unſchuld,“ grollte
Barnewitz, davon eilend.
„Und ich will eine Flaſche Champagner auf meinen
gelungenen Staatsſtreich trinken,“ grinſte Oldenburg,
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