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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.

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ben, der Baronin Trantow, der Frau von Nadelitz,
der Baronin Grenwitz und der andern ältern Damen.
Oswald hatte sich zuerst der Jugend angeschlossen,
bei der ihn Herr von Langen einführte, und mit einigen
Reminiscenzen aus den Gesellschaften in der Residenz
und einigen geschickten Combinationen verschiedene ge¬
sellschaftliche Spiele befürwortet und arrangirt, die
mit allgemeinem Beifall angenommen und mit sicht¬
licher Zufriedenheit der Theilnehmer ausgeführt wur¬
den. Als er aber sah, daß Melitta, gegen seine Hoff¬
nung, sich durchaus nicht in den Kreis der Spielenden
mischen wollte, benutzte er eine schickliche Gelegenheit,
sich selbst aus demselben zurückzuziehen. Herr von
Langen war ihm gefolgt und holte ihn in einem Hecken¬
gange ein, wo Oswald sich der harmlosen Beschäf¬
tigung des Stachelbeerpflückens hingab.

"Gott sei Dank," sagte Herr von Langen, Oswalds
Beispiele folgend und einen Johannisbeerbusch, der
voll dunkelrother Früchte hing, plündernd. "Dem
Unheil wären wir glücklich entronnen. Fluch dem
Ersten, der gesellschaftliche Spiele erfand. Sind die
Stachelbeeren reif?"

"Köstlich."

"Sie müssen mich auf jeden Fall in nächster Zeit
besuchen. Mein Gut liegt nur ein Stündchen von

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ben, der Baronin Trantow, der Frau von Nadelitz,
der Baronin Grenwitz und der andern ältern Damen.
Oswald hatte ſich zuerſt der Jugend angeſchloſſen,
bei der ihn Herr von Langen einführte, und mit einigen
Reminiscenzen aus den Geſellſchaften in der Reſidenz
und einigen geſchickten Combinationen verſchiedene ge¬
ſellſchaftliche Spiele befürwortet und arrangirt, die
mit allgemeinem Beifall angenommen und mit ſicht¬
licher Zufriedenheit der Theilnehmer ausgeführt wur¬
den. Als er aber ſah, daß Melitta, gegen ſeine Hoff¬
nung, ſich durchaus nicht in den Kreis der Spielenden
miſchen wollte, benutzte er eine ſchickliche Gelegenheit,
ſich ſelbſt aus demſelben zurückzuziehen. Herr von
Langen war ihm gefolgt und holte ihn in einem Hecken¬
gange ein, wo Oswald ſich der harmloſen Beſchäf¬
tigung des Stachelbeerpflückens hingab.

„Gott ſei Dank,“ ſagte Herr von Langen, Oswalds
Beiſpiele folgend und einen Johannisbeerbuſch, der
voll dunkelrother Früchte hing, plündernd. „Dem
Unheil wären wir glücklich entronnen. Fluch dem
Erſten, der geſellſchaftliche Spiele erfand. Sind die
Stachelbeeren reif?“

„Köſtlich.“

„Sie müſſen mich auf jeden Fall in nächſter Zeit
beſuchen. Mein Gut liegt nur ein Stündchen von

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[35/0045] ben, der Baronin Trantow, der Frau von Nadelitz, der Baronin Grenwitz und der andern ältern Damen. Oswald hatte ſich zuerſt der Jugend angeſchloſſen, bei der ihn Herr von Langen einführte, und mit einigen Reminiscenzen aus den Geſellſchaften in der Reſidenz und einigen geſchickten Combinationen verſchiedene ge¬ ſellſchaftliche Spiele befürwortet und arrangirt, die mit allgemeinem Beifall angenommen und mit ſicht¬ licher Zufriedenheit der Theilnehmer ausgeführt wur¬ den. Als er aber ſah, daß Melitta, gegen ſeine Hoff¬ nung, ſich durchaus nicht in den Kreis der Spielenden miſchen wollte, benutzte er eine ſchickliche Gelegenheit, ſich ſelbſt aus demſelben zurückzuziehen. Herr von Langen war ihm gefolgt und holte ihn in einem Hecken¬ gange ein, wo Oswald ſich der harmloſen Beſchäf¬ tigung des Stachelbeerpflückens hingab. „Gott ſei Dank,“ ſagte Herr von Langen, Oswalds Beiſpiele folgend und einen Johannisbeerbuſch, der voll dunkelrother Früchte hing, plündernd. „Dem Unheil wären wir glücklich entronnen. Fluch dem Erſten, der geſellſchaftliche Spiele erfand. Sind die Stachelbeeren reif?“ „Köſtlich.“ „Sie müſſen mich auf jeden Fall in nächſter Zeit beſuchen. Mein Gut liegt nur ein Stündchen von 3*

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Zitationshilfe: Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische02_1861/45>, abgerufen am 23.11.2024.