Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.Dame muß in Tante Grenwitz's Nähe schlafen." "Was Es war spät in der Nacht, als sie wieder kamen. "Führe die Damen auf Ihre Zimmer, Alte!" "Wollen Sie mir Ihren Arm geben, liebe Marie?" Dame muß in Tante Grenwitz's Nähe ſchlafen.“ „Was Es war ſpät in der Nacht, als ſie wieder kamen. „Führe die Damen auf Ihre Zimmer, Alte!“ „Wollen Sie mir Ihren Arm geben, liebe Marie?“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0241" n="231"/> Dame muß in Tante Grenwitz's Nähe ſchlafen.“ „Was<lb/> ſagſt Du, lieber Harald?“ fragte die Tante, die auf<lb/> dem einen Ohre taub war, und auf dem anderen auch<lb/> nicht beſonders hörte, ſo daß ſie mich durchaus nicht<lb/> verſtehen konnte, ſo laut ich auch ſchrie. „Nichts,<lb/> nichts, liebe Tante!“ ſagte der Baron; „fort Jochen!“</p><lb/> <p>Es war ſpät in der Nacht, als ſie wieder kamen.<lb/> Ich hatte alle Leute zu Bett gehen laſſen mit Aus¬<lb/> nahme des neuen Kammerdieners, den der Herr von<lb/> ſeiner Reiſe mitgebracht hatte. Die junge Dame<lb/> war mit im Wagen. Als ſie auf den Flur traten<lb/> und der Schein des Lichtes, das der Baptiſte, ſo hieß<lb/> der Menſch, in der Hand trug, auf das roſige Ge¬<lb/> ſichtchen der jungen Dame fiel, verzog ſich ſein Ge¬<lb/> ſicht zu einem recht widerlichen Lachen. Aber ich ſah,<lb/> daß Harald die Stirn runzelte, und mit dem Augen<lb/> winkte; da war Baptiſte gleich wieder ganz Ernſt und<lb/> Dienſteifer.</p><lb/> <p>„Führe die Damen auf Ihre Zimmer, Alte!“<lb/> ſagte Harald zu mir, und dann verbeugte er ſich<lb/> ſtattlich vor den Frauen und wünſchte ihnen wohl zu<lb/> ſchlafen.</p><lb/> <p>„Wollen Sie mir Ihren Arm geben, liebe Marie?“<lb/> ſagte die Tante, als ich mit dem Licht vor ihnen her<lb/> die Treppe hinaufging; „meine alten Glieder ſind doch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [231/0241]
Dame muß in Tante Grenwitz's Nähe ſchlafen.“ „Was
ſagſt Du, lieber Harald?“ fragte die Tante, die auf
dem einen Ohre taub war, und auf dem anderen auch
nicht beſonders hörte, ſo daß ſie mich durchaus nicht
verſtehen konnte, ſo laut ich auch ſchrie. „Nichts,
nichts, liebe Tante!“ ſagte der Baron; „fort Jochen!“
Es war ſpät in der Nacht, als ſie wieder kamen.
Ich hatte alle Leute zu Bett gehen laſſen mit Aus¬
nahme des neuen Kammerdieners, den der Herr von
ſeiner Reiſe mitgebracht hatte. Die junge Dame
war mit im Wagen. Als ſie auf den Flur traten
und der Schein des Lichtes, das der Baptiſte, ſo hieß
der Menſch, in der Hand trug, auf das roſige Ge¬
ſichtchen der jungen Dame fiel, verzog ſich ſein Ge¬
ſicht zu einem recht widerlichen Lachen. Aber ich ſah,
daß Harald die Stirn runzelte, und mit dem Augen
winkte; da war Baptiſte gleich wieder ganz Ernſt und
Dienſteifer.
„Führe die Damen auf Ihre Zimmer, Alte!“
ſagte Harald zu mir, und dann verbeugte er ſich
ſtattlich vor den Frauen und wünſchte ihnen wohl zu
ſchlafen.
„Wollen Sie mir Ihren Arm geben, liebe Marie?“
ſagte die Tante, als ich mit dem Licht vor ihnen her
die Treppe hinaufging; „meine alten Glieder ſind doch
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