Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.er scheint mir mit seinen großen, verführerischen blauen "Sie thun mir wahrlich eine unverdiente Ehre an, "Nein, Scherz bei Seite," erwiederte Albert, "Sie "Sie verpflichten mich in der That durch die so "Ironisiren Sie, so viel Sie wollen, ich bleibe er ſcheint mir mit ſeinen großen, verführeriſchen blauen „Sie thun mir wahrlich eine unverdiente Ehre an, „Nein, Scherz bei Seite,“ erwiederte Albert, „Sie „Sie verpflichten mich in der That durch die ſo „Ironiſiren Sie, ſo viel Sie wollen, ich bleibe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0224" n="214"/> er ſcheint mir mit ſeinen großen, verführeriſchen blauen<lb/> Augen, ſeinen ſo feinen und doch ſo wollüſtigen Lippen<lb/> der wahre Typus dieſer hochadeligen und hochgefähr¬<lb/> lichen Raçe.“</p><lb/> <p>„Sie thun mir wahrlich eine unverdiente Ehre an,<lb/> wenn Sie mich ſo ohne Weiteres mit dieſer noblen<lb/> Sippſchaft zuſammenſtellen,“ ſagte Oswald.</p><lb/> <p>„Nein, Scherz bei Seite,“ erwiederte Albert, „Sie<lb/> haben wirklich in Ihrer Phyſiognomie den verhäng¬<lb/> nißvollen Grenwitzer Zug; ich will Ihnen damit nicht<lb/> etwas Angenehmes ſagen, denn Andre, ich für mein<lb/> Theil zum Beiſpiel, ziehe es bei weitem vor, denſelben<lb/> nicht zu haben. Ja, ich gehe noch weiter. Ich wette<lb/> meine Karten der Grenwitzer Güter gegen die Güter<lb/> ſelbſt, daß Sie, im erb- und eigenthümlichen Beſitz<lb/> dieſer Güter, daſſelbe Leben führen würden, das den<lb/> Grenwitzern bis auf die jetzt regierende Seitenlinie,<lb/> die gänzlich aus der Art geſchlagen iſt, erb- und<lb/> eigenthümlich war.“</p><lb/> <p>„Sie verpflichten mich in der That durch die ſo<lb/> überaus wohlwollende Meinung, die Sie von meinen<lb/> Fähigkeiten und Neigungen haben, zu dem lebhafteſten<lb/> Dank.“</p><lb/> <p>„Ironiſiren Sie, ſo viel Sie wollen, ich bleibe<lb/> dabei, Sie würden es gerade ſo machen, wie die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [214/0224]
er ſcheint mir mit ſeinen großen, verführeriſchen blauen
Augen, ſeinen ſo feinen und doch ſo wollüſtigen Lippen
der wahre Typus dieſer hochadeligen und hochgefähr¬
lichen Raçe.“
„Sie thun mir wahrlich eine unverdiente Ehre an,
wenn Sie mich ſo ohne Weiteres mit dieſer noblen
Sippſchaft zuſammenſtellen,“ ſagte Oswald.
„Nein, Scherz bei Seite,“ erwiederte Albert, „Sie
haben wirklich in Ihrer Phyſiognomie den verhäng¬
nißvollen Grenwitzer Zug; ich will Ihnen damit nicht
etwas Angenehmes ſagen, denn Andre, ich für mein
Theil zum Beiſpiel, ziehe es bei weitem vor, denſelben
nicht zu haben. Ja, ich gehe noch weiter. Ich wette
meine Karten der Grenwitzer Güter gegen die Güter
ſelbſt, daß Sie, im erb- und eigenthümlichen Beſitz
dieſer Güter, daſſelbe Leben führen würden, das den
Grenwitzern bis auf die jetzt regierende Seitenlinie,
die gänzlich aus der Art geſchlagen iſt, erb- und
eigenthümlich war.“
„Sie verpflichten mich in der That durch die ſo
überaus wohlwollende Meinung, die Sie von meinen
Fähigkeiten und Neigungen haben, zu dem lebhafteſten
Dank.“
„Ironiſiren Sie, ſo viel Sie wollen, ich bleibe
dabei, Sie würden es gerade ſo machen, wie die
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