Gunst stand, und die, herrschsüchtig wie sie war, oder gerade, weil sie herrschsüchtig war, unwillkürlich einen Mann schätzen mußte, der sich durch nichts imponiren ließ, und den nichts aus der Fassung zu bringen ver¬ mochte; "gewiß Herr Timm. Sie wissen, daß Sie uns zu jeder Zeit willkommen sind. Sie werden hier, wo Sie nichts stört, besser arbeiten können, als in der Stadt, und es ist ja zu unserm beiderseitigen Vortheil, daß die Arbeit möglichst schnell beendet wird. Sie haben doch Ihre Sachen gleich mitgebracht, Herr Timm?"
"Steht Alles schon auf dem Hausflur, wo es der ländliche Jüngling, welcher die Oeländer lenkte, die mich im Hundetrab von Sassitz hierher kutschirten, deponirt hat;" sagte Herr Timm, dessen "Sachen" aus einem kleinen melancholisch aussehenden Koffer bestanden, in welchem etwas reine und nicht viel schmutzige Wäsche und die sonstigen Stücke seiner nicht eben luxuriösen Garderobe in chaotischer Verwirrung durcheinander lagen, und aus einer großen Mappe, die seine Zeichnenmaterialien, Flurkarten u. s. w. ent¬ hielt. "Ich bedarf nur noch der Anweisung auf einen Ihrer dienstbaren Geister, der mich auf das mir von Ihnen gütigst angewiesene oder anzuweisende Zim¬ mer führt, um mich sofort häuslich einrichten zu können."
Gunſt ſtand, und die, herrſchſüchtig wie ſie war, oder gerade, weil ſie herrſchſüchtig war, unwillkürlich einen Mann ſchätzen mußte, der ſich durch nichts imponiren ließ, und den nichts aus der Faſſung zu bringen ver¬ mochte; „gewiß Herr Timm. Sie wiſſen, daß Sie uns zu jeder Zeit willkommen ſind. Sie werden hier, wo Sie nichts ſtört, beſſer arbeiten können, als in der Stadt, und es iſt ja zu unſerm beiderſeitigen Vortheil, daß die Arbeit möglichſt ſchnell beendet wird. Sie haben doch Ihre Sachen gleich mitgebracht, Herr Timm?“
„Steht Alles ſchon auf dem Hausflur, wo es der ländliche Jüngling, welcher die Oeländer lenkte, die mich im Hundetrab von Saſſitz hierher kutſchirten, deponirt hat;“ ſagte Herr Timm, deſſen „Sachen“ aus einem kleinen melancholiſch ausſehenden Koffer beſtanden, in welchem etwas reine und nicht viel ſchmutzige Wäſche und die ſonſtigen Stücke ſeiner nicht eben luxuriöſen Garderobe in chaotiſcher Verwirrung durcheinander lagen, und aus einer großen Mappe, die ſeine Zeichnenmaterialien, Flurkarten u. ſ. w. ent¬ hielt. „Ich bedarf nur noch der Anweiſung auf einen Ihrer dienſtbaren Geiſter, der mich auf das mir von Ihnen gütigſt angewieſene oder anzuweiſende Zim¬ mer führt, um mich ſofort häuslich einrichten zu können.“
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Gunſt ſtand, und die, herrſchſüchtig wie ſie war, oder
gerade, weil ſie herrſchſüchtig war, unwillkürlich einen
Mann ſchätzen mußte, der ſich durch nichts imponiren
ließ, und den nichts aus der Faſſung zu bringen ver¬
mochte; „gewiß Herr Timm. Sie wiſſen, daß Sie
uns zu jeder Zeit willkommen ſind. Sie werden hier,
wo Sie nichts ſtört, beſſer arbeiten können, als in
der Stadt, und es iſt ja zu unſerm beiderſeitigen
Vortheil, daß die Arbeit möglichſt ſchnell beendet
wird. Sie haben doch Ihre Sachen gleich mitgebracht,
Herr Timm?“
„Steht Alles ſchon auf dem Hausflur, wo es der
ländliche Jüngling, welcher die Oeländer lenkte, die
mich im Hundetrab von Saſſitz hierher kutſchirten,
deponirt hat;“ ſagte Herr Timm, deſſen „Sachen“
aus einem kleinen melancholiſch ausſehenden Koffer
beſtanden, in welchem etwas reine und nicht viel
ſchmutzige Wäſche und die ſonſtigen Stücke ſeiner nicht
eben luxuriöſen Garderobe in chaotiſcher Verwirrung
durcheinander lagen, und aus einer großen Mappe,
die ſeine Zeichnenmaterialien, Flurkarten u. ſ. w. ent¬
hielt. „Ich bedarf nur noch der Anweiſung auf
einen Ihrer dienſtbaren Geiſter, der mich auf das mir
von Ihnen gütigſt angewieſene oder anzuweiſende Zim¬
mer führt, um mich ſofort häuslich einrichten zu können.“
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische02_1861/168>, abgerufen am 18.07.2024.
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