unbeschreibliche Sorge -- wenn, sage ich, Malte ja vor der Zeit sterben sollte, so ist Felix Herr von Grenwitz und ich dächte, es müßte Dir ein lieber Ge¬ danke sein, Deine Tochter so gleichsam an Malte's Stelle treten zu sehen."
In diesem Augenblick öffnete sich langsam die Thür, ein bebrilltes Gesicht schaute vorsichtig herein, und eine quäkende Stimme fragte:
"Darf ich näher treten, Gnädigste?"
"Ah, sieh, der Herr Pastor!" sagte der Baron, aufstehend und dem Eintretenden entgegengehend, "sein Sie bestens willkommen? Wollen Sie nicht ablegen?"
"Bitte, bitte, Herr Baron -- bemühen Sie sich doch ja nicht -- ich kann ja selbst -- danke verbind¬ lichst!" sagte Pastor Jäger, Hut und Stock auf einen Stuhl legend; "ich wollte mich gar nicht aufhalten; -- danke verbindlichst -- ich würde einen Rohrstuhl vorziehen -- danke! -- ich wollte mich nur nach dem Befinden der gnädigen Herrschaften erkundigen, denn ich hörte heute Morgen, daß Sie das Zauberfest in Barnewitz gestern mit Ihrer Gegenwart beehrt haben. Recht gut bekommen? Nicht sonderlich? O! die Frau Baronin sehen in der That etwas angegriffen aus --" und der Pastor blickte, den Kopf, wie ein kranker
unbeſchreibliche Sorge — wenn, ſage ich, Malte ja vor der Zeit ſterben ſollte, ſo iſt Felix Herr von Grenwitz und ich dächte, es müßte Dir ein lieber Ge¬ danke ſein, Deine Tochter ſo gleichſam an Malte's Stelle treten zu ſehen.“
In dieſem Augenblick öffnete ſich langſam die Thür, ein bebrilltes Geſicht ſchaute vorſichtig herein, und eine quäkende Stimme fragte:
„Darf ich näher treten, Gnädigſte?“
„Ah, ſieh, der Herr Paſtor!“ ſagte der Baron, aufſtehend und dem Eintretenden entgegengehend, „ſein Sie beſtens willkommen? Wollen Sie nicht ablegen?“
„Bitte, bitte, Herr Baron — bemühen Sie ſich doch ja nicht — ich kann ja ſelbſt — danke verbind¬ lichſt!“ ſagte Paſtor Jäger, Hut und Stock auf einen Stuhl legend; „ich wollte mich gar nicht aufhalten; — danke verbindlichſt — ich würde einen Rohrſtuhl vorziehen — danke! — ich wollte mich nur nach dem Befinden der gnädigen Herrſchaften erkundigen, denn ich hörte heute Morgen, daß Sie das Zauberfeſt in Barnewitz geſtern mit Ihrer Gegenwart beehrt haben. Recht gut bekommen? Nicht ſonderlich? O! die Frau Baronin ſehen in der That etwas angegriffen aus —“ und der Paſtor blickte, den Kopf, wie ein kranker
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unbeſchreibliche Sorge — wenn, ſage ich, Malte ja
vor der Zeit ſterben ſollte, ſo iſt Felix Herr von
Grenwitz und ich dächte, es müßte Dir ein lieber Ge¬
danke ſein, Deine Tochter ſo gleichſam an Malte's
Stelle treten zu ſehen.“
In dieſem Augenblick öffnete ſich langſam die
Thür, ein bebrilltes Geſicht ſchaute vorſichtig herein,
und eine quäkende Stimme fragte:
„Darf ich näher treten, Gnädigſte?“
„Ah, ſieh, der Herr Paſtor!“ ſagte der Baron,
aufſtehend und dem Eintretenden entgegengehend,
„ſein Sie beſtens willkommen? Wollen Sie nicht
ablegen?“
„Bitte, bitte, Herr Baron — bemühen Sie ſich
doch ja nicht — ich kann ja ſelbſt — danke verbind¬
lichſt!“ ſagte Paſtor Jäger, Hut und Stock auf einen
Stuhl legend; „ich wollte mich gar nicht aufhalten;
— danke verbindlichſt — ich würde einen Rohrſtuhl
vorziehen — danke! — ich wollte mich nur nach dem
Befinden der gnädigen Herrſchaften erkundigen, denn
ich hörte heute Morgen, daß Sie das Zauberfeſt in
Barnewitz geſtern mit Ihrer Gegenwart beehrt haben.
Recht gut bekommen? Nicht ſonderlich? O! die Frau
Baronin ſehen in der That etwas angegriffen aus —“
und der Paſtor blickte, den Kopf, wie ein kranker
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische02_1861/152>, abgerufen am 18.07.2024.
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