Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861."Seit wir von unsrer Reise zurück sind." "Und welche Beweise hast Du?" "Tausend!" "Und was gedenkst Du zu thun? "Herr Gott des Himmels, Oldenburg, Du fragst, "Bon! Und willst Du mir einen dieser tausend "Nun, ich dächte der heutige Abend wäre Beweis "Halt, wer hat Dir das gesagt?" "Der junge Grieben." "Dann sage dem jungen Grieben, daß er sein „Seit wir von unſrer Reiſe zurück ſind.“ „Und welche Beweiſe haſt Du?“ „Tauſend!“ „Und was gedenkſt Du zu thun? „Herr Gott des Himmels, Oldenburg, Du fragſt, „Bon! Und willſt Du mir einen dieſer tauſend „Nun, ich dächte der heutige Abend wäre Beweis „Halt, wer hat Dir das geſagt?“ „Der junge Grieben.“ „Dann ſage dem jungen Grieben, daß er ſein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0102" n="92"/> <p>„Seit wir von unſrer Reiſe zurück ſind.“</p><lb/> <p>„Und welche Beweiſe haſt Du?“</p><lb/> <p>„Tauſend!“</p><lb/> <p>„Und was gedenkſt Du zu thun?</p><lb/> <p>„Herr Gott des Himmels, Oldenburg, Du fragſt,<lb/> als ob es ſich um eine Whiſtparthie handelte! Um¬<lb/> bringen will ich den Schuft, mit der Hetzpeitſche will<lb/> ich ihn von meinem Hofe jagen, ihn und ſeine Maitreſſe.“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Bon</hi>! Und willſt Du mir einen dieſer tauſend<lb/> Beweiſe nennen?“</p><lb/> <p>„Nun, ich dächte der heutige Abend wäre Beweis<lb/> genug. Erſt läßt ſie ſich von ihm zu Tiſche führen,<lb/> hernach coquettirt ſie mit ihm auf eine unverſchämte<lb/> Weiſe —“.</p><lb/> <p>„Halt, wer hat Dir das geſagt?“</p><lb/> <p>„Der junge Grieben.“</p><lb/> <p>„Dann ſage dem jungen Grieben, daß er ſein<lb/> Spatzengehirn zu etwas Beſſerem verwenden könnte,<lb/> als ſo alberne Geſchichten zu erfinden und ſie Dir<lb/> zuzutragen. Ich habe näher geſeſſen, als er, und<lb/> bin mindeſtens kein ſchlechterer Beobachter, und ich ſage<lb/> Dir, daß Deine Frau und Cloten ſich über Tiſche ſo<lb/> anſtändig benommen haben, wie — man es nur von<lb/> einem Edelmann und einer Edelfrau erwarten kann.<lb/> Und dann bedenke doch gefälligſt, daß das ganze<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [92/0102]
„Seit wir von unſrer Reiſe zurück ſind.“
„Und welche Beweiſe haſt Du?“
„Tauſend!“
„Und was gedenkſt Du zu thun?
„Herr Gott des Himmels, Oldenburg, Du fragſt,
als ob es ſich um eine Whiſtparthie handelte! Um¬
bringen will ich den Schuft, mit der Hetzpeitſche will
ich ihn von meinem Hofe jagen, ihn und ſeine Maitreſſe.“
„Bon! Und willſt Du mir einen dieſer tauſend
Beweiſe nennen?“
„Nun, ich dächte der heutige Abend wäre Beweis
genug. Erſt läßt ſie ſich von ihm zu Tiſche führen,
hernach coquettirt ſie mit ihm auf eine unverſchämte
Weiſe —“.
„Halt, wer hat Dir das geſagt?“
„Der junge Grieben.“
„Dann ſage dem jungen Grieben, daß er ſein
Spatzengehirn zu etwas Beſſerem verwenden könnte,
als ſo alberne Geſchichten zu erfinden und ſie Dir
zuzutragen. Ich habe näher geſeſſen, als er, und
bin mindeſtens kein ſchlechterer Beobachter, und ich ſage
Dir, daß Deine Frau und Cloten ſich über Tiſche ſo
anſtändig benommen haben, wie — man es nur von
einem Edelmann und einer Edelfrau erwarten kann.
Und dann bedenke doch gefälligſt, daß das ganze
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