Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861.Flurkarten, die vor fünfundzwanzig Jahren angefertigt "Geben Sie nur, Herr Baron. Zu wann wünschen "Wenn es Ihnen bis Mittag möglich wäre? Wir "Ich denke, es wird wohl so das Beste sein." "Nun, dann leben Sie wohl, lieber Herr Doctor, "Keine Entschuldigung, Herr Baron --" Wer je in einer ähnlichen Stimmung war, wie die, Flurkarten, die vor fünfundzwanzig Jahren angefertigt „Geben Sie nur, Herr Baron. Zu wann wünſchen „Wenn es Ihnen bis Mittag möglich wäre? Wir „Ich denke, es wird wohl ſo das Beſte ſein.“ „Nun, dann leben Sie wohl, lieber Herr Doctor, „Keine Entſchuldigung, Herr Baron —“ Wer je in einer ähnlichen Stimmung war, wie die, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0222" n="212"/> Flurkarten, die vor fünfundzwanzig Jahren angefertigt<lb/> wurden, ſehr ſchlecht ſind. Der erſte Brief alſo, den<lb/> wir Sie zu ſchreiben bitten würden, wäre an unſern<lb/> Feldmeſſer. Er heißt Albert Timm und wohnt in<lb/> Grünwald. Sie würden ihn bitten, zu einer vorläu¬<lb/> figen Beſprechung ſofort herüberzukommen. Der zweite<lb/> Brief iſt an unſern Advocaten, ebenfalls in Grünwald.<lb/> Anna-Maria wünſcht eine Reviſion der Pachtcontracte.<lb/> Hier iſt eine Abſchrift der jetzigen. Anna-Maria hat<lb/> am Rande verzeichnet, was wir in dem neuen Entwurf<lb/> aufgenommen wünſchen. Wenn Sie auch dieſes Schrift¬<lb/> ſtück mundiren wollten — es iſt freilich etwas viel —“</p><lb/> <p>„Geben Sie nur, Herr Baron. Zu wann wünſchen<lb/> Sie die Sachen geſchrieben?“</p><lb/> <p>„Wenn es Ihnen bis Mittag möglich wäre? Wir<lb/> haben den Knaben ſchon vorläufig angekündigt, daß ſie<lb/> mich auf einer Fahrt nach Stantow begleiten ſollen.<lb/> Sie haben doch nichts dagegen?“</p><lb/> <p>„Ich denke, es wird wohl ſo das Beſte ſein.“</p><lb/> <p>„Nun, dann leben Sie wohl, lieber Herr Doctor,<lb/> und entſchuldigen Sie, daß wir Sie mit dieſen Sachen<lb/> beläſtigen. Aber Sie wiſſen, Anna-Maria —“</p><lb/> <p>„Keine Entſchuldigung, Herr Baron —“</p><lb/> <p>Wer je in einer ähnlichen Stimmung war, wie die,<lb/> in welcher ſich Oswald an dieſem Morgen befand,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [212/0222]
Flurkarten, die vor fünfundzwanzig Jahren angefertigt
wurden, ſehr ſchlecht ſind. Der erſte Brief alſo, den
wir Sie zu ſchreiben bitten würden, wäre an unſern
Feldmeſſer. Er heißt Albert Timm und wohnt in
Grünwald. Sie würden ihn bitten, zu einer vorläu¬
figen Beſprechung ſofort herüberzukommen. Der zweite
Brief iſt an unſern Advocaten, ebenfalls in Grünwald.
Anna-Maria wünſcht eine Reviſion der Pachtcontracte.
Hier iſt eine Abſchrift der jetzigen. Anna-Maria hat
am Rande verzeichnet, was wir in dem neuen Entwurf
aufgenommen wünſchen. Wenn Sie auch dieſes Schrift¬
ſtück mundiren wollten — es iſt freilich etwas viel —“
„Geben Sie nur, Herr Baron. Zu wann wünſchen
Sie die Sachen geſchrieben?“
„Wenn es Ihnen bis Mittag möglich wäre? Wir
haben den Knaben ſchon vorläufig angekündigt, daß ſie
mich auf einer Fahrt nach Stantow begleiten ſollen.
Sie haben doch nichts dagegen?“
„Ich denke, es wird wohl ſo das Beſte ſein.“
„Nun, dann leben Sie wohl, lieber Herr Doctor,
und entſchuldigen Sie, daß wir Sie mit dieſen Sachen
beläſtigen. Aber Sie wiſſen, Anna-Maria —“
„Keine Entſchuldigung, Herr Baron —“
Wer je in einer ähnlichen Stimmung war, wie die,
in welcher ſich Oswald an dieſem Morgen befand,
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