-- Aber, es ist wahr, ich kann ja Thee bereiten. Wo sind nur gleich die Sachen? Hier -- nein dort in dem Schrank."
Das Alles sagte sie hastig, wie gedrängt von einer in ihr wühlenden Unruhe, mit raschen, ungleichen Schritten im Gemache hin und her schreitend.
Oswald ergriff ihre Hand.
"Sorgen Sie nur erst für sich selbst, liebe, gnä¬ dige Frau; mir schadet das bischen Regen wahrlich nichts. Ihr Kleid ist feucht und Ihre dünnen Stiefel sind auch keine Fußbekleidung für das nasse Gras der Wiese."
"O, für mich ist leicht Rath geschafft. Ich habe nebenan Alles, was ich brauche."
"Nebenan?"
"Sagte ich Ihnen nicht, daß ich hier oft selbst die Nächte zubringe? Die Thür dort führt in meine Garderobe."
"So gehen Sie sogleich hinein und kleiden Sie sich um!"
Melitta zog ihre Hand aus der des jungen Man¬ nes, und ging, ohne ein Wort zu erwidern, von ihm fort, und verschwand durch eine Thür, die sich neben der Statue befand, und die Oswald jetzt zum ersten Male bemerkte.
— Aber, es iſt wahr, ich kann ja Thee bereiten. Wo ſind nur gleich die Sachen? Hier — nein dort in dem Schrank.“
Das Alles ſagte ſie haſtig, wie gedrängt von einer in ihr wühlenden Unruhe, mit raſchen, ungleichen Schritten im Gemache hin und her ſchreitend.
Oswald ergriff ihre Hand.
„Sorgen Sie nur erſt für ſich ſelbſt, liebe, gnä¬ dige Frau; mir ſchadet das bischen Regen wahrlich nichts. Ihr Kleid iſt feucht und Ihre dünnen Stiefel ſind auch keine Fußbekleidung für das naſſe Gras der Wieſe.“
„O, für mich iſt leicht Rath geſchafft. Ich habe nebenan Alles, was ich brauche.“
„Nebenan?“
„Sagte ich Ihnen nicht, daß ich hier oft ſelbſt die Nächte zubringe? Die Thür dort führt in meine Garderobe.“
„So gehen Sie ſogleich hinein und kleiden Sie ſich um!“
Melitta zog ihre Hand aus der des jungen Man¬ nes, und ging, ohne ein Wort zu erwidern, von ihm fort, und verſchwand durch eine Thür, die ſich neben der Statue befand, und die Oswald jetzt zum erſten Male bemerkte.
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— Aber, es iſt wahr, ich kann ja Thee bereiten. Wo
ſind nur gleich die Sachen? Hier — nein dort in
dem Schrank.“
Das Alles ſagte ſie haſtig, wie gedrängt von einer
in ihr wühlenden Unruhe, mit raſchen, ungleichen
Schritten im Gemache hin und her ſchreitend.
Oswald ergriff ihre Hand.
„Sorgen Sie nur erſt für ſich ſelbſt, liebe, gnä¬
dige Frau; mir ſchadet das bischen Regen wahrlich
nichts. Ihr Kleid iſt feucht und Ihre dünnen Stiefel
ſind auch keine Fußbekleidung für das naſſe Gras der
Wieſe.“
„O, für mich iſt leicht Rath geſchafft. Ich habe
nebenan Alles, was ich brauche.“
„Nebenan?“
„Sagte ich Ihnen nicht, daß ich hier oft ſelbſt die
Nächte zubringe? Die Thür dort führt in meine
Garderobe.“
„So gehen Sie ſogleich hinein und kleiden Sie
ſich um!“
Melitta zog ihre Hand aus der des jungen Man¬
nes, und ging, ohne ein Wort zu erwidern, von ihm
fort, und verſchwand durch eine Thür, die ſich neben
der Statue befand, und die Oswald jetzt zum erſten
Male bemerkte.
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische01_1861/210>, abgerufen am 17.07.2024.
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