Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861.Eines oder das Andere vergessen, oder weniger nach Oswald verbeugte sich noch einmal und folgte dem Dieser führte ihn über den Hausflur, an dessen "Dies ist das Zimmer des Herrn Doctor," sagte "Und wo schlafen die Knaben?" fragte Oswald. "Der Herr Doctor gelangen aus Ihrem Schlafge¬ "Nein, ich danke." "Ich wünsche dem Herrn Doctor eine wohlschlafende Eines oder das Andere vergeſſen, oder weniger nach Oswald verbeugte ſich noch einmal und folgte dem Dieſer führte ihn über den Hausflur, an deſſen „Dies iſt das Zimmer des Herrn Doctor,“ ſagte „Und wo ſchlafen die Knaben?“ fragte Oswald. „Der Herr Doctor gelangen aus Ihrem Schlafge¬ „Nein, ich danke.“ „Ich wünſche dem Herrn Doctor eine wohlſchlafende <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0019" n="9"/> Eines oder das Andere vergeſſen, oder weniger nach<lb/> Ihrem Geſchmacke ſein ſollte, ſo haben Sie ja die<lb/> Güte, dies auszuſprechen; ich wünſche dringend in un¬<lb/> ſerm eignen Intereſſe, daß Sie ſich in unſerm Hauſe<lb/> behaglich fühlen.</p><lb/> <p>Oswald verbeugte ſich noch einmal und folgte dem<lb/> Diener aus dem Gemache.</p><lb/> <p>Dieſer führte ihn über den Hausflur, an deſſen<lb/> Wänden Oswald flüchtig im Schein der Kerze dunkle<lb/> Portraits von alterthümlich gekleideten Herren und<lb/> Damen in Lebensgröße bemerkte, eine ſteinerne Wen¬<lb/> deltreppe hinauf, durch lange Corridors in eine Flucht<lb/> von kleinen Zimmern in ein größere? Gemach.</p><lb/> <p>„Dies iſt das Zimmer des Herrn Doctor,“ ſagte<lb/> der Mann, die beiden Kerzen, die auf dem mit einem<lb/> grünen Teppich bedeckten großen runden Tiſch in der<lb/> Mitte des Gemaches ſtanden, anzündend. „Die Thür<lb/> dort führt in das Schlafgemach des Herrn Doctor,“</p><lb/> <p>„Und wo ſchlafen die Knaben?“ fragte Oswald.</p><lb/> <p>„Der Herr Doctor gelangen aus Ihrem Schlafge¬<lb/> mach in das der Herren Junker. Haben der Herr<lb/> Doctor noch ſonſt etwas zu befehlen?“</p><lb/> <p>„Nein, ich danke.“</p><lb/> <p>„Ich wünſche dem Herrn Doctor eine wohlſchlafende<lb/> Nacht.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0019]
Eines oder das Andere vergeſſen, oder weniger nach
Ihrem Geſchmacke ſein ſollte, ſo haben Sie ja die
Güte, dies auszuſprechen; ich wünſche dringend in un¬
ſerm eignen Intereſſe, daß Sie ſich in unſerm Hauſe
behaglich fühlen.
Oswald verbeugte ſich noch einmal und folgte dem
Diener aus dem Gemache.
Dieſer führte ihn über den Hausflur, an deſſen
Wänden Oswald flüchtig im Schein der Kerze dunkle
Portraits von alterthümlich gekleideten Herren und
Damen in Lebensgröße bemerkte, eine ſteinerne Wen¬
deltreppe hinauf, durch lange Corridors in eine Flucht
von kleinen Zimmern in ein größere? Gemach.
„Dies iſt das Zimmer des Herrn Doctor,“ ſagte
der Mann, die beiden Kerzen, die auf dem mit einem
grünen Teppich bedeckten großen runden Tiſch in der
Mitte des Gemaches ſtanden, anzündend. „Die Thür
dort führt in das Schlafgemach des Herrn Doctor,“
„Und wo ſchlafen die Knaben?“ fragte Oswald.
„Der Herr Doctor gelangen aus Ihrem Schlafge¬
mach in das der Herren Junker. Haben der Herr
Doctor noch ſonſt etwas zu befehlen?“
„Nein, ich danke.“
„Ich wünſche dem Herrn Doctor eine wohlſchlafende
Nacht.“
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