Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861."Frau Pastorin, Frau Pastorin!" schrie das Dienst¬ Oswald athmete auf. Hier kam Besuch, und mit "Es sind Plüggens, liebe Gustava," sagte der Pastor, "Entschuldigen Sie mich, werther Gastfreund," "Frau Pastorin, Frau Pastorin!" schrie es immer "Ich komme!" rief die verstörte Primula, und eilte "Wollen wir nicht ebenfalls --" sagte der Pastor. "Entschuldigen Sie mich, wenn ich bitte, mich jetzt "Aber weshalb, lieber Freund? Frau von Plüggen Und wären sie schön wie die Engelein, ich müßte „Frau Paſtorin, Frau Paſtorin!“ ſchrie das Dienſt¬ Oswald athmete auf. Hier kam Beſuch, und mit „Es ſind Plüggens, liebe Guſtava,“ ſagte der Paſtor, „Entſchuldigen Sie mich, werther Gaſtfreund,“ „Frau Paſtorin, Frau Paſtorin!“ ſchrie es immer „Ich komme!“ rief die verſtörte Primula, und eilte „Wollen wir nicht ebenfalls —“ ſagte der Paſtor. „Entſchuldigen Sie mich, wenn ich bitte, mich jetzt „Aber weshalb, lieber Freund? Frau von Plüggen Und wären ſie ſchön wie die Engelein, ich müßte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0138" n="128"/> <p>„Frau Paſtorin, Frau Paſtorin!“ ſchrie das Dienſt¬<lb/> mädchen mit ängſtlichen Tönen in den Garten hinein.</p><lb/> <p>Oswald athmete auf. Hier kam Beſuch, und mit<lb/> dem Vorleſen war es auf alle Fälle vorbei. Vielleicht<lb/> konnte er auch ſeinem Beſuch bei dieſer Gelegenheit<lb/> ein Ende machen.</p><lb/> <p>„Es ſind Plüggens, liebe Guſtava,“ ſagte der Paſtor,<lb/> der durch die Gartenhecke den Wagen recognoscirt<lb/> hatte. „Die gnädige Frau und zwei Fräulein Töchter.<lb/> Willſt Du nicht eilen —“</p><lb/> <p>„Entſchuldigen Sie mich, werther Gaſtfreund,“<lb/> ſagte die Dichterin, eiligſt das Buch ſchließend; „aber<lb/> Sie wiſſen: ſo oft wir verſuchen, einen kühneren Flug<lb/> zu nehmen —“</p><lb/> <p>„Frau Paſtorin, Frau Paſtorin!“ ſchrie es immer<lb/> ängſtlicher von der Gartenthür her.</p><lb/> <p>„Ich komme!“ rief die verſtörte Primula, und eilte<lb/> den ſonnebeſchienenen Gartenweg entlang dem Hauſe zu.</p><lb/> <p>„Wollen wir nicht ebenfalls —“ ſagte der Paſtor.</p><lb/> <p>„Entſchuldigen Sie mich, wenn ich bitte, mich jetzt<lb/> entfernen zu dürfen,“ unterbrach ihn Oswald.</p><lb/> <p>„Aber weshalb, lieber Freund? Frau von Plüggen<lb/> iſt eine höchſt vortreffliche Dame und die Töchter,<lb/> wenn auch nicht ſchön —</p><lb/> <p>Und wären ſie ſchön wie die Engelein, ich müßte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [128/0138]
„Frau Paſtorin, Frau Paſtorin!“ ſchrie das Dienſt¬
mädchen mit ängſtlichen Tönen in den Garten hinein.
Oswald athmete auf. Hier kam Beſuch, und mit
dem Vorleſen war es auf alle Fälle vorbei. Vielleicht
konnte er auch ſeinem Beſuch bei dieſer Gelegenheit
ein Ende machen.
„Es ſind Plüggens, liebe Guſtava,“ ſagte der Paſtor,
der durch die Gartenhecke den Wagen recognoscirt
hatte. „Die gnädige Frau und zwei Fräulein Töchter.
Willſt Du nicht eilen —“
„Entſchuldigen Sie mich, werther Gaſtfreund,“
ſagte die Dichterin, eiligſt das Buch ſchließend; „aber
Sie wiſſen: ſo oft wir verſuchen, einen kühneren Flug
zu nehmen —“
„Frau Paſtorin, Frau Paſtorin!“ ſchrie es immer
ängſtlicher von der Gartenthür her.
„Ich komme!“ rief die verſtörte Primula, und eilte
den ſonnebeſchienenen Gartenweg entlang dem Hauſe zu.
„Wollen wir nicht ebenfalls —“ ſagte der Paſtor.
„Entſchuldigen Sie mich, wenn ich bitte, mich jetzt
entfernen zu dürfen,“ unterbrach ihn Oswald.
„Aber weshalb, lieber Freund? Frau von Plüggen
iſt eine höchſt vortreffliche Dame und die Töchter,
wenn auch nicht ſchön —
Und wären ſie ſchön wie die Engelein, ich müßte
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