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Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.

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Müntzungen einkommen/ habe bereits der Länge nach erzehlet/ der
Laggi kützelt an den so wohl als Handels Leute/ und zwar was den
Laggio an sich selbst betrifft/ so ist es eine Invention der Kauff oder
Handels Leute in Wechseln auff fremde Orte also eingeführet worden/
um fremde Müntze durch solchen mit des Landes Müntze zuvergleichen/
hernach da der Laggio unter mehr Leute gekommen/ hats den Unter
scheit zwischen guter und schlechten Müntze gemacht und von gemeinen
Leuten Aufgelt genennet worden: Nun aber da das gute Geld so ei-
gensinnig und neugierig geworden/ daß es also wann wie es von der
Mutter komt gleich die Welt besehen will/ laufft es den Laggiren
nach/ diese den Juden/ da es dann seinen eigenen Unglücke zurennet
nemlich im Schmeltz-Tiegel/ hats aber das Glücke und komt aus der
Juden in der Handels Leute Hände/ da kans bey Mangel Wechsel
fremde Lande besehen/ und das ist der gantze Handel. Wie aber
Fürsten und Herren bey Absätzung der Müntzen Nutzen haben können/
neben den Müntzstande/ daß weniger verhafft/ und Kauffleuten
auch gemeinen Mann nicht so schädlich falle/ ist eine - - - Octavus. Bona
dies
Herr Septimus; Hat der Herr wohl geruhet. Septimus. Sein
Diener Herr Octavus, es scheint der Herr ist kein Liebhaber von Mit-
tags Ruhe/ weil ich den Herrn bereits hier sehe. Octavus. Die Wahr-
heit zu bekennen/ ich bin heute gantz verstöhrt/ eins Theils wegen
diese Nachgehabte wiederwärtige Träume/ als auch andre mir unan-
nehmlich eingelauffene Brieffe? Septimus. Mag mann etwa
guts neues aus den Brieff wissen? Octavus. Was solls seyn/ als
aus dem Müntzweßen! Septimus. Hat der Herr noch Qual darmit/ ich
habe Gestern in einen Tractätel gelessen/ und hat mich fast die gantze
Nacht von der Kipperey getraumet/ es ist ein zerritteter Handel/ der
meines Bedunckens in Teutschland auf keinen fästen Fuß zu bringen ste
het. Oct. Solte dann die Unordnung nützlicher seyn/ weder die Ord-
nung. Septimus. Vor einige aber die wenigsten. Octavus. Man hat a-
ber Exempel, daß Aufruhr daraus entstanden ist. Septimus. Wer zu-
faul ist/ seinen Kopf länger zutragen/ kan was anfangen/ er darff
vor ein Epitaphium nicht sorgen/ dann sein eigner Kopff ihme eines
auf einen Thurm/ Brücke oder sonst Publicquen Ort machen kan/
es heist da/ ist dir wohl so bleib darvon/ Schand und Hohn ist sonst
dein Lohn Spatziret der Herr mit autour Galant, soll mir seine Be-
gleitung sehr angenehm seyn. Oct. Nein mein Weg gehet ienseits
in vorbey gehen habe bey meinem Herrn ansprechen wollen/ Kund-

schafft

Muͤntzungen einkommen/ habe bereits der Laͤnge nach erzehlet/ der
Laggi kuͤtzelt an den ſo wohl als Handels Leute/ und zwar was den
Laggio an ſich ſelbſt betrifft/ ſo iſt es eine Invention der Kauff oder
Handels Leute in Wechſeln auff fremde Orte alſo eingefuͤhret worden/
um fremde Muͤntze durch ſolchen mit des Landes Muͤntze zuvergleichen/
hernach da der Laggio unter mehr Leute gekommen/ hats den Unter
ſcheit zwiſchen guter und ſchlechten Muͤntze gemacht und von gemeinen
Leuten Aufgelt genennet worden: Nun aber da das gute Geld ſo ei-
genſinnig und neugierig geworden/ daß es alſo wann wie es von der
Mutter komt gleich die Welt beſehen will/ laufft es den Laggiren
nach/ dieſe den Juden/ da es dann ſeinen eigenen Ungluͤcke zurennet
nemlich im Schmeltz-Tiegel/ hats aber das Gluͤcke und komt aus der
Juden in der Handels Leute Haͤnde/ da kans bey Mangel Wechſel
fremde Lande beſehen/ und das iſt der gantze Handel. Wie aber
Fuͤrſten und Herren bey Abſaͤtzung der Muͤntzen Nutzen haben koͤnnen/
neben den Muͤntzſtande/ daß weniger verhafft/ und Kauffleuten
auch gemeinen Mann nicht ſo ſchaͤdlich falle/ iſt eine ‒ ‒ ‒ Octavus. Bona
dies
Herr Septimus; Hat der Herr wohl geruhet. Septimus. Sein
Diener Herr Octavus, es ſcheint der Herr iſt kein Liebhaber von Mit-
tags Ruhe/ weil ich den Herrn bereits hier ſehe. Octavus. Die Wahr-
heit zu bekennen/ ich bin heute gantz verſtoͤhrt/ eins Theils wegen
dieſe Nachgehabte wiederwaͤrtige Traͤume/ als auch andre mir unan-
nehmlich eingelauffene Brieffe? Septimus. Mag mann etwa
guts neues aus den Brieff wiſſen? Octavus. Was ſolls ſeyn/ als
aus dem Muͤntzweßen! Septimus. Hat der Herr noch Qual darmit/ ich
habe Geſtern in einen Tractaͤtel geleſſen/ und hat mich faſt die gantze
Nacht von der Kipperey getraumet/ es iſt ein zerritteter Handel/ der
meines Bedunckens in Teutſchland auf keinen faͤſten Fuß zu bringen ſte
het. Oct. Solte dann die Unordnung nuͤtzlicher ſeyn/ weder die Ord-
nung. Septimus. Vor einige aber die wenigſten. Octavus. Man hat a-
ber Exempel, daß Aufruhr daraus entſtanden iſt. Septimus. Wer zu-
faul iſt/ ſeinen Kopf laͤnger zutragen/ kan was anfangen/ er darff
vor ein Epitaphium nicht ſorgen/ dann ſein eigner Kopff ihme eines
auf einen Thurm/ Bruͤcke oder ſonſt Publicquen Ort machen kan/
es heiſt da/ iſt dir wohl ſo bleib darvon/ Schand und Hohn iſt ſonſt
dein Lohn Spatziret der Herr mit autour Galant, ſoll mir ſeine Be-
gleitung ſehr angenehm ſeyn. Oct. Nein mein Weg gehet ienſeits
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ſchafft
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Zitationshilfe: Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/98>, abgerufen am 22.11.2024.