Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.er habe die Valuta empfangen oder nicht/ dann da er den Wechselbrieff Was nun die würckliche Zahlung der Wechselbrieffe an sich83. Zahlung dreyen C
er habe die Valuta empfangen oder nicht/ dañ da er den Wechſelbrieff Was nun die wuͤrckliche Zahlung der Wechſelbrieffe an ſich83. Zahlung dreyen C
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029" n="17"/> er habe die <hi rendition="#aq">Valuta</hi> empfangen oder nicht/ dañ da er den Wechſelbrieff<lb/> ausgegeben/ ohne vorhero empfangene <hi rendition="#aq">Valuta,</hi> ſo hat er den <hi rendition="#aq">Re-<lb/> mitten</hi>ten ſeinen Wechſelbrieff vertrauet/ und folglich deſſen einhal-<lb/> tende Summa/ denn wie waͤre daß/ wann ich eine <hi rendition="#aq">Obligation</hi> von<lb/> mir gebe/ die <hi rendition="#aq">Obligation</hi> aber verſtuͤnde ſich daß ſie nicht gezahlet<lb/> werden ſolte/ wer wolte ſich ſolches uͤberreden laſſen/ die klaren<lb/> Buchſtaben und Worte ſeind vorhanden/ daß er <hi rendition="#aq">ordoni</hi>ret ſolche<lb/> Snmma zu zahlen/ bekennet auch darinne daß die <hi rendition="#aq">Valuta</hi> von <hi rendition="#aq">re-<lb/> mittant</hi> ſey; wie ſolte einen gefallen wañ er ſein gut Geld an den <hi rendition="#aq">Four-<lb/> ni</hi>rer des Wechſelbrieffes wuͤrcklich gegeben/ der aber ſo den Wech-<lb/> ſelbrieff gemacht <hi rendition="#aq">ordonir</hi>te an <hi rendition="#aq">Acceptans,</hi> er ſolle nicht <hi rendition="#aq">accepti</hi>ren/<lb/> alſo muß ihme auch nicht mißfallen/ wan ſein Wechſelbrieff mit<lb/><hi rendition="#aq">Proteſt</hi> wieder zuruͤck kommt/ und die <hi rendition="#aq">Concurren</hi>ten oder <hi rendition="#aq">Indoſſan-</hi><lb/> ten fodern ihre ausgegebene <hi rendition="#aq">Valuta</hi> bey deme ſo den Wechſelbrieff<lb/><hi rendition="#aq">fourni</hi>ret falls <hi rendition="#aq">Remittans</hi> etwa <hi rendition="#aq">fallirt</hi> haͤtte/ wie will der ſich gegen<lb/> ſolche <hi rendition="#aq">Indoſſan</hi>ten mit der <hi rendition="#aq">e. n. n. p.</hi> behelffen? daß gehet ſie nicht an/<lb/> da haͤtte er in Zeit moͤgen zu ſehen/ ſie haben ieder ihre <hi rendition="#aq">Valuta</hi> zu<lb/> rechter Zeit entrichtet/ und folglich muͤſten ſie ſolche wieder haben/<lb/> ſamt Ruͤckwechſel/ ꝛc.</p><lb/> <p>Was nun die wuͤrckliche Zahlung der Wechſelbrieffe an ſich<note place="right">83. Zahlung</note><lb/> ſelbſt betrifft/ alda wie bißhero geſchehen der Ends da kein <hi rendition="#aq">Banco</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">Giro</hi> iſt/ folget gemeiniglich nicht allemahl ſtracks bahr Geld/ ſon-<lb/> dern es weiſet einer den andern bey <hi rendition="#aq">Tertium</hi> an/ zahlt dieſer nicht/<lb/> ſo weiſet er bey <hi rendition="#aq">Quartum</hi> an/ dieſer aber wolte ferner anweiſen/ ſey<lb/> keiner ſolches anzunehmen ſchuldig/ weder in Wechſels noch Waa-<lb/> ren-Zahlung (er thue es den gern) ſondern es dienet dem erſten <hi rendition="#aq">Aſſi-</hi><note place="right">84. <hi rendition="#aq">aſſigni-</hi><lb/> ren</note><lb/><hi rendition="#aq">gnan</hi>ten die letztere Uberweiſung zugeſtellet/ falls aldar nicht bahre<lb/> Zahlung erfolget/ dann wann in Wechſeln die Zahlung <hi rendition="#aq">præciſe</hi> auf<lb/> den Verfalltag beſchehen ſolte/ leidet ſolches kein langes herum<lb/> Weiſens und <hi rendition="#aq">aſſigni</hi>rens nicht: und in Waaren Zahlungen werden<note place="right">85. in waa-<lb/><supplied>ꝛ</supplied>en Zahlung</note><lb/> offtermahls die <hi rendition="#aq">Aſſignationes</hi> ſo lange herum geſchlept/ daß der Mañ<lb/> ſo zahlen ſoll/ immittelſt boͤſe werden kan und <hi rendition="#aq">falli</hi>ren/ alſo diente da<lb/> die Einfoderung auff eine gewiſſe benahmte Zeit geſtellet zu werden/<lb/> und zwar wañ die <hi rendition="#aq">Aſſignation</hi> aͤlter als drey Tage/ ſolle der ſo ſie<lb/> angenommen behalten muͤſſen/ und erkennen muͤſſen als bahre wuͤrck-<lb/> liche Zahlungen/ ſie erfolge nun hernacher oder erfolge nicht/ ſo duͤrffe<lb/> der ſo die <hi rendition="#aq">Aſſignation</hi> ge<hi rendition="#aq">paſſi</hi>ret oder ausgegeben nach Verfluß der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C</fw><fw place="bottom" type="catch">dreyen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0029]
er habe die Valuta empfangen oder nicht/ dañ da er den Wechſelbrieff
ausgegeben/ ohne vorhero empfangene Valuta, ſo hat er den Re-
mittenten ſeinen Wechſelbrieff vertrauet/ und folglich deſſen einhal-
tende Summa/ denn wie waͤre daß/ wann ich eine Obligation von
mir gebe/ die Obligation aber verſtuͤnde ſich daß ſie nicht gezahlet
werden ſolte/ wer wolte ſich ſolches uͤberreden laſſen/ die klaren
Buchſtaben und Worte ſeind vorhanden/ daß er ordoniret ſolche
Snmma zu zahlen/ bekennet auch darinne daß die Valuta von re-
mittant ſey; wie ſolte einen gefallen wañ er ſein gut Geld an den Four-
nirer des Wechſelbrieffes wuͤrcklich gegeben/ der aber ſo den Wech-
ſelbrieff gemacht ordonirte an Acceptans, er ſolle nicht acceptiren/
alſo muß ihme auch nicht mißfallen/ wan ſein Wechſelbrieff mit
Proteſt wieder zuruͤck kommt/ und die Concurrenten oder Indoſſan-
ten fodern ihre ausgegebene Valuta bey deme ſo den Wechſelbrieff
fourniret falls Remittans etwa fallirt haͤtte/ wie will der ſich gegen
ſolche Indoſſanten mit der e. n. n. p. behelffen? daß gehet ſie nicht an/
da haͤtte er in Zeit moͤgen zu ſehen/ ſie haben ieder ihre Valuta zu
rechter Zeit entrichtet/ und folglich muͤſten ſie ſolche wieder haben/
ſamt Ruͤckwechſel/ ꝛc.
Was nun die wuͤrckliche Zahlung der Wechſelbrieffe an ſich
ſelbſt betrifft/ alda wie bißhero geſchehen der Ends da kein Banco oder
Giro iſt/ folget gemeiniglich nicht allemahl ſtracks bahr Geld/ ſon-
dern es weiſet einer den andern bey Tertium an/ zahlt dieſer nicht/
ſo weiſet er bey Quartum an/ dieſer aber wolte ferner anweiſen/ ſey
keiner ſolches anzunehmen ſchuldig/ weder in Wechſels noch Waa-
ren-Zahlung (er thue es den gern) ſondern es dienet dem erſten Aſſi-
gnanten die letztere Uberweiſung zugeſtellet/ falls aldar nicht bahre
Zahlung erfolget/ dann wann in Wechſeln die Zahlung præciſe auf
den Verfalltag beſchehen ſolte/ leidet ſolches kein langes herum
Weiſens und aſſignirens nicht: und in Waaren Zahlungen werden
offtermahls die Aſſignationes ſo lange herum geſchlept/ daß der Mañ
ſo zahlen ſoll/ immittelſt boͤſe werden kan und falliren/ alſo diente da
die Einfoderung auff eine gewiſſe benahmte Zeit geſtellet zu werden/
und zwar wañ die Aſſignation aͤlter als drey Tage/ ſolle der ſo ſie
angenommen behalten muͤſſen/ und erkennen muͤſſen als bahre wuͤrck-
liche Zahlungen/ ſie erfolge nun hernacher oder erfolge nicht/ ſo duͤrffe
der ſo die Aſſignation gepaſſiret oder ausgegeben nach Verfluß der
dreyen
83. Zahlung
84. aſſigni-
ren
85. in waa-
ꝛen Zahlung
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