Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite

dazu stllle schweigen/ und dasselben bey seynen geleisteten Eyde/ als
balden den verordneten Herren und Bürgern anzeigen.

11. Wo iemand mehr assign. würde als er in Banco und Credito
hat/ derselbe soll von ieder hundert Marck so er mehr assignirt, drey-
Marck Straffe in gedachte Banco zuentrichten schuldig seyn.

12. Wann die Glocke Zehen zu St. Nicolai schlägt/ soll der erste
Buchhalter so wohl die andern/ ohne expressen der Herren oder
Bürger Befehl/ keine assignationes mehr annehmen/ nach Cassa
Zedel abschreiben alles Mißbrauch verhütet werden möge.

13. Des Nachmittags sollen keine assignations angenommen wer-
den und soll der Buchhalter alle errores so commitirt, alle Morgen
den Herren und Bürgern überzugeben schuldig seyn/ und daferne sie
darwieder handeln/ und man es hernach erfahren wird/ sollen sie
von ieden error einen Reichsthaler straffe bezahlen.

14. Niemand soll Macht haben einig Geld zu assig. oder iemand
zuschreiben zulassen/ daß nicht ihme zumwenigsten eine Nacht zuge-
schrieben gestanden.

15. Und sollen auch die Buchhalter sich befleißigen daß im contract
Buche und Schuldbuche alle Rechnung eingerley Folia haben.

16. Die Buchhalter sollen so offt es die Herren und Bürger gut
befinden umgesetzt werden.

17. Die Cassirer so in der ander Kammer sitzen/ sollen keine Macht
haben einige Gelder in oder ausserhalb der Banco zu sich zu wech-
seln/ noch auch von dem Geldern einigen Nutzen zu haben.

18. Die Herrn und Bürger sollen zum längsten alle vier Wo-
chen einmahl die Cassen zuschliessen/ die Gelder überzehlen/ und mit
dem Cassirern abzurechnen bemächtiget seyn.

19. Die Cassirer sollen nicht Macht haben mehr als 5000. Rthl.
in ihre kleine Cassa zu setzen/ was über der Summe ist/ sollen sie den
Herren oder Bürgern einliefern/ damit die Cassen desto eher können
geschlossen/ die Gelder gezehlet und gerechnet werden/ der nun hier-
wieder handelt/ soll zehn Marck Straffe zu zahlen schuldig seyn.

20. Wo iemand Geld bringet/ so nicht species seynd/ die die
Banco für sich zu haben begehret/ und zugleich einander vorhanden
so Geld empfangen solle/ mag um schleiniger Beförderung willen es
den Empfanger zugezehlt werden/ iedoch sollen die Cassiter/ solche

Sum-

dazu ſtllle ſchweigen/ und daſſelben bey ſeynen geleiſteten Eyde/ als
balden den verordneten Herren und Buͤrgern anzeigen.

11. Wo iemand mehr aſſign. wuͤrde als er in Banco und Credito
hat/ derſelbe ſoll von ieder hundert Marck ſo er mehr aſſignirt, drey-
Marck Straffe in gedachte Banco zuentrichten ſchuldig ſeyn.

12. Wann die Glocke Zehen zu St. Nicolai ſchlaͤgt/ ſoll der erſte
Buchhalter ſo wohl die andern/ ohne expreſſen der Herren oder
Buͤrger Befehl/ keine aſſignationes mehr annehmen/ nach Caſſa
Zedel abſchreiben alles Mißbrauch verhuͤtet werden moͤge.

13. Des Nachmittags ſollen keine aſſignations angenommen wer-
den und ſoll der Buchhalter alle errores ſo commitirt, alle Morgen
den Herren und Buͤrgern uͤberzugeben ſchuldig ſeyn/ und daferne ſie
darwieder handeln/ und man es hernach erfahren wird/ ſollen ſie
von ieden error einen Reichsthaler ſtraffe bezahlen.

14. Niemand ſoll Macht haben einig Geld zu aſſig. oder iemand
zuſchreiben zulaſſen/ daß nicht ihme zumwenigſten eine Nacht zuge-
ſchrieben geſtanden.

15. Und ſollen auch die Buchhalter ſich befleißigen daß im contract
Buche und Schuldbuche alle Rechnung eingerley Folia haben.

16. Die Buchhalter ſollen ſo offt es die Herren und Buͤrger gut
befinden umgeſetzt werden.

17. Die Caſſirer ſo in der ander Kammer ſitzen/ ſollen keine Macht
haben einige Gelder in oder auſſerhalb der Banco zu ſich zu wech-
ſeln/ noch auch von dem Geldern einigen Nutzen zu haben.

18. Die Herrn und Buͤrger ſollen zum laͤngſten alle vier Wo-
chen einmahl die Caſſen zuſchlieſſen/ die Gelder uͤberzehlen/ und mit
dem Caſſirern abzurechnen bemaͤchtiget ſeyn.

19. Die Casſirer ſollen nicht Macht haben mehr als 5000. Rthl.
in ihre kleine Caſſa zu ſetzen/ was uͤber der Summe iſt/ ſollen ſie den
Herren oder Buͤrgern einliefern/ damit die Caſſen deſto eher koͤnnen
geſchloſſen/ die Gelder gezehlet und gerechnet werden/ der nun hier-
wieder handelt/ ſoll zehn Marck Straffe zu zahlen ſchuldig ſeyn.

20. Wo iemand Geld bringet/ ſo nicht ſpecies ſeynd/ die die
Banco fuͤr ſich zu haben begehret/ und zugleich einander vorhanden
ſo Geld empfangen ſolle/ mag um ſchleiniger Befoͤrderung willen es
den Empfanger zugezehlt werden/ iedoch ſollen die Caſſiter/ ſolche

Sum-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0179" n="167"/>
dazu &#x017F;tllle &#x017F;chweigen/ und da&#x017F;&#x017F;elben bey &#x017F;eynen gelei&#x017F;teten Eyde/ als<lb/>
balden den verordneten Herren und Bu&#x0364;rgern anzeigen.</p><lb/>
        <p>11. Wo iemand mehr <hi rendition="#aq">a&#x017F;&#x017F;ign.</hi> wu&#x0364;rde als er in <hi rendition="#aq">Banco</hi> und <hi rendition="#aq">Credito</hi><lb/>
hat/ der&#x017F;elbe &#x017F;oll von ieder hundert Marck &#x017F;o er mehr <hi rendition="#aq">a&#x017F;&#x017F;ignirt,</hi> drey-<lb/>
Marck Straffe in gedachte <hi rendition="#aq">Banco</hi> zuentrichten &#x017F;chuldig &#x017F;eyn.</p><lb/>
        <p>12. Wann die Glocke Zehen zu St. Nicolai &#x017F;chla&#x0364;gt/ &#x017F;oll der er&#x017F;te<lb/>
Buchhalter &#x017F;o wohl die andern/ ohne <hi rendition="#aq">expre&#x017F;&#x017F;</hi>en der Herren oder<lb/>
Bu&#x0364;rger Befehl/ keine <hi rendition="#aq">a&#x017F;&#x017F;ignationes</hi> mehr annehmen/ nach <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;a</hi><lb/>
Zedel ab&#x017F;chreiben alles Mißbrauch verhu&#x0364;tet werden mo&#x0364;ge.</p><lb/>
        <p>13. Des Nachmittags &#x017F;ollen keine <hi rendition="#aq">a&#x017F;&#x017F;ignations</hi> angenommen wer-<lb/>
den und &#x017F;oll der Buchhalter alle <hi rendition="#aq">errores</hi> &#x017F;o <hi rendition="#aq">comm</hi>i<hi rendition="#aq">tirt,</hi> alle Morgen<lb/>
den Herren und Bu&#x0364;rgern u&#x0364;berzugeben &#x017F;chuldig &#x017F;eyn/ und daferne &#x017F;ie<lb/>
darwieder handeln/ und man es hernach erfahren wird/ &#x017F;ollen &#x017F;ie<lb/>
von ieden <hi rendition="#aq">error</hi> einen Reichsthaler &#x017F;traffe bezahlen.</p><lb/>
        <p>14. Niemand &#x017F;oll Macht haben einig Geld zu <hi rendition="#aq">a&#x017F;&#x017F;ig.</hi> oder iemand<lb/>
zu&#x017F;chreiben zula&#x017F;&#x017F;en/ daß nicht ihme zumwenig&#x017F;ten eine Nacht zuge-<lb/>
&#x017F;chrieben ge&#x017F;tanden.</p><lb/>
        <p>15. Und &#x017F;ollen auch die Buchhalter &#x017F;ich befleißigen daß im <hi rendition="#aq">contract</hi><lb/>
Buche und Schuldbuche alle Rechnung eingerley <hi rendition="#aq">Folia</hi> haben.</p><lb/>
        <p>16. Die Buchhalter &#x017F;ollen &#x017F;o offt es die Herren und Bu&#x0364;rger gut<lb/>
befinden umge&#x017F;etzt werden.</p><lb/>
        <p>17. Die <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;irer</hi> &#x017F;o in der ander Kammer &#x017F;itzen/ &#x017F;ollen keine Macht<lb/>
haben einige Gelder in oder au&#x017F;&#x017F;erhalb der <hi rendition="#aq">Banco</hi> zu &#x017F;ich zu wech-<lb/>
&#x017F;eln/ noch auch von dem Geldern einigen Nutzen zu haben.</p><lb/>
        <p>18. Die Herrn und Bu&#x0364;rger &#x017F;ollen zum la&#x0364;ng&#x017F;ten alle vier Wo-<lb/>
chen einmahl die <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;</hi>en zu&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/ die Gelder u&#x0364;berzehlen/ und mit<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;irern</hi> abzurechnen bema&#x0364;chtiget &#x017F;eyn.</p><lb/>
        <p>19. Die <hi rendition="#aq">Cas&#x017F;i</hi>rer &#x017F;ollen nicht Macht haben mehr als 5000. Rthl.<lb/>
in ihre kleine <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;a</hi> zu &#x017F;etzen/ was u&#x0364;ber der Summe i&#x017F;t/ &#x017F;ollen &#x017F;ie den<lb/>
Herren oder Bu&#x0364;rgern einliefern/ damit die Ca&#x017F;&#x017F;en de&#x017F;to eher ko&#x0364;nnen<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ die Gelder gezehlet und gerechnet werden/ der nun hier-<lb/>
wieder handelt/ &#x017F;oll zehn Marck Straffe zu zahlen &#x017F;chuldig &#x017F;eyn.</p><lb/>
        <p>20. Wo iemand Geld bringet/ &#x017F;o nicht <hi rendition="#aq">&#x017F;pecies</hi> &#x017F;eynd/ die die<lb/><hi rendition="#aq">Banco</hi> fu&#x0364;r &#x017F;ich zu haben begehret/ und zugleich einander vorhanden<lb/>
&#x017F;o Geld empfangen &#x017F;olle/ mag um &#x017F;chleiniger Befo&#x0364;rderung willen es<lb/>
den Empfanger zugezehlt werden/ iedoch &#x017F;ollen die <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;it</hi>er/ &#x017F;olche<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Sum-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0179] dazu ſtllle ſchweigen/ und daſſelben bey ſeynen geleiſteten Eyde/ als balden den verordneten Herren und Buͤrgern anzeigen. 11. Wo iemand mehr aſſign. wuͤrde als er in Banco und Credito hat/ derſelbe ſoll von ieder hundert Marck ſo er mehr aſſignirt, drey- Marck Straffe in gedachte Banco zuentrichten ſchuldig ſeyn. 12. Wann die Glocke Zehen zu St. Nicolai ſchlaͤgt/ ſoll der erſte Buchhalter ſo wohl die andern/ ohne expreſſen der Herren oder Buͤrger Befehl/ keine aſſignationes mehr annehmen/ nach Caſſa Zedel abſchreiben alles Mißbrauch verhuͤtet werden moͤge. 13. Des Nachmittags ſollen keine aſſignations angenommen wer- den und ſoll der Buchhalter alle errores ſo commitirt, alle Morgen den Herren und Buͤrgern uͤberzugeben ſchuldig ſeyn/ und daferne ſie darwieder handeln/ und man es hernach erfahren wird/ ſollen ſie von ieden error einen Reichsthaler ſtraffe bezahlen. 14. Niemand ſoll Macht haben einig Geld zu aſſig. oder iemand zuſchreiben zulaſſen/ daß nicht ihme zumwenigſten eine Nacht zuge- ſchrieben geſtanden. 15. Und ſollen auch die Buchhalter ſich befleißigen daß im contract Buche und Schuldbuche alle Rechnung eingerley Folia haben. 16. Die Buchhalter ſollen ſo offt es die Herren und Buͤrger gut befinden umgeſetzt werden. 17. Die Caſſirer ſo in der ander Kammer ſitzen/ ſollen keine Macht haben einige Gelder in oder auſſerhalb der Banco zu ſich zu wech- ſeln/ noch auch von dem Geldern einigen Nutzen zu haben. 18. Die Herrn und Buͤrger ſollen zum laͤngſten alle vier Wo- chen einmahl die Caſſen zuſchlieſſen/ die Gelder uͤberzehlen/ und mit dem Caſſirern abzurechnen bemaͤchtiget ſeyn. 19. Die Casſirer ſollen nicht Macht haben mehr als 5000. Rthl. in ihre kleine Caſſa zu ſetzen/ was uͤber der Summe iſt/ ſollen ſie den Herren oder Buͤrgern einliefern/ damit die Caſſen deſto eher koͤnnen geſchloſſen/ die Gelder gezehlet und gerechnet werden/ der nun hier- wieder handelt/ ſoll zehn Marck Straffe zu zahlen ſchuldig ſeyn. 20. Wo iemand Geld bringet/ ſo nicht ſpecies ſeynd/ die die Banco fuͤr ſich zu haben begehret/ und zugleich einander vorhanden ſo Geld empfangen ſolle/ mag um ſchleiniger Befoͤrderung willen es den Empfanger zugezehlt werden/ iedoch ſollen die Caſſiter/ ſolche Sum-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/179
Zitationshilfe: Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/179>, abgerufen am 22.11.2024.