Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.den gestärcket/ ie mehr der Mensche zweiffelt und an GOttes Gna- Jch habs mit meinen geschreibs lange gemacht/ aber es heißt GOtt behüte den Herrn Vetter vor bösen Leuten/ inspirire durch Hamburger Banco Ordnung. 1. DJe verordnete Herren und Bürger wollen täglich/ wans nö- 2. Das Geld in die Banco gebracht soll in der andern Cammer 3. Alle Assignationes von den Geldern/ welche in der Banco seyn/ dem/ X 3
den geſtaͤrcket/ ie mehr der Menſche zweiffelt und an GOttes Gna- Jch habs mit meinen geſchreibs lange gemacht/ aber es heißt GOtt behuͤte den Herrn Vetter vor boͤſen Leuten/ inſpirire durch Hamburger Banco Ordnung. 1. DJe verordnete Herren und Buͤrger wollen taͤglich/ wans noͤ- 2. Das Geld in die Banco gebracht ſoll in der andern Cammer 3. Alle Aſſignationes von den Geldern/ welche in der Banco ſeyn/ dem/ X 3
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den geſtaͤrcket/ ie mehr der Menſche zweiffelt und an GOttes Gna-
de abnimt.
Jch habs mit meinen geſchreibs lange gemacht/ aber es heißt
Ars longa, vita brevis, man kan in der Welt nicht wiſſen genung
man kans zu Paß bringen. Hat der Herr Vetter Luſt/ und iſt cu-
rieux im unterſuchen/ wird ſichs unbeſchwehrlig ereignen/ und da
hernechſt ein und anders practiciret und zu Werck ſtellet/ wird ihme
leicht fallen Ergoͤtzung und Nutzen geben ihme auch beehren.
GOtt behuͤte den Herrn Vetter vor boͤſen Leuten/ inſpirire durch
ſeinen H. Geiſt alles was ihme an Seele und Leib erſprieslig und
nuͤtzlich ſein mag. Der Herr Vetter ſcheue nicht mit Handels-
Dienern und Jungen auch ſonſt gemeinen Leuten zu reden und zu
fragen/ dann ſie koͤnnen offters einen Nachricht geben in Dinge ſo
ihnen bekant/ und der Herr Vetter zu wiſſen verlanget/ ein Menſch
iſt des andern Anſprach und Beſcheids wuͤrdig/ wann in modeſtis
terminis gethan wird.
Hamburger Banco Ordnung.
1.
DJe verordnete Herren und Buͤrger wollen taͤglich/ wans noͤ-
tig/ die Buchhalter aber und Caſſirer ſollen alle Tage auſſerhalb
der Sonn- und Feuer-Tage/ in den Cammern der Banco, ein ieder
an ſeinen Ort ſitzen und ſich finden laſſen.
2. Das Geld in die Banco gebracht ſoll in der andern Cammer
einen Caßirer zugezehlt werden/ und derſelbe ſoll darauff einen
Brieff oder Beweiß/ darinnen die Summa zweymahl/ erſt mit vol-
len Buchſtaben/ hernach mit Ziffern ſpecificirt/ den Buchhal-
tern ſelbigen Tages uͤberzuliefern ſchuldig ſeyn.
3. Alle Aſſignationes von den Geldern/ welche in der Banco ſeyn/
ſollen ſchrifftlich in einen darzu dem Buchhalter/ ſo voran ſitzet/
uͤbergebenen Zedel geſchehen/ und der aſſigniren will/ deswegen ſelbſt
perſoͤnlich erſcheinen. Oder wo er ſolches nicht thun wolte oder
koͤnte/ ſoll er an dem verordneten Buchhalter eine Procuratie oder
Vollmacht machen laſſen/ welche Procurationes zu dero Notdurfft
allezeit alſo daß nicht mehr als die Nahmen darein geſchrieben wer-
dem/
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Zitationshilfe: | Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/177>, abgerufen am 16.02.2025. |