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Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.

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tun/ Lacken und Sargen manufacturen hernacher zu gebrauchen/ dann
etlichen Fäden auf einmahl spinnen durch wenig Personen/ daß fördert
sehr/ und kan man an Unkosten ein merckliches erspahren welches dann
der erste Gewin ist/ so man gewiß hat. Wäre auch einig Instrument
vermittelst welchen man auff einmahl zugleich etliche Reihen Band/
etliche Reihen posamenten und Borten sie wären nun von Linnen/ Wol-
le/ Seide oder Camelhaar Silber und Gold zugleich verfertigen könte/
das dienete auch wargenommen zu werden/ und da man ob vermel-
dete inventirte Instrumenta alles ins klein von Holtz nicht verfärtigt
bekommen könte/ doch gleichwohl durch einen geschickten Mahler nur
mit Wasser Farben entwerffnen und abzeichnen lassen/ also daß
mans darvon absehen und dergleichen anderwärts verefertigen las-
sen könte zum nutzlichen Gebrauch: aber wir seynd aus den Mettallen
Discurs auff die machinen oder Instrumenta von nutzliche Invention
gerathen/ denen wären wie erwehnt solche.

Etliche Drat auf einen Zug zugleich ziehen.
Etliche Drat auff einen Zug zugleich in Blet ziehen oder durchlauf-
fen machen.
Etliche Fäden von Flachs/ Baumwolle/ Wolle auf einmahl in
Garn zu spinnen.
Etliche Band posamenten und Borten von was qualität sie seyn
möchten auf einmahl zu verfertigen auf einen Stuhl.

Jch kehre wieder zu die Metallen/ absonderlich zum Silber
und Gold/ daraus werden auch Gelder oder Müntzen verfertiget/
darvon in etwas Wissenschafft haben kan auch nicht schaden.

Probieren kan man bey einen Wardein lernen/ assay re-
medium
scheiden schmeltzen/ wie mit Vortheil vermüntzt werden kön-
ne/ ob wenigen Stück auf die Marck und gemischter mit Kupfer/ o-
der mehr Stuck auf die Marck und feinder von Silber rahtsamer/ wie
den Ducaten schöne hohe Farbe von Gold bey zubringen stehe/
und das Silberschön weis zumachen sey/ beydes wie geschmeidig und
zu finiren stehe. Und daß man dessen kundig sey dienet hernacher
den Wechsel zu calculiren einiger Müntze gegen die andre nachdem
innerlichen Halt der Feinde dann das man von Dantzig nacher Am-
sterdam wechselt und giebt 260. gl. ton vor 1. Ulaems und
nicht 216. das machet daß die Pohlnische Müntze gering haltig/ an

Silber

tun/ Lacken und Sargen manufacturen hernacher zu gebrauchen/ dann
etlichen Faͤden auf einmahl ſpinnen durch wenig Perſonen/ daß foͤrdert
ſehr/ und kan man an Unkoſten ein merckliches erſpahren welches dañ
der erſte Gewin iſt/ ſo man gewiß hat. Waͤre auch einig Inſtrument
vermittelſt welchen man auff einmahl zugleich etliche Reihen Band/
etliche Reihen poſamenten und Borten ſie waͤren nun von Liñen/ Wol-
le/ Seide oder Camelhaar Silber und Gold zugleich verfertigen koͤnte/
das dienete auch wargenommen zu werden/ und da man ob vermel-
dete inventirte Inſtrumenta alles ins klein von Holtz nicht verfaͤrtigt
bekommen koͤnte/ doch gleichwohl durch einen geſchickten Mahler nur
mit Waſſer Farben entwerffnen und abzeichnen laſſen/ alſo daß
mans darvon abſehen und dergleichen anderwaͤrts verefertigen laſ-
ſen koͤnte zum nutzlichen Gebrauch: aber wir ſeynd aus den Mettallen
Diſcurs auff die machinen oder Inſtrumenta von nutzliche Invention
gerathen/ denen waͤren wie erwehnt ſolche.

Etliche Drat auf einen Zug zugleich ziehen.
Etliche Drat auff einen Zug zugleich in Blet ziehen oder durchlauf-
fen machen.
Etliche Faͤden von Flachſ/ Baumwolle/ Wolle auf einmahl in
Garn zu ſpinnen.
Etliche Band poſamenten und Borten von was qualitaͤt ſie ſeyn
moͤchten auf einmahl zu verfertigen auf einen Stuhl.

Jch kehre wieder zu die Metallen/ abſonderlich zum Silber
und Gold/ daraus werden auch Gelder oder Muͤntzen verfertiget/
darvon in etwas Wiſſenſchafft haben kan auch nicht ſchaden.

Probieren kan man bey einen Wardein lernen/ aſſay re-
medium
ſcheiden ſchmeltzen/ wie mit Vortheil vermuͤntzt werden koͤn-
ne/ ob wenigen Stuͤck auf die Marck und gemiſchter mit Kupfer/ o-
der mehr Stuck auf die Marck und feinder von Silber rahtſamer/ wie
den Ducaten ſchoͤne hohe Farbe von Gold bey zubringen ſtehe/
und das Silberſchoͤn weis zumachen ſey/ beydes wie geſchmeidig und
zu finiren ſtehe. Und daß man deſſen kundig ſey dienet hernacher
den Wechſel zu calculiren einiger Muͤntze gegen die andre nachdem
innerlichen Halt der Feinde dann das man von Dantzig nacher Am-
ſterdam wechſelt und giebt 260. gl. ton vor 1. Ulaems und
nicht 216. das machet daß die Pohlniſche Muͤntze gering haltig/ an

Silber
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[160/0172] tun/ Lacken und Sargen manufacturen hernacher zu gebrauchen/ dann etlichen Faͤden auf einmahl ſpinnen durch wenig Perſonen/ daß foͤrdert ſehr/ und kan man an Unkoſten ein merckliches erſpahren welches dañ der erſte Gewin iſt/ ſo man gewiß hat. Waͤre auch einig Inſtrument vermittelſt welchen man auff einmahl zugleich etliche Reihen Band/ etliche Reihen poſamenten und Borten ſie waͤren nun von Liñen/ Wol- le/ Seide oder Camelhaar Silber und Gold zugleich verfertigen koͤnte/ das dienete auch wargenommen zu werden/ und da man ob vermel- dete inventirte Inſtrumenta alles ins klein von Holtz nicht verfaͤrtigt bekommen koͤnte/ doch gleichwohl durch einen geſchickten Mahler nur mit Waſſer Farben entwerffnen und abzeichnen laſſen/ alſo daß mans darvon abſehen und dergleichen anderwaͤrts verefertigen laſ- ſen koͤnte zum nutzlichen Gebrauch: aber wir ſeynd aus den Mettallen Diſcurs auff die machinen oder Inſtrumenta von nutzliche Invention gerathen/ denen waͤren wie erwehnt ſolche. Etliche Drat auf einen Zug zugleich ziehen. Etliche Drat auff einen Zug zugleich in Blet ziehen oder durchlauf- fen machen. Etliche Faͤden von Flachſ/ Baumwolle/ Wolle auf einmahl in Garn zu ſpinnen. Etliche Band poſamenten und Borten von was qualitaͤt ſie ſeyn moͤchten auf einmahl zu verfertigen auf einen Stuhl. Jch kehre wieder zu die Metallen/ abſonderlich zum Silber und Gold/ daraus werden auch Gelder oder Muͤntzen verfertiget/ darvon in etwas Wiſſenſchafft haben kan auch nicht ſchaden. Probieren kan man bey einen Wardein lernen/ aſſay re- medium ſcheiden ſchmeltzen/ wie mit Vortheil vermuͤntzt werden koͤn- ne/ ob wenigen Stuͤck auf die Marck und gemiſchter mit Kupfer/ o- der mehr Stuck auf die Marck und feinder von Silber rahtſamer/ wie den Ducaten ſchoͤne hohe Farbe von Gold bey zubringen ſtehe/ und das Silberſchoͤn weis zumachen ſey/ beydes wie geſchmeidig und zu finiren ſtehe. Und daß man deſſen kundig ſey dienet hernacher den Wechſel zu calculiren einiger Muͤntze gegen die andre nachdem innerlichen Halt der Feinde dann das man von Dantzig nacher Am- ſterdam wechſelt und giebt 260. gl. ton vor 1. Ulaems und nicht 216. das machet daß die Pohlniſche Muͤntze gering haltig/ an Silber

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Zitationshilfe: Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sperander_negotiant_1706/172>, abgerufen am 24.11.2024.