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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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weder viel noch wenig zu der seligkeit thun/
sondern solche allein als eine frucht deß glau
bens zu der danckbarkeit gehören/ darzu wir
GOTT verbunden sind/ da Er bereits un-
serm glauben die gerechtigkeit und seligkeit
geschencket hat: Und seye fern von uns/
von dieser Lehr nur einen fingers-breit zu
weichen/ da wir lieber das leben und die
gantze welt solten fahren/ als das geringste
von derselben zurücke lassen. Also erkennen
wir auch gern die krafft deß Göttlichen ge-
predigten Worts/ wie dasselbe eine krafft
GOttes seye/ selig zu machen alle die daran
glauben/ Rom. 1. Also/ daß wir nit nur umb
deß befehls willen Göttliches Wort fleissig
zu hören verbunden sind/ sondern auch deß-
wegen/ weil solches die Göttliche hand ist/
welche die gnade anbeut und überreicht dem
glauben/ den das wort selbst durch deß Hei-
ligen Geistes gnade erweckt. So weiß ich
auch die Tauff und dero krafft nicht hoch
gnug zu preisen/ und glaube/ daß sie das ei-
gentliche bad der wiedergeburt und erneue-
rung deß H. Geistes seye. Tit. 3. Oder wie un-
ser Lutherus in dem Catechismo saget: daß
sie würcke vergebung der sünden/

erlöse

weder viel noch wenig zu der ſeligkeit thun/
ſondern ſolche allein als eine frucht deß glau
bens zu der danckbarkeit gehoͤren/ darzu wir
GOTT verbunden ſind/ da Er bereits un-
ſerm glauben die gerechtigkeit und ſeligkeit
geſchencket hat: Und ſeye fern von uns/
von dieſer Lehr nur einen fingers-breit zu
weichen/ da wir lieber das leben und die
gantze welt ſolten fahren/ als das geringſte
von derſelben zuruͤcke laſſen. Alſo erkennen
wir auch gern die krafft deß Goͤttlichen ge-
predigten Worts/ wie daſſelbe eine krafft
GOttes ſeye/ ſelig zu machen alle die daran
glauben/ Rom. 1. Alſo/ daß wir nit nur umb
deß befehls willen Goͤttliches Wort fleiſſig
zu hoͤren verbunden ſind/ ſondern auch deß-
wegen/ weil ſolches die Goͤttliche hand iſt/
welche die gnade anbeut und uͤberreicht dem
glauben/ den das wort ſelbſt durch deß Hei-
ligen Geiſtes gnade erweckt. So weiß ich
auch die Tauff und dero krafft nicht hoch
gnug zu preiſen/ und glaube/ daß ſie das ei-
gentliche bad der wiedergeburt und erneue-
rung deß H. Geiſtes ſeye. Tit. 3. Oder wie un-
ſer Lutherus in dem Catechiſmo ſaget: daß
ſie wuͤrcke vergebung der ſuͤnden/

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[47/0073] weder viel noch wenig zu der ſeligkeit thun/ ſondern ſolche allein als eine frucht deß glau bens zu der danckbarkeit gehoͤren/ darzu wir GOTT verbunden ſind/ da Er bereits un- ſerm glauben die gerechtigkeit und ſeligkeit geſchencket hat: Und ſeye fern von uns/ von dieſer Lehr nur einen fingers-breit zu weichen/ da wir lieber das leben und die gantze welt ſolten fahren/ als das geringſte von derſelben zuruͤcke laſſen. Alſo erkennen wir auch gern die krafft deß Goͤttlichen ge- predigten Worts/ wie daſſelbe eine krafft GOttes ſeye/ ſelig zu machen alle die daran glauben/ Rom. 1. Alſo/ daß wir nit nur umb deß befehls willen Goͤttliches Wort fleiſſig zu hoͤren verbunden ſind/ ſondern auch deß- wegen/ weil ſolches die Goͤttliche hand iſt/ welche die gnade anbeut und uͤberreicht dem glauben/ den das wort ſelbſt durch deß Hei- ligen Geiſtes gnade erweckt. So weiß ich auch die Tauff und dero krafft nicht hoch gnug zu preiſen/ und glaube/ daß ſie das ei- gentliche bad der wiedergeburt und erneue- rung deß H. Geiſtes ſeye. Tit. 3. Oder wie un- ſer Lutherus in dem Catechiſmo ſaget: daß ſie wuͤrcke vergebung der ſuͤnden/ erloͤſe

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/73>, abgerufen am 23.11.2024.