Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

Bild:
<< vorherige Seite

ichs fürhalte euch zu unterrichten/ von unser
aller Heil/ hielt ichs vor nötig euch mit schriff-
ten zuermahne/ sagt Judas Jacobi, der knecht
Jesu Christi/ im dritten Vers seines Send-
briefs. Da hat man sich dann die müh nicht
abwendig machen zu lassen/ wanns zu unserer
kirch nutz gereichet/ und beförderung Göttlicher
Ehr anderwerts vonnöthen ist/ mit denen die
da geheiliget sind in GOtt dem Vatter/ und
behalten in Jesu Christo/ zu correspondiren.
Jch erinnere mich/ dz wol ehmalen Jesus mein
Heyland und seine Apostel bey ihres Ampts-
verrichtug/ so viel zeit nit gehabt/ daß sie auch
hätten essen können/ Marc. 6. Auch in dem wol-
len wir uns nicht entziehen/ ihme zur zeit der
noth nachzufolgen/ nur/ daß man allezeit die
wehlet/ welchen GOtt sonderliche gnad sein
Reich zu befördern gegeben hat. Es geschihet
offt/ daß Christi Name hie und da nit offent-
lich geprediget/ oder seinen fußstapffen hei-
liglich nachgefolget wird. Es liget aber in
der Wüste unter einem Holderbaum/ etwa
ein Elias verborgen/ dem bist du schuldig mit
rath und that an hand zu gehen/ und mit dei-
nem in briefen zugeschicktem Krafft-brod ihn
zu stärcke/ daß er an den berg Gottes Horeb
gehe/ und dem Volck Jsrael seine sünde ver-

kün-

ichs fuͤrhalte euch zu unterrichten/ von unſer
aller Heil/ hielt ichs vor noͤtig euch mit ſchriff-
ten zuermahnē/ ſagt Judas Jacobi, der knecht
Jeſu Chriſti/ im dritten Vers ſeines Send-
briefs. Da hat man ſich dann die muͤh nicht
abwendig machen zu laſſen/ wañs zu unſerer
kirch nutz gereichet/ uñ befoͤꝛderung Goͤttlicher
Ehr anderwerts vonnoͤthen iſt/ mit denen die
da geheiliget ſind in GOtt dem Vatter/ und
behalten in Jeſu Chriſto/ zu correſpondiren.
Jch eriñere mich/ dz wol ehmalen Jeſus mein
Heyland und ſeine Apoſtel bey ihres Ampts-
verrichtũg/ ſo viel zeit nit gehabt/ daß ſie auch
haͤtten eſſen koͤnnẽ/ Marc. 6. Auch in dem wol-
len wir uns nicht entziehen/ ihme zur zeit der
noth nachzufolgen/ nur/ daß man allezeit die
wehlet/ welchen GOtt ſonderliche gnad ſein
Reich zu befoͤrdern gegeben hat. Es geſchihet
offt/ daß Chriſti Name hie und da nit offent-
lich geprediget/ oder ſeinen fußſtapffen hei-
liglich nachgefolget wird. Es liget aber in
der Wuͤſte unter einem Holderbaum/ etwa
ein Elias verborgen/ dem biſt du ſchuldig mit
rath und that an hand zu gehen/ und mit dei-
nem in briefen zugeſchicktem Krafft-brod ihn
zu ſtaͤrckē/ daß er an den berg Gottes Horeb
gehe/ und dem Volck Jſrael ſeine ſünde ver-

kuͤn-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0332" n="306"/>
ichs fu&#x0364;rhalte euch zu unterrichten/ von un&#x017F;er<lb/>
aller Heil/ hielt ichs vor no&#x0364;tig euch mit &#x017F;chriff-<lb/>
ten zuermahn&#x0113;/ &#x017F;agt <hi rendition="#aq">Judas Jacobi,</hi> der knecht<lb/>
J<hi rendition="#k">e</hi>&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ im dritten Vers &#x017F;eines Send-<lb/>
briefs. Da hat man &#x017F;ich dann die mu&#x0364;h nicht<lb/>
abwendig machen zu la&#x017F;&#x017F;en/ wañs zu un&#x017F;erer<lb/>
kirch nutz gereichet/ uñ befo&#x0364;&#xA75B;derung Go&#x0364;ttlicher<lb/>
Ehr anderwerts vonno&#x0364;then i&#x017F;t/ mit denen die<lb/>
da geheiliget &#x017F;ind in GOtt dem Vatter/ und<lb/>
behalten in Je&#x017F;u Chri&#x017F;to/ zu <hi rendition="#aq">corre&#x017F;pondi</hi>ren.<lb/>
Jch eriñere mich/ dz wol ehmalen Je&#x017F;us mein<lb/>
Heyland und &#x017F;eine Apo&#x017F;tel bey ihres Ampts-<lb/>
verricht&#x0169;g/ &#x017F;o viel zeit nit gehabt/ daß &#x017F;ie auch<lb/>
ha&#x0364;tten e&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nn&#x1EBD;/ Marc. 6. Auch in dem wol-<lb/>
len wir uns nicht entziehen/ ihme zur zeit der<lb/>
noth nachzufolgen/ nur/ daß man allezeit die<lb/>
wehlet/ welchen GOtt &#x017F;onderliche gnad &#x017F;ein<lb/>
Reich zu befo&#x0364;rdern gegeben hat. Es ge&#x017F;chihet<lb/>
offt/ daß Chri&#x017F;ti Name hie und da nit offent-<lb/>
lich geprediget/ oder &#x017F;einen fuß&#x017F;tapffen hei-<lb/>
liglich nachgefolget wird. Es liget aber in<lb/>
der Wu&#x0364;&#x017F;te unter einem Holderbaum/ etwa<lb/>
ein Elias verborgen/ dem bi&#x017F;t du &#x017F;chuldig mit<lb/>
rath und that an hand zu gehen/ und mit dei-<lb/>
nem in briefen zuge&#x017F;chicktem Krafft-brod ihn<lb/>
zu &#x017F;ta&#x0364;rck&#x0113;/ daß er an den berg Gottes <hi rendition="#fr">Horeb</hi><lb/>
gehe/ und dem Volck J&#x017F;rael &#x017F;eine &#x017F;ünde ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ku&#x0364;n-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[306/0332] ichs fuͤrhalte euch zu unterrichten/ von unſer aller Heil/ hielt ichs vor noͤtig euch mit ſchriff- ten zuermahnē/ ſagt Judas Jacobi, der knecht Jeſu Chriſti/ im dritten Vers ſeines Send- briefs. Da hat man ſich dann die muͤh nicht abwendig machen zu laſſen/ wañs zu unſerer kirch nutz gereichet/ uñ befoͤꝛderung Goͤttlicher Ehr anderwerts vonnoͤthen iſt/ mit denen die da geheiliget ſind in GOtt dem Vatter/ und behalten in Jeſu Chriſto/ zu correſpondiren. Jch eriñere mich/ dz wol ehmalen Jeſus mein Heyland und ſeine Apoſtel bey ihres Ampts- verrichtũg/ ſo viel zeit nit gehabt/ daß ſie auch haͤtten eſſen koͤnnẽ/ Marc. 6. Auch in dem wol- len wir uns nicht entziehen/ ihme zur zeit der noth nachzufolgen/ nur/ daß man allezeit die wehlet/ welchen GOtt ſonderliche gnad ſein Reich zu befoͤrdern gegeben hat. Es geſchihet offt/ daß Chriſti Name hie und da nit offent- lich geprediget/ oder ſeinen fußſtapffen hei- liglich nachgefolget wird. Es liget aber in der Wuͤſte unter einem Holderbaum/ etwa ein Elias verborgen/ dem biſt du ſchuldig mit rath und that an hand zu gehen/ und mit dei- nem in briefen zugeſchicktem Krafft-brod ihn zu ſtaͤrckē/ daß er an den berg Gottes Horeb gehe/ und dem Volck Jſrael ſeine ſünde ver- kuͤn-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/332
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/332>, abgerufen am 24.11.2024.