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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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Doch die Hand deß Herren ist nicht ver-
kürtzt/ daß sie nicht helffen könnte. Was uns
Menschen unmüglich scheinet/ ist bey GOtt
müglich. Es ist ja deine sach O JESU!
Nicht uns Herr/ nicht uns/ sondern
deinem heiligen Namen gebühret die Ehr.
Pereat nomen nostrum, ut glorificetur
Nomen Domini!
Zu deines Reichs er-
weiterung wollen wir beytragen/ was du
in uns geleget hast. Dein heiliger Wille
mach es nun darmit wie es Jhme wolge-
fället. Es hat wol mehrmahlen das an-
sehen in der Kirche GOttes gehabt/ als wäre
aller Glaub erloschen/ alle Liebe außgewur-
tzelt/ der Herr hat doch noch hier und da
unter der Asche ein Füncklein enthalten/
welches er wieder auffgeblasen und zu ei-
nem Feuer erwecket. Dieser GOTT lebet
noch. Die Mittel gönnet Er uns auch
bißher/ wer weiß/ ob nicht durch gebrauch
derselben einfältige Rathschläge heylsamlich
zu werck mögen gerichtet werden. Daß
nun unsere berathschlagungen nicht aller-
dings vergeblich seyn mögen/ wil Jch noch
dieses/ etwa das einig nöthige beysetzen/
wie nach meinem geringen Menschen-ver-

stand
N 3

Doch die Hand deß Herren iſt nicht ver-
kuͤrtzt/ daß ſie nicht helffen koͤnnte. Was uns
Menſchen unmuͤglich ſcheinet/ iſt bey GOtt
muͤglich. Es iſt ja deine ſach O JESU!
Nicht uns Herr/ nicht uns/ ſondern
deinem heiligen Namen gebuͤhret die Ehr.
Pereat nomen noſtrum, ut glorificetur
Nomen Domini!
Zu deines Reichs er-
weiterung wollen wir beytragen/ was du
in uns geleget haſt. Dein heiliger Wille
mach es nun darmit wie es Jhme wolge-
faͤllet. Es hat wol mehrmahlen das an-
ſehen in der Kirche GOttes gehabt/ als waͤre
aller Glaub erloſchen/ alle Liebe außgewur-
tzelt/ der Herr hat doch noch hier und da
unter der Aſche ein Fuͤncklein enthalten/
welches er wieder auffgeblaſen und zu ei-
nem Feuer erwecket. Dieſer GOTT lebet
noch. Die Mittel goͤnnet Er uns auch
bißher/ wer weiß/ ob nicht durch gebrauch
derſelben einfaͤltige Rathſchlaͤge heylſamlich
zu werck moͤgen gerichtet werden. Daß
nun unſere berathſchlagungen nicht aller-
dings vergeblich ſeyn moͤgen/ wil Jch noch
dieſes/ etwa das einig noͤthige beyſetzen/
wie nach meinem geringen Menſchen-ver-

ſtand
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[293/0319] Doch die Hand deß Herren iſt nicht ver- kuͤrtzt/ daß ſie nicht helffen koͤnnte. Was uns Menſchen unmuͤglich ſcheinet/ iſt bey GOtt muͤglich. Es iſt ja deine ſach O JESU! Nicht uns Herr/ nicht uns/ ſondern deinem heiligen Namen gebuͤhret die Ehr. Pereat nomen noſtrum, ut glorificetur Nomen Domini! Zu deines Reichs er- weiterung wollen wir beytragen/ was du in uns geleget haſt. Dein heiliger Wille mach es nun darmit wie es Jhme wolge- faͤllet. Es hat wol mehrmahlen das an- ſehen in der Kirche GOttes gehabt/ als waͤre aller Glaub erloſchen/ alle Liebe außgewur- tzelt/ der Herr hat doch noch hier und da unter der Aſche ein Fuͤncklein enthalten/ welches er wieder auffgeblaſen und zu ei- nem Feuer erwecket. Dieſer GOTT lebet noch. Die Mittel goͤnnet Er uns auch bißher/ wer weiß/ ob nicht durch gebrauch derſelben einfaͤltige Rathſchlaͤge heylſamlich zu werck moͤgen gerichtet werden. Daß nun unſere berathſchlagungen nicht aller- dings vergeblich ſeyn moͤgen/ wil Jch noch dieſes/ etwa das einig noͤthige beyſetzen/ wie nach meinem geringen Menſchen-ver- ſtand N 3

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/319>, abgerufen am 24.11.2024.