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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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auch wol Enckeln/ der Schwager seiner
Schwester und Befreundten das gute im
Wahren Christenthumb recommendirte/
zu dem geistlichen Wachsthumb alle ver-
mahnete/ was Gebrechen sind und Fleisches
Schwach heiten ihnen anzeigete/ in Worten
und Wercken sie erbaute/ wessen dann sie sich
nicht so bald schämen/ weniger ihrem Blut-
freund und nahen Anverwandten übel deu-
ten würden. Wann nun diese Freund-
schafft erweitert/ und jeder seines orts thun
würde was ihme befohlen und anständig/
so wird ein grosses erhalten und die Kirche
bald mercklich gebeffert werden. 2. Sind
Goten und Paten/ Pfettern/ und Götteln/
krafft ihres Tauff-gelübdes schuldig/ ihre
Täufflinge so sie erwachsen zu dem guten
anzuführen/ und vom bösen abzuhalten:
Wird nun die geistliche Priesterschafft bey
diesen beobachtet/ wird das Werck so viel-
mehr facilitirt werden. 3. Jst ein Nachbar
dem andern schuldig/ wie in äusserlichen
Leibes-also vielmehr Seelen-nöthen bey-
zuspringen/ und wie einer deß andern genaue
kundschafft hat/ kan er desselben Handel
und Lebens-Wandel destobaß richten/

und

auch wol Enckeln/ der Schwager ſeiner
Schweſter und Befreundten das gute im
Wahren Chriſtenthumb recommendirte/
zu dem geiſtlichen Wachsthumb alle ver-
mahnete/ was Gebrechen ſind und Fleiſches
Schwach heiten ihnen anzeigete/ in Worten
und Wercken ſie erbaute/ weſſen dann ſie ſich
nicht ſo bald ſchaͤmen/ weniger ihrem Blut-
freund und nahen Anverwandten uͤbel deu-
ten wuͤrden. Wann nun dieſe Freund-
ſchafft erweitert/ und jeder ſeines orts thun
wuͤrde was ihme befohlen und anſtaͤndig/
ſo wird ein groſſes erhalten und die Kirche
bald mercklich gebeffert werden. 2. Sind
Goten und Paten/ Pfettern/ und Goͤtteln/
krafft ihres Tauff-geluͤbdes ſchuldig/ ihre
Taͤufflinge ſo ſie erwachſen zu dem guten
anzufuͤhren/ und vom boͤſen abzuhalten:
Wird nun die geiſtliche Prieſterſchafft bey
dieſen beobachtet/ wird das Werck ſo viel-
mehr facilitirt werden. 3. Jſt ein Nachbar
dem andern ſchuldig/ wie in aͤuſſerlichen
Leibes-alſo vielmehr Seelen-noͤthen bey-
zuſpringen/ und wie einer deß andern genaue
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und
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[284/0310] auch wol Enckeln/ der Schwager ſeiner Schweſter und Befreundten das gute im Wahren Chriſtenthumb recommendirte/ zu dem geiſtlichen Wachsthumb alle ver- mahnete/ was Gebrechen ſind und Fleiſches Schwach heiten ihnen anzeigete/ in Worten und Wercken ſie erbaute/ weſſen dann ſie ſich nicht ſo bald ſchaͤmen/ weniger ihrem Blut- freund und nahen Anverwandten uͤbel deu- ten wuͤrden. Wann nun dieſe Freund- ſchafft erweitert/ und jeder ſeines orts thun wuͤrde was ihme befohlen und anſtaͤndig/ ſo wird ein groſſes erhalten und die Kirche bald mercklich gebeffert werden. 2. Sind Goten und Paten/ Pfettern/ und Goͤtteln/ krafft ihres Tauff-geluͤbdes ſchuldig/ ihre Taͤufflinge ſo ſie erwachſen zu dem guten anzufuͤhren/ und vom boͤſen abzuhalten: Wird nun die geiſtliche Prieſterſchafft bey dieſen beobachtet/ wird das Werck ſo viel- mehr facilitirt werden. 3. Jſt ein Nachbar dem andern ſchuldig/ wie in aͤuſſerlichen Leibes-alſo vielmehr Seelen-noͤthen bey- zuſpringen/ und wie einer deß andern genaue kundſchafft hat/ kan er deſſelben Handel und Lebens-Wandel deſtobaß richten/ und

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/310>, abgerufen am 24.11.2024.