Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.mensch/ wie seine leibes-glieder und dero Gnade heisset hingegen in dieser mate- auch
menſch/ wie ſeine leibes-glieder und dero Gnade heiſſet hingegen in dieſer mate- auch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0064" n="2"/> menſch/ wie ſeine leibes-glieder und dero<lb/> ſtaͤrcke/ alſo auch eine ſeele/ und dero kraͤff-<lb/> ten/ verſtand/ willen/ gedaͤchtniß/ <hi rendition="#aq">affecten</hi><lb/> an und in ſich hat/ welche noch etwas zu be-<lb/> greiffen/ zu thun/ zu wircken ein vermoͤgen<lb/> haben/ aber doch ſo verdorben ſind/ daß/<lb/> was ſie begreiffen/ thun und wircken/ nie-<lb/> mal alſo/ wie es ſeyn ſolte/ ſondern mangel-<lb/> hafft und mit ſünden beflecket iſt/ daher dem<lb/> heiligen und gerechten GOtt nicht gefallen<lb/> kan.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gnade</hi> heiſſet hingegen in dieſer mate-<lb/> rie/ nicht alles/ was von Gott koͤmmt/ denn<lb/> ſo waͤre die natur/ als auch ein geſchoͤpff<lb/> Gottes/ der uns aus ſeinem gnädigen wil-<lb/> len geſchaffen hat/ eben ſo wohl gnade/ dero<lb/> ſie doch hie entgegen geſetzet wird (dahero<lb/> einige den unterſcheid unter der gnade des<lb/> erſten und dritten articuls machen/ <hi rendition="#fr">der<lb/> gnade der ſchoͤpffung</hi> und <hi rendition="#fr">der heili-<lb/> gung/</hi> auf welche letztere wir aber allhier ſe-<lb/> hen) ſondern die gnaͤdige wirckung des heil.<lb/> Geiſtes in uns/ darmit er uns heiliget/ wie-<lb/> dergebiehret und erneuert/ zuſamt der jeni-<lb/> gen neuen natur und krafft/ welche er in uns<lb/> in der wieder geburt gewircket und geſchaffẽ<lb/> hat/ daher ſie den nahmen ihres urſprungs<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0064]
menſch/ wie ſeine leibes-glieder und dero
ſtaͤrcke/ alſo auch eine ſeele/ und dero kraͤff-
ten/ verſtand/ willen/ gedaͤchtniß/ affecten
an und in ſich hat/ welche noch etwas zu be-
greiffen/ zu thun/ zu wircken ein vermoͤgen
haben/ aber doch ſo verdorben ſind/ daß/
was ſie begreiffen/ thun und wircken/ nie-
mal alſo/ wie es ſeyn ſolte/ ſondern mangel-
hafft und mit ſünden beflecket iſt/ daher dem
heiligen und gerechten GOtt nicht gefallen
kan.
Gnade heiſſet hingegen in dieſer mate-
rie/ nicht alles/ was von Gott koͤmmt/ denn
ſo waͤre die natur/ als auch ein geſchoͤpff
Gottes/ der uns aus ſeinem gnädigen wil-
len geſchaffen hat/ eben ſo wohl gnade/ dero
ſie doch hie entgegen geſetzet wird (dahero
einige den unterſcheid unter der gnade des
erſten und dritten articuls machen/ der
gnade der ſchoͤpffung und der heili-
gung/ auf welche letztere wir aber allhier ſe-
hen) ſondern die gnaͤdige wirckung des heil.
Geiſtes in uns/ darmit er uns heiliget/ wie-
dergebiehret und erneuert/ zuſamt der jeni-
gen neuen natur und krafft/ welche er in uns
in der wieder geburt gewircket und geſchaffẽ
hat/ daher ſie den nahmen ihres urſprungs
auch
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