Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.Vorrede. ses wercklein einige anlaß mit gegebenzu haben/ und da es auch einigen ein geruch des todes zum tode werden würde/ mir sonderlich leyd thun solte: wie wol ich weiß/ daß solches der gott- seligsten bücher/ so wol als des Worts Gottes selbs/ glück oder unglück ge- meiniglich zu seyn pfleget. Der HErr HErr/ welcher willig ist/ in allen sol- chen zu würcken/ die ihm platz lassen/ segne auch diese in seiner furcht aufge- setzte arbeit zu einiger frucht und besse- rung in stärckung der schwachen/ und überzeugung derer/ welche bis dahin aus unwissenheit oder vorsetzlicher nachläßigkeit und unterlassung der prüfung sich selbs betrogen haben/ um alsdenn fleiß anzuwenden/ daß sie von dem erbarn und sittlichen leben/ in de- me sie sich Gottes noch nicht trösten können/ warhafftig zu dem Christli- chen leben des Geistes gelangen/ und in demselben den rest ihrer zeit zubrin- gen mögen. Ach daß seine krafft sich mehr
Vorrede. ſes wercklein einige anlaß mit gegebenzu haben/ und da es auch einigen ein geruch des todes zum tode werden würde/ mir ſonderlich leyd thun ſolte: wie wol ich weiß/ daß ſolches der gott- ſeligſten bücher/ ſo wol als des Worts Gottes ſelbs/ glück oder unglück ge- meiniglich zu ſeyn pfleget. Der HErr HErr/ welcher willig iſt/ in allen ſol- chen zu würcken/ die ihm platz laſſen/ ſegne auch dieſe in ſeiner furcht aufge- ſetzte aꝛbeit zu einiger frucht und beſſe- rung in ſtaͤrckung der ſchwachen/ und überzeugung derer/ welche bis dahin aus unwiſſenheit oder vorſetzlicher nachlaͤßigkeit und unterlaſſung der prüfung ſich ſelbs betrogen habẽ/ um alsdeñ fleiß anzuwenden/ daß ſie von dem erbarn und ſittlichen leben/ in de- me ſie ſich Gottes noch nicht troͤſten koͤnnen/ warhafftig zu dem Chriſtli- chen leben des Geiſtes gelangen/ und in demſelben den reſt ihrer zeit zubrin- gen moͤgen. Ach daß ſeine krafft ſich mehr
<TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0061"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> ſes wercklein einige anlaß mit gegeben<lb/> zu haben/ und da es auch einigen ein<lb/> geruch des todes zum tode werden<lb/> würde/ mir ſonderlich leyd thun ſolte:<lb/> wie wol ich weiß/ daß ſolches der gott-<lb/> ſeligſten bücher/ ſo wol als des Worts<lb/> Gottes ſelbs/ glück oder unglück ge-<lb/> meiniglich zu ſeyn pfleget. Der HErr<lb/> HErr/ welcher willig iſt/ in allen ſol-<lb/> chen zu würcken/ die ihm platz laſſen/<lb/> ſegne auch dieſe in ſeiner furcht aufge-<lb/> ſetzte aꝛbeit zu einiger frucht und beſſe-<lb/> rung in ſtaͤrckung der ſchwachen/ und<lb/> überzeugung derer/ welche bis dahin<lb/> aus unwiſſenheit oder vorſetzlicher<lb/> nachlaͤßigkeit und unterlaſſung der<lb/> prüfung ſich ſelbs betrogen habẽ/ um<lb/> alsdeñ fleiß anzuwenden/ daß ſie von<lb/> dem erbarn und ſittlichen leben/ in de-<lb/> me ſie ſich Gottes noch nicht troͤſten<lb/> koͤnnen/ warhafftig zu dem Chriſtli-<lb/> chen leben des Geiſtes gelangen/ und<lb/> in demſelben den reſt ihrer zeit zubrin-<lb/> gen moͤgen. Ach daß ſeine krafft ſich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mehr</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0061]
Vorrede.
ſes wercklein einige anlaß mit gegeben
zu haben/ und da es auch einigen ein
geruch des todes zum tode werden
würde/ mir ſonderlich leyd thun ſolte:
wie wol ich weiß/ daß ſolches der gott-
ſeligſten bücher/ ſo wol als des Worts
Gottes ſelbs/ glück oder unglück ge-
meiniglich zu ſeyn pfleget. Der HErr
HErr/ welcher willig iſt/ in allen ſol-
chen zu würcken/ die ihm platz laſſen/
ſegne auch dieſe in ſeiner furcht aufge-
ſetzte aꝛbeit zu einiger frucht und beſſe-
rung in ſtaͤrckung der ſchwachen/ und
überzeugung derer/ welche bis dahin
aus unwiſſenheit oder vorſetzlicher
nachlaͤßigkeit und unterlaſſung der
prüfung ſich ſelbs betrogen habẽ/ um
alsdeñ fleiß anzuwenden/ daß ſie von
dem erbarn und ſittlichen leben/ in de-
me ſie ſich Gottes noch nicht troͤſten
koͤnnen/ warhafftig zu dem Chriſtli-
chen leben des Geiſtes gelangen/ und
in demſelben den reſt ihrer zeit zubrin-
gen moͤgen. Ach daß ſeine krafft ſich
mehr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |