Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.Vorrede. nicht/ sonsten aber von andern ange-führet werden/ und wir sagen mögen/ daß unser lieber Lutherus aus seinem Taulero wie anderes vieles gelernet/ also auch zu solcher warheit aus der Schrifft zu kommen/ von ihm gute an- weisung gehabt habe) wohl eingese- hen/ sondern auch in der materie von der heiligung und von den wercken selbs die natur tieff erniedriget/ hinge- gen die gnade allein hoch gehoben/ und der wercke aus beyden unterscheid stattlich bemercket haben. Solches liecht GOttes in diesen Christlichen Männern zu sehen/ hoffte ich/ solle an- dern GOttliebenden seelen auch eine freude seyn. Zu geschweigen/ daß ich auch das vertrauen trage/ daß der le- ser aus den angeführten terten (dabey man den lieben leuten auch das jenige in liebe zu gut zu halten wissen wird/ was ihnen aus schuld ihrer Kirchen und zeit annoch anklebet/ und sich un- terschiedlich einmischet) von diesen alten
Vorrede. nicht/ ſonſten aber von andern ange-führet werden/ und wir ſagen moͤgen/ daß unſer lieber Lutherus aus ſeinem Taulero wie anderes vieles gelernet/ alſo auch zu ſolcher warheit aus der Schrifft zu kom̃en/ von ihm gute an- weiſung gehabt habe) wohl eingeſe- hen/ ſondern auch in der materie von der heiligung und von den wercken ſelbs die natur tieff erniedriget/ hinge- gen die gnade allein hoch gehobẽ/ und der wercke aus beyden unterſcheid ſtattlich bemercket haben. Solches liecht GOttes in dieſen Chriſtlichen Maͤnnern zu ſehen/ hoffte ich/ ſolle an- dern GOttliebenden ſeelen auch eine freude ſeyn. Zu geſchweigen/ daß ich auch das vertrauen trage/ daß der le- ſer aus den angeführten terten (dabey man den lieben leuten auch das jenige in liebe zu gut zu halten wiſſen wird/ was ihnen aus ſchuld ihrer Kirchen und zeit annoch anklebet/ und ſich un- terſchiedlich einmiſchet) von dieſen alten
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Vorrede.
nicht/ ſonſten aber von andern ange-
führet werden/ und wir ſagen moͤgen/
daß unſer lieber Lutherus aus ſeinem
Taulero wie anderes vieles gelernet/
alſo auch zu ſolcher warheit aus der
Schrifft zu kom̃en/ von ihm gute an-
weiſung gehabt habe) wohl eingeſe-
hen/ ſondern auch in der materie von
der heiligung und von den wercken
ſelbs die natur tieff erniedriget/ hinge-
gen die gnade allein hoch gehobẽ/ und
der wercke aus beyden unterſcheid
ſtattlich bemercket haben. Solches
liecht GOttes in dieſen Chriſtlichen
Maͤnnern zu ſehen/ hoffte ich/ ſolle an-
dern GOttliebenden ſeelen auch eine
freude ſeyn. Zu geſchweigen/ daß ich
auch das vertrauen trage/ daß der le-
ſer aus den angeführten terten (dabey
man den lieben leuten auch das jenige
in liebe zu gut zu halten wiſſen wird/
was ihnen aus ſchuld ihrer Kirchen
und zeit annoch anklebet/ und ſich un-
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Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/59>, abgerufen am 16.02.2025. |