Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.darum muß es auch geliebet werden/ wo es Thomas von Kempis. Aus diesem dient hieher Lib. 1. cap. 3. 9. 16. SOhn/ du must der natur und gnade be- Natur
darum muß es auch geliebet werden/ wo es Thomas von Kempis. Aus dieſem dient hieher Lib. 1. cap. 3. 9. 16. SOhn/ du muſt der natur und gnade be- Natur
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darum muß es auch geliebet werden/ wo es
erkant wird/ oder erkant iſt.
Thomas von Kempis.
Aus dieſem dient hieher Lib. 1. cap. 3. 9. 16.
L. 2. c. 2. 3. L. 3. c. 7. 12. Vornehmlich
aber handelt hiervon das gantze 59. Ca-
pitel: von unterſcheid und mancherley
wirckungen der menſchlichen natur und
der gnade Gottes welches alſo lautet:
SOhn/ du muſt der natur und gnade be-
wegung fleiſſig wahrnehmen/ dann ſie
ſich gar wiederwaͤrtig und ſubtiler weiſe
bewegen/ und gar kaum/ es ſey denn von ei-
nem geiſtlichen/ innerlichen und erleuchten
menſchen/ unterſchieden werden. Alle men-
ſchen begehren das gute und wenden auch
etwas gutes für in ihren und worten wer-
cken/ derhalben unter der geſtalt des guten
ihrer viele betrogen werden. Natur iſt liſtig
und geſchwind/ zeucht viel menſchen/ ver-
ſtrickt und betreugt ſie/ und haͤlt ſich ſelbſt al-
lezeit für das ende/ dahin ſie alle dinge rich-
tet. Gnade aber wandelt einfaͤltig/ hütet ſich
für aller boͤſen geſtalt/ hat keinen betrug für
ihr/ ſondern alle dinge handelt ſie lauter um
Gottes willen/ in dem ſie auch zuletzt ruhet.
Natur
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Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/441>, abgerufen am 16.07.2024. |