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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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meinde/ sonderlich die Christlichste unter
derselbigen/ ihres geistlichen Priester-
thums/ dasselbe an ihren mit-brüdern de-
sto fleissiger ohne unordnung zu üben/ an-
gelegenlich erinnere/ und dazu selbs anlei-
tung gebe/ damit das werck des HErrn
von statten gehe? oder ob er solches alles
vielmehr hindere/ und vor einen eingriff hal-
ten wolte?

Ob er/ da er gelegenheit hat/ seine zuhö-
rer zu diesem zweck zu besuchen/ solches thue/
oder die ungefähre gelegenheit/ die ihm
Gott füget/ auch darzu weißlich anwende?
Hingegen allen verdacht eines andern
fleischlichen gesuchs/ des nutzens/ zeitver-
treib/ trinckens und dergleichen dabey klüg-
lich vermeyde?

Ob er sonderlich die jenige/ welche er
sträfflich weißt/ deßwegen ernstlich zu rede
setze/ und solches ohne ansehen der person/
und also die jenige/ welche in den stricken
des teuffels gehen/ daraus zu retten su-
che/ oder sich aus forcht davon abhalten
lasse?

Ob er bey den krancken/ beruffen und
unberuffen das jenige verrichte/ was de-
roselben heil erfordert/ sie zur busse zu

brin-

meinde/ ſonderlich die Chriſtlichſte unter
derſelbigen/ ihres geiſtlichen Prieſter-
thums/ daſſelbe an ihren mit-brüdern de-
ſto fleiſſiger ohne unordnung zu üben/ an-
gelegenlich erinnere/ und dazu ſelbs anlei-
tung gebe/ damit das werck des HErrn
von ſtatten gehe? oder ob er ſolches alles
vielmehr hindere/ und vor einen eingriff hal-
ten wolte?

Ob er/ da er gelegenheit hat/ ſeine zuhoͤ-
rer zu dieſem zweck zu beſuchen/ ſolches thue/
oder die ungefaͤhre gelegenheit/ die ihm
Gott füget/ auch darzu weißlich anwende?
Hingegen allen verdacht eines andern
fleiſchlichen geſuchs/ des nutzens/ zeitver-
treib/ trinckens und dergleichen dabey klüg-
lich vermeyde?

Ob er ſonderlich die jenige/ welche er
ſtraͤfflich weißt/ deßwegen ernſtlich zu rede
ſetze/ und ſolches ohne anſehen der perſon/
und alſo die jenige/ welche in den ſtricken
des teuffels gehen/ daraus zu retten ſu-
che/ oder ſich aus forcht davon abhalten
laſſe?

Ob er bey den krancken/ beruffen und
unberuffen das jenige verrichte/ was de-
roſelben heil erfordert/ ſie zur buſſe zu

brin-
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[336/0398] meinde/ ſonderlich die Chriſtlichſte unter derſelbigen/ ihres geiſtlichen Prieſter- thums/ daſſelbe an ihren mit-brüdern de- ſto fleiſſiger ohne unordnung zu üben/ an- gelegenlich erinnere/ und dazu ſelbs anlei- tung gebe/ damit das werck des HErrn von ſtatten gehe? oder ob er ſolches alles vielmehr hindere/ und vor einen eingriff hal- ten wolte? Ob er/ da er gelegenheit hat/ ſeine zuhoͤ- rer zu dieſem zweck zu beſuchen/ ſolches thue/ oder die ungefaͤhre gelegenheit/ die ihm Gott füget/ auch darzu weißlich anwende? Hingegen allen verdacht eines andern fleiſchlichen geſuchs/ des nutzens/ zeitver- treib/ trinckens und dergleichen dabey klüg- lich vermeyde? Ob er ſonderlich die jenige/ welche er ſtraͤfflich weißt/ deßwegen ernſtlich zu rede ſetze/ und ſolches ohne anſehen der perſon/ und alſo die jenige/ welche in den ſtricken des teuffels gehen/ daraus zu retten ſu- che/ oder ſich aus forcht davon abhalten laſſe? Ob er bey den krancken/ beruffen und unberuffen das jenige verrichte/ was de- roſelben heil erfordert/ ſie zur buſſe zu brin-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/398>, abgerufen am 22.11.2024.