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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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als das jenige/ woraus wir vor GOtt ge-
richtet werden/ sonderlich unsers hertzens
bewandnis gegen GOtt selbst nach der er-
sten taffel/ wie dasselbige im glauben/ liebe/
forcht/ ehrerbietung/ vertrauen/ vor GOtt
stehen/ und sich in denselben sencken müsse/
damit das leben nicht ein heydnisches mo-
ral-
leben/ sondern ein wahres Christen-le-
ben werde?

Ob er auch mit seiner lehr dem fleisch an-
laß gegeben/ die regeln Christi und Göttli-
che gebot zn verträhen/ daß sie nicht in ih-
rer schärffe erkant und practisiret würden?
oder vielmehr die jenige ausflüchten und
entschuldigungen/ damit man sich ins ge-
mein davon gern ausreden/ und ihm also
pulster unter die arme legen will/ nach allem
vermögen zu widerlegen/ und also den leu-
ten der schlaff der sicherheit/ ob wäre die
wahre thätliche gottseligkeit nicht eusserst
nöthig (ob wol nicht eine ursach unserer see-
ligkeit) auszutreiben getrachtet?

Ob er auch gegen das verderbliche opus
operatum
und vertrauen auff das bloß
äusserliche und die gnaden-mittel/ ohne an-
nehmung dero krafft/ gebührlich geeiffert
und gezeigt habe/ daß alles insgesamt/ ver-

dienst

als das jenige/ woraus wir vor GOtt ge-
richtet werden/ ſonderlich unſers hertzens
bewandnis gegen GOtt ſelbſt nach der er-
ſten taffel/ wie daſſelbige im glauben/ liebe/
forcht/ ehrerbietung/ vertrauen/ vor GOtt
ſtehen/ und ſich in denſelben ſencken müſſe/
damit das leben nicht ein heydniſches mo-
ral-
leben/ ſondern ein wahres Chriſten-le-
ben werde?

Ob er auch mit ſeiner lehr dem fleiſch an-
laß gegeben/ die regeln Chriſti und Goͤttli-
che gebot zn vertraͤhen/ daß ſie nicht in ih-
rer ſchaͤrffe erkant und practiſiret würden?
oder vielmehr die jenige ausflüchten und
entſchuldigungen/ damit man ſich ins ge-
mein davon gern ausreden/ und ihm alſo
pulſter unter die arme legen will/ nach allem
vermoͤgen zu widerlegen/ und alſo den leu-
ten der ſchlaff der ſicherheit/ ob waͤre die
wahre thaͤtliche gottſeligkeit nicht euſſerſt
noͤthig (ob wol nicht eine urſach unſerer ſee-
ligkeit) auszutreiben getrachtet?

Ob er auch gegen das verderbliche opus
operatum
und vertrauen auff das bloß
aͤuſſerliche und die gnaden-mittel/ ohne an-
nehmung dero krafft/ gebührlich geeiffert
und gezeigt habe/ daß alles insgeſamt/ ver-

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[330/0392] als das jenige/ woraus wir vor GOtt ge- richtet werden/ ſonderlich unſers hertzens bewandnis gegen GOtt ſelbſt nach der er- ſten taffel/ wie daſſelbige im glauben/ liebe/ forcht/ ehrerbietung/ vertrauen/ vor GOtt ſtehen/ und ſich in denſelben ſencken müſſe/ damit das leben nicht ein heydniſches mo- ral-leben/ ſondern ein wahres Chriſten-le- ben werde? Ob er auch mit ſeiner lehr dem fleiſch an- laß gegeben/ die regeln Chriſti und Goͤttli- che gebot zn vertraͤhen/ daß ſie nicht in ih- rer ſchaͤrffe erkant und practiſiret würden? oder vielmehr die jenige ausflüchten und entſchuldigungen/ damit man ſich ins ge- mein davon gern ausreden/ und ihm alſo pulſter unter die arme legen will/ nach allem vermoͤgen zu widerlegen/ und alſo den leu- ten der ſchlaff der ſicherheit/ ob waͤre die wahre thaͤtliche gottſeligkeit nicht euſſerſt noͤthig (ob wol nicht eine urſach unſerer ſee- ligkeit) auszutreiben getrachtet? Ob er auch gegen das verderbliche opus operatum und vertrauen auff das bloß aͤuſſerliche und die gnaden-mittel/ ohne an- nehmung dero krafft/ gebührlich geeiffert und gezeigt habe/ daß alles insgeſamt/ ver- dienſt

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/392>, abgerufen am 25.11.2024.