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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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dentliche geistliche einkünfften und stiffte
nicht zu allem erklecklich sind/ was die gemei-
ne erbauung der unterthanen erfordert/ von
seinen weltlichen intraden zu solchem noth-
wendigsten anwende/ und lieber an seinem
staat etwas abgehen/ als die dinge versäu-
men lasse/ so zu der seeligkeit der unterthanen
nöthig sind? weil er ja alle seine einkünfften/
gewalt/ cron und scepter von dem grossen
könige JEsu hat/ und also schuldig ist/ alles
zu dessen ehren anzuwenden.

Ob er bey diesem stück und allen unge-
rechten lasten/ die er den unterthanen auffer-
legt hätte/ sich erinnere/ daß ihm seine sünde
niemahl gültig vergeben werden/ er statte
denn GOTT dem HErrn in den seinigen/
und denen mit unrecht beschwerten/ das mit
unrecht entzogene? Weil die regel/ non re-
mittitur peccatum, nisi restituatur ablatum,

nicht nur andere/ sondern auch die grosse der
welt angehet/ und auch ihr raub so viel er-
schrecklicher ist/ weil er unter dem namen
Gottes/ das ist/ mit vorwand der von Gott
anvertrauten botmäßigkeit/ geschihet.

Ob er jemand seiner benachbarten/ oder
wer der seyn mag/ einige lande/ ort/ güter
rechten/ mit unrecht entzogen/ entweder durch

unge-
O

dentliche geiſtliche einkünfften und ſtiffte
nicht zu allem erklecklich ſind/ was die gemei-
ne erbauung der unterthanen erfordert/ von
ſeinen weltlichen intraden zu ſolchem noth-
wendigſten anwende/ und lieber an ſeinem
ſtaat etwas abgehen/ als die dinge verſaͤu-
men laſſe/ ſo zu der ſeeligkeit der unterthanen
noͤthig ſind? weil er ja alle ſeine einkünfften/
gewalt/ cron und ſcepter von dem groſſen
koͤnige JEſu hat/ und alſo ſchuldig iſt/ alles
zu deſſen ehren anzuwenden.

Ob er bey dieſem ſtück und allen unge-
rechten laſten/ die er den unterthanen auffer-
legt haͤtte/ ſich erinnere/ daß ihm ſeine ſünde
niemahl gültig vergeben werden/ er ſtatte
denn GOTT dem HErrn in den ſeinigen/
und denen mit unrecht beſchwerten/ das mit
unrecht entzogene? Weil die regel/ non re-
mittitur peccatum, niſi reſtituatur ablatum,

nicht nur andere/ ſondern auch die groſſe der
welt angehet/ und auch ihr raub ſo viel er-
ſchrecklicher iſt/ weil er unter dem namen
Gottes/ das iſt/ mit vorwand der von Gott
anvertrauten botmaͤßigkeit/ geſchihet.

Ob er jemand ſeiner benachbarten/ oder
wer der ſeyn mag/ einige lande/ ort/ güter
rechten/ mit unrecht entzogẽ/ entweder durch

unge-
O
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[313/0375] dentliche geiſtliche einkünfften und ſtiffte nicht zu allem erklecklich ſind/ was die gemei- ne erbauung der unterthanen erfordert/ von ſeinen weltlichen intraden zu ſolchem noth- wendigſten anwende/ und lieber an ſeinem ſtaat etwas abgehen/ als die dinge verſaͤu- men laſſe/ ſo zu der ſeeligkeit der unterthanen noͤthig ſind? weil er ja alle ſeine einkünfften/ gewalt/ cron und ſcepter von dem groſſen koͤnige JEſu hat/ und alſo ſchuldig iſt/ alles zu deſſen ehren anzuwenden. Ob er bey dieſem ſtück und allen unge- rechten laſten/ die er den unterthanen auffer- legt haͤtte/ ſich erinnere/ daß ihm ſeine ſünde niemahl gültig vergeben werden/ er ſtatte denn GOTT dem HErrn in den ſeinigen/ und denen mit unrecht beſchwerten/ das mit unrecht entzogene? Weil die regel/ non re- mittitur peccatum, niſi reſtituatur ablatum, nicht nur andere/ ſondern auch die groſſe der welt angehet/ und auch ihr raub ſo viel er- ſchrecklicher iſt/ weil er unter dem namen Gottes/ das iſt/ mit vorwand der von Gott anvertrauten botmaͤßigkeit/ geſchihet. Ob er jemand ſeiner benachbarten/ oder wer der ſeyn mag/ einige lande/ ort/ güter rechten/ mit unrecht entzogẽ/ entweder durch unge- O

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/375>, abgerufen am 22.11.2024.