Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.seyn/ wo wir in absonderlichem anligen ihm §. 85. Bey dem gebet ist ferner ein kenn- also M 2
ſeyn/ wo wir in abſonderlichem anligen ihm §. 85. Bey dem gebet iſt ferner ein kenn- alſo M 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0329" n="267"/> ſeyn/ wo wir in abſonderlichem anligen ihm<lb/> das jenige/ was gerade wir uns vor das be-<lb/> ſte halten/ mit gewalt gleichſam abnoͤtigen/<lb/> und durchaus unſern willen haben wolten/<lb/> da er uns auffs wenigſte einigerley maſſen/<lb/> wie ſein wille anders/ als wir vorhin ge-<lb/> dacht haben/ ſeyn moͤchte/ angezeiget haͤtte.<lb/> Alſo iſts am beſten/ den HErrn ins gemein<lb/> in unſern anligen um gnade/ hülffe/ rath<lb/> und rettung (denn dero ſind wir von GOtt<lb/> verſichert) anruffen/ von der abſonderli-<lb/> chen bitte aber um die art der hülffe/ die wir<lb/> erſtmals vor die beſte gehalten/ und ſie des-<lb/> wegen austrücklich geſucht haben/ lieber<lb/> mehr und mehr abſtehen/ als nur auch mit<lb/> verlangen dem willen des Vaters entgegen<lb/> gehen. Wo dieſes ſich bey dem gebet findet/<lb/> hat ſolches abermahl ein zeugniß eines hoͤ-<lb/> hern urſprungs/ und was darinnen geſchie-<lb/> het/ iſt ein gnaden-werck.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 85.</head> <p>Bey dem gebet iſt ferner ein kenn-<lb/> zeichen/ daß daſſelbe rechtſchaffen und aus<lb/> GOtt ſeye/ wo wir in demſelben am wenig-<lb/> ſten die eigene liebe ſich einmiſchen laſſen/<lb/> und alſo nicht nur beten/ wo wir uns/<lb/> wie in dem leiblichen/ welches ohne das<lb/> noch das wenigſte in dem gebet ſeyn muß/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">M 2</fw><fw place="bottom" type="catch">alſo</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [267/0329]
ſeyn/ wo wir in abſonderlichem anligen ihm
das jenige/ was gerade wir uns vor das be-
ſte halten/ mit gewalt gleichſam abnoͤtigen/
und durchaus unſern willen haben wolten/
da er uns auffs wenigſte einigerley maſſen/
wie ſein wille anders/ als wir vorhin ge-
dacht haben/ ſeyn moͤchte/ angezeiget haͤtte.
Alſo iſts am beſten/ den HErrn ins gemein
in unſern anligen um gnade/ hülffe/ rath
und rettung (denn dero ſind wir von GOtt
verſichert) anruffen/ von der abſonderli-
chen bitte aber um die art der hülffe/ die wir
erſtmals vor die beſte gehalten/ und ſie des-
wegen austrücklich geſucht haben/ lieber
mehr und mehr abſtehen/ als nur auch mit
verlangen dem willen des Vaters entgegen
gehen. Wo dieſes ſich bey dem gebet findet/
hat ſolches abermahl ein zeugniß eines hoͤ-
hern urſprungs/ und was darinnen geſchie-
het/ iſt ein gnaden-werck.
§. 85. Bey dem gebet iſt ferner ein kenn-
zeichen/ daß daſſelbe rechtſchaffen und aus
GOtt ſeye/ wo wir in demſelben am wenig-
ſten die eigene liebe ſich einmiſchen laſſen/
und alſo nicht nur beten/ wo wir uns/
wie in dem leiblichen/ welches ohne das
noch das wenigſte in dem gebet ſeyn muß/
alſo
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