Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.solche weise unsrem alten Adam wehe zu §. 77. Ein ziemlich nahes kennzeichen die- L 4
ſolche weiſe unſrem alten Adam wehe zu §. 77. Ein ziemlich nahes kennzeichen die- L 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0309" n="247"/> ſolche weiſe unſrem alten Adam wehe zu<lb/> thun/ und ſeine vornehmſte krafft/ die in<lb/> dem eigenen willen beſtehet/ zu ſchwaͤchen:<lb/> als welches uns einen vortheil gegen ihn gie-<lb/> bet/ in ſolcher gewonheit ihm immer leichter<lb/> zu widerſtehen und ihn unter zu trücken/<lb/> wann es an die faͤlle kommet/ wo wir in der<lb/> natur gegen einige Goͤttliche befehl mehr<lb/> widerſtand/ oder auch mehr zuneigung ge-<lb/> gen das jenige was verboten iſt bey uns fin-<lb/> den/ wie es denn nichts ſeltzames iſt/ daß die<lb/> boͤſe luſt durch das Goͤttliche gebot nur de-<lb/> ſto mehr rege und lebendig wird/ je ſtaͤrcker<lb/> daſſelbige wider die ſünde ſich ſetzet/ Rom.<lb/> 6/ 3. 9. 11. damit man nun in ſolchem kampff<lb/> ſo viel gewiſſer beſtehen moͤge/ ſind der glei-<lb/> chen übungen ſehr nützlich/ und zeugniſſen/<lb/> daß man der gnade bey ſich platz laſſe/ wo<lb/> man in den faͤllen/ wo man dem eignen wil-<lb/> len und zuneigung annoch etlicher maſſen<lb/> ohne ſünde haͤtte fügen moͤgen/ dannoch lie-<lb/> ber wider und gegen ihn gehet. So etwas<lb/> mit der übung St. Pauli gemein hat/ da er<lb/> 1. Cor. 9/ 27. bezeuget/ wie er ſeinen leib<lb/><hi rendition="#fr">betaͤube und zaͤhme.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 77.</head> <p>Ein ziemlich nahes kennzeichen<lb/> der verleugnung ſeines willens 2. iſt auch<lb/> <fw place="bottom" type="sig">L 4</fw><fw place="bottom" type="catch">die-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0309]
ſolche weiſe unſrem alten Adam wehe zu
thun/ und ſeine vornehmſte krafft/ die in
dem eigenen willen beſtehet/ zu ſchwaͤchen:
als welches uns einen vortheil gegen ihn gie-
bet/ in ſolcher gewonheit ihm immer leichter
zu widerſtehen und ihn unter zu trücken/
wann es an die faͤlle kommet/ wo wir in der
natur gegen einige Goͤttliche befehl mehr
widerſtand/ oder auch mehr zuneigung ge-
gen das jenige was verboten iſt bey uns fin-
den/ wie es denn nichts ſeltzames iſt/ daß die
boͤſe luſt durch das Goͤttliche gebot nur de-
ſto mehr rege und lebendig wird/ je ſtaͤrcker
daſſelbige wider die ſünde ſich ſetzet/ Rom.
6/ 3. 9. 11. damit man nun in ſolchem kampff
ſo viel gewiſſer beſtehen moͤge/ ſind der glei-
chen übungen ſehr nützlich/ und zeugniſſen/
daß man der gnade bey ſich platz laſſe/ wo
man in den faͤllen/ wo man dem eignen wil-
len und zuneigung annoch etlicher maſſen
ohne ſünde haͤtte fügen moͤgen/ dannoch lie-
ber wider und gegen ihn gehet. So etwas
mit der übung St. Pauli gemein hat/ da er
1. Cor. 9/ 27. bezeuget/ wie er ſeinen leib
betaͤube und zaͤhme.
§. 77. Ein ziemlich nahes kennzeichen
der verleugnung ſeines willens 2. iſt auch
die-
L 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/309 |
Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/309>, abgerufen am 16.07.2024. |