Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.ziemlich mit inne stecket/ aber auch wol ab- solche
ziemlich mit inne ſtecket/ aber auch wol ab- ſolche
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0308" n="246"/> ziemlich mit inne ſtecket/ aber auch wol ab-<lb/> ſonderlich betrachtet werden mag. So iſt<lb/> denn auch dieſes ein zeugnis eines gnaden-<lb/> wercks/ was wir mit wahrhafftiger ver-<lb/> leugnung unſers eigenen willens verrichten<lb/> die ein ziemlich ſtück <hi rendition="#fr">der verleugnung un-<lb/> ſers ſelbs</hi> iſt/ ſo uns der HErr Matth. 16/<lb/> 24. befohlen hat/ wie hingegen der eigene<lb/> wille in den natur-wercken herrſchet. Die<lb/> proben aber ſolcher wahren verleugnung<lb/> unſers eigenen willens ſind wol zu mercken/<lb/> und moͤchten folgende dahin gehoͤren 1. wo<lb/> wir in abſicht auff GOttes gebot und wil-<lb/> len einige dinge thun/ die ſonſten unſrer na-<lb/> türlichen zuneigung ziemlich zuwider ſind/<lb/> auffs wenigſte dazu wir ſonſten keine luſt<lb/> oder begierde haben. Welches kennzei-<lb/> chen damit beſtaͤrcket wird/ wo wir in einer<lb/> ſache/ die GOttes ordnung erfordert/ da a-<lb/> ber unterſchiedliche mittel dazu moͤgen ge-<lb/> braucht werden/ und uns deren keine ab-<lb/> ſonderlich befohlen ſind/ die jenige erwehlen<lb/> welche wir nach beſter unſrer überlegung<lb/> die nachtrüklichſte und kraͤfftigſte finden/ ob<lb/> ſiewol unſerer natürlichen zuneigung mehr<lb/> zu wider als gemaͤß ſind/ ja dieſelbe eben<lb/> deswegen erwehlen, daß wir verlangen auß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſolche</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0308]
ziemlich mit inne ſtecket/ aber auch wol ab-
ſonderlich betrachtet werden mag. So iſt
denn auch dieſes ein zeugnis eines gnaden-
wercks/ was wir mit wahrhafftiger ver-
leugnung unſers eigenen willens verrichten
die ein ziemlich ſtück der verleugnung un-
ſers ſelbs iſt/ ſo uns der HErr Matth. 16/
24. befohlen hat/ wie hingegen der eigene
wille in den natur-wercken herrſchet. Die
proben aber ſolcher wahren verleugnung
unſers eigenen willens ſind wol zu mercken/
und moͤchten folgende dahin gehoͤren 1. wo
wir in abſicht auff GOttes gebot und wil-
len einige dinge thun/ die ſonſten unſrer na-
türlichen zuneigung ziemlich zuwider ſind/
auffs wenigſte dazu wir ſonſten keine luſt
oder begierde haben. Welches kennzei-
chen damit beſtaͤrcket wird/ wo wir in einer
ſache/ die GOttes ordnung erfordert/ da a-
ber unterſchiedliche mittel dazu moͤgen ge-
braucht werden/ und uns deren keine ab-
ſonderlich befohlen ſind/ die jenige erwehlen
welche wir nach beſter unſrer überlegung
die nachtrüklichſte und kraͤfftigſte finden/ ob
ſiewol unſerer natürlichen zuneigung mehr
zu wider als gemaͤß ſind/ ja dieſelbe eben
deswegen erwehlen, daß wir verlangen auß
ſolche
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |