Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.geachtet seyen. 3. Muß es auch keinen wol- Rom. K 2
geachtet ſeyen. 3. Muß es auch keinen wol- Rom. K 2
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geachtet ſeyen. 3. Muß es auch keinen wol-
gefallen an ſolchem praͤchtigen weſen/ wann
er ſich darinnen auff fühꝛen muß/ haben/ viel-
mehr ſich deſto mehr vor GOtt in ſich ſelbs
demüthigen/ und ſich deſſelben allein zu dem
zweck/ wozu GOtt ſolches haben will/ ge-
brauchen/ indeſſen daß ſolches nothwendig
ſeye/ vor ſeine beſchwehrde achten/ und herz-
lich wünſchen/ deſſen entübriget zu ſeyn.
4. Deswegen auch in allem thaͤtlich ſo viel
abbrechen/ als noch moͤglich iſt/ und die ur-
ſach/ warum ſie dazu genoͤthiget werden/
zugiebet. 5. Muß auch ſehr fleißig acht ge-
geben werden/ daß man das aͤrgerniß der
ſchwachen verhüte/ welches auch allein das
jenige/ was in dem gewiſſen ſonſten verant-
wortlich waͤre/ zu eigenlicher ſünde machen
kan. 6. Endlich iſt auch auf das eigne gewiſſẽ
zu ſehen/ und bey wem in dergleichen faͤllen
ſein gewiſſen noch widerſprechen/ und das
jenige vor einen ſündlichen pracht vorſtellen
würde/ was andere ſtaͤrckere wol gebrau-
chen koͤnten/ es lieſſe ſich auch das gewiſſen
durch gründliche vorſtellung nicht beruhi-
gen/ müſte ein ſolcher alsdann auch ſich der-
gleichen dinge enthalten/ und da ihm das
fleiſch-eſſen zu ſtarck waͤre/ ſich mit kraut/
Rom.
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