Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.von dem fleisch beflecket worden. Und fin- §. 65. Es muß solche demuth 2. sich nechst nung
von dem fleiſch beflecket worden. Und fin- §. 65. Es muß ſolche demuth 2. ſich nechſt nung
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0256" n="194"/> von dem fleiſch beflecket worden. Und fin-<lb/> det ſich ſolches ſonderlich bey den anfaͤng-<lb/> lingen im Chriſtenthumb/ und welche noch<lb/> ſehr ſchwach ſind. GOtt aber traͤget auch<lb/> mit dieſer ihrer ſchwachheit gedult/ und ü-<lb/> berſiehet ihrem noch kindiſchem alteꝛ/ daß ſie<lb/> einigerley maſſen mehr ihre eigene ehre ſu-<lb/> chen/ und den eignen kraͤfften/ ſo ſie noch<lb/> nicht recht kennen/ mehr zutrauen/ als er bey<lb/> andern ſtaͤrckern zugeben würde/ welche ſich<lb/> beſſer haben einſehen koͤnnen. Wie denn<lb/> auch bey jenen es mehr eine unwiſſenheit iſt/<lb/> als ein vorſatz/ doch daß ſie ſich mehr und<lb/> mehr auch ſolches boͤſe abzugewoͤhnen befliſ-<lb/> ſen ſeyen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 65.</head> <p>Es muß ſolche demuth 2. ſich nechſt<lb/> der erkaͤntniß unſers unvermoͤgens auch<lb/> darinnen zeigen/ (ſo gar aus dem vorigen<lb/> erhellet/ und einiges bereits davon mit ein-<lb/> gemiſchet iſt) daß wir in dem jenigen/ was<lb/> wir thun/ warhafftig nicht unſre ehre/ oder<lb/> bey andern uns daduꝛch groß zu machen/ de-<lb/> roſelben lob und hochhaltung uns zu wege<lb/> zu bringen/ und vor andern einen vorzug zu<lb/> erlangen ſuchen/ ſondern daß es uns redlich<lb/> allein darum zu thun ſeye/ dem HErrn und<lb/> ſeinem befehl zu gehorſamen/ in ſeiner ord-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nung</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [194/0256]
von dem fleiſch beflecket worden. Und fin-
det ſich ſolches ſonderlich bey den anfaͤng-
lingen im Chriſtenthumb/ und welche noch
ſehr ſchwach ſind. GOtt aber traͤget auch
mit dieſer ihrer ſchwachheit gedult/ und ü-
berſiehet ihrem noch kindiſchem alteꝛ/ daß ſie
einigerley maſſen mehr ihre eigene ehre ſu-
chen/ und den eignen kraͤfften/ ſo ſie noch
nicht recht kennen/ mehr zutrauen/ als er bey
andern ſtaͤrckern zugeben würde/ welche ſich
beſſer haben einſehen koͤnnen. Wie denn
auch bey jenen es mehr eine unwiſſenheit iſt/
als ein vorſatz/ doch daß ſie ſich mehr und
mehr auch ſolches boͤſe abzugewoͤhnen befliſ-
ſen ſeyen.
§. 65. Es muß ſolche demuth 2. ſich nechſt
der erkaͤntniß unſers unvermoͤgens auch
darinnen zeigen/ (ſo gar aus dem vorigen
erhellet/ und einiges bereits davon mit ein-
gemiſchet iſt) daß wir in dem jenigen/ was
wir thun/ warhafftig nicht unſre ehre/ oder
bey andern uns daduꝛch groß zu machen/ de-
roſelben lob und hochhaltung uns zu wege
zu bringen/ und vor andern einen vorzug zu
erlangen ſuchen/ ſondern daß es uns redlich
allein darum zu thun ſeye/ dem HErrn und
ſeinem befehl zu gehorſamen/ in ſeiner ord-
nung
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