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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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lich hieher/ was unser Heyland sagt/ Matt.
7/ 6. Jhr solt das Heiligthum (auch in
der pflicht des sonst Gott-gefälligen be-
straffens/ davon eigenlich solcher ort han-
delt) nicht den hunden geben/ und eure
perlen nicht für die säue werffen/ auff
daß sie dieselbe nicht zutreten mit ih-
ren füssen
(machen solche bestraffungen
nicht nur zu nichte/ sondern treiben aus Got-
tes Wort ihr gespött) und sich wenden/
und euch zureissen/
euch darüber allerley
trangsal anthun/ in dem ihr nachmal euerer
unvorsichtigkeit halber den trost eines von
Gott euch zugeschickten ereutzes nicht haben
würdet. Jndessen bleibet dieses fest/ daß/
wie das vor sichtige straffen (wobey auch
nothwendig ist/ daß bescheidenheit ge-
braucht werde/ und sich in worten und ge-
berden hervor thue/ wie es aus liebreichem
hertzen geschehe/ in dem sonsten abermahl
die gesuchte frucht/ wo der andere eine heff-
tigkeit und bitterkeit gewahr wird/ verloh-
ren/ ja die sache schlimmer gemacht wer-
den kan) nötig ist/ also sey es auch ein treff-
lich zeugniß einer von GOtt gewirckten lie-
be/ sonderlich wo wir bey der hoffnung an-
noch etwas auszurichten/ in dem gegentheil

auch

lich hieher/ was unſer Heyland ſagt/ Matt.
7/ 6. Jhr ſolt das Heiligthum (auch in
der pflicht des ſonſt Gott-gefaͤlligen be-
ſtraffens/ davon eigenlich ſolcher ort han-
delt) nicht den hunden geben/ und eure
perlen nicht für die ſaͤue werffen/ auff
daß ſie dieſelbe nicht zutreten mit ih-
ren füſſen
(machen ſolche beſtraffungen
nicht nur zu nichte/ ſondeꝛn treiben aus Got-
tes Wort ihr geſpoͤtt) und ſich wenden/
und euch zureiſſen/
euch darüber allerley
trangſal anthun/ in dem ihr nachmal euerer
unvorſichtigkeit halber den troſt eines von
Gott euch zugeſchickten ereutzes nicht haben
würdet. Jndeſſen bleibet dieſes feſt/ daß/
wie das vor ſichtige ſtraffen (wobey auch
nothwendig iſt/ daß beſcheidenheit ge-
braucht werde/ und ſich in worten und ge-
berden hervor thue/ wie es aus liebreichem
hertzen geſchehe/ in dem ſonſten abermahl
die geſuchte frucht/ wo der andere eine heff-
tigkeit und bitterkeit gewahr wird/ verloh-
ren/ ja die ſache ſchlimmer gemacht wer-
den kan) noͤtig iſt/ alſo ſey es auch ein treff-
lich zeugniß einer von GOtt gewirckten lie-
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[165/0227] lich hieher/ was unſer Heyland ſagt/ Matt. 7/ 6. Jhr ſolt das Heiligthum (auch in der pflicht des ſonſt Gott-gefaͤlligen be- ſtraffens/ davon eigenlich ſolcher ort han- delt) nicht den hunden geben/ und eure perlen nicht für die ſaͤue werffen/ auff daß ſie dieſelbe nicht zutreten mit ih- ren füſſen (machen ſolche beſtraffungen nicht nur zu nichte/ ſondeꝛn treiben aus Got- tes Wort ihr geſpoͤtt) und ſich wenden/ und euch zureiſſen/ euch darüber allerley trangſal anthun/ in dem ihr nachmal euerer unvorſichtigkeit halber den troſt eines von Gott euch zugeſchickten ereutzes nicht haben würdet. Jndeſſen bleibet dieſes feſt/ daß/ wie das vor ſichtige ſtraffen (wobey auch nothwendig iſt/ daß beſcheidenheit ge- braucht werde/ und ſich in worten und ge- berden hervor thue/ wie es aus liebreichem hertzen geſchehe/ in dem ſonſten abermahl die geſuchte frucht/ wo der andere eine heff- tigkeit und bitterkeit gewahr wird/ verloh- ren/ ja die ſache ſchlimmer gemacht wer- den kan) noͤtig iſt/ alſo ſey es auch ein treff- lich zeugniß einer von GOtt gewirckten lie- be/ ſonderlich wo wir bey der hoffnung an- noch etwas auszurichten/ in dem gegentheil auch

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/227>, abgerufen am 28.11.2024.