Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.nes hertzens daran gewahr wird/ daß ihn §. 51. Zu dem obigen haben wir ferner met/
nes hertzens daran gewahr wird/ daß ihn §. 51. Zu dem obigen haben wir ferner met/
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nes hertzens daran gewahr wird/ daß ihn
nunmehr die gefolgte undanckbarkeit ab-
haͤlt/ daher die hoffnung der danckbarkeit
beſorglich den antrieb gegeben hatte: oder
wo die erſte abſicht redlich geweſen/ iſt den-
noch daraus abzunehmen/ daß auffs we-
nigſte die rechte beſtaͤndigkeit nicht dabey
ſeye/ welche dabey ſeyn ſolte. Wo aber
nach aller erfolgten undanckbarkeit dan-
noch die begierde bey uns bleibet/ dem un-
danckbaren die ſchuldige liebe zu erzeigen/
ſo hat unſere liebe ein vortreffliches zeugnis
daran/ daß ſie von dem jenigen ſeye/ der
auch gegen die undanckbare ein gütiger
GOtt bleibet.
§. 51. Zu dem obigen haben wir ferner
zu ſetzen 8. wo uns auch insgeſamt unſers
nechſten geiſtliche uñ heibliche wolfahrt/ von
hertzen erfreuet/ und wir ihm dieſelbige
gerne goͤnnen/ auch ob wir ſchon einigen
nachtheil davon haben ſolten. Denn wie
der neid und mißgunſtam offenbarlichſten
wider die liebe ſtreiten/ ſo iſt hingegen das
goͤnnen ſeines guten ein treffliches zeugniß
der wahren liebe des nechſten. Alſo auch
gehoͤret dazu/ wenn wir uns freuen/ wo un-
ſer nechſter von GOtt mehr gaben bekom-
met/
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Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/212>, abgerufen am 16.02.2025. |