Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.sind: und zwar 2. ohn ausgeschlossen der je- sich
ſind: und zwar 2. ohn ausgeſchloſſen der je- ſich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0195" n="133"/> ſind: und zwar 2. ohn ausgeſchloſſen der je-<lb/> nigen/ welche es am groͤbſten gemacht/ uns<lb/> oder unſrige um leib/ ehr/ haab und gut zu<lb/> bringen getracht/ oder um das meiſte der-<lb/> ſelben würcklich gebracht haben/ auch noch<lb/> ferner ſolches zu thun befliſſen ſind/ ja wenig<lb/> hoffnung zu ihrer beſſerung übrig iſt: die<lb/> gleichwol von der zahl der naͤchſten/ welche<lb/> wir lieben ſollen/ damit nicht gantz ausge-<lb/> muſtertwerden. 3. Gehoͤret dazu/ daß es<lb/> nicht nur ſeye eine unterlaſſung der rache/<lb/> entweder weil wir ſie nicht ausüben koͤnnen/<lb/> oder davon mehr ungelegenheit/ unruhe/<lb/> ſchaden oder gefahr ſorgen müſten/ oder<lb/> weil wir von ſolcher unterlaſſung nutzen o-<lb/> der doch ehre hofften: als welcherley alles<lb/> bey auch falſcher liebe iſt/ ſondern daß die<lb/> rache unterlaſſen werde/ wo wir mittel und<lb/> gelegenheit dazu haben/ (wie dorten GOtt<lb/> dem Saul den David in die haͤnde zwey-<lb/> mal 1. Sam. 24/ 5. 6. 26/ 8. 9. gegeben/<lb/> er aber ſeine rache dennoch unterlaſſen hat)<lb/> und uns nichts/ als die liebe GOttes/ und<lb/> des nächſten davon abhaͤlt. 4. Muß auch<lb/> warhafftig die liebe da ſeyn/ das iſt eine zu-<lb/> neigung unſers hertzens gegen den feind/ in<lb/> dem wir bey uns gewahr werden/ ob wol<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſich</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0195]
ſind: und zwar 2. ohn ausgeſchloſſen der je-
nigen/ welche es am groͤbſten gemacht/ uns
oder unſrige um leib/ ehr/ haab und gut zu
bringen getracht/ oder um das meiſte der-
ſelben würcklich gebracht haben/ auch noch
ferner ſolches zu thun befliſſen ſind/ ja wenig
hoffnung zu ihrer beſſerung übrig iſt: die
gleichwol von der zahl der naͤchſten/ welche
wir lieben ſollen/ damit nicht gantz ausge-
muſtertwerden. 3. Gehoͤret dazu/ daß es
nicht nur ſeye eine unterlaſſung der rache/
entweder weil wir ſie nicht ausüben koͤnnen/
oder davon mehr ungelegenheit/ unruhe/
ſchaden oder gefahr ſorgen müſten/ oder
weil wir von ſolcher unterlaſſung nutzen o-
der doch ehre hofften: als welcherley alles
bey auch falſcher liebe iſt/ ſondern daß die
rache unterlaſſen werde/ wo wir mittel und
gelegenheit dazu haben/ (wie dorten GOtt
dem Saul den David in die haͤnde zwey-
mal 1. Sam. 24/ 5. 6. 26/ 8. 9. gegeben/
er aber ſeine rache dennoch unterlaſſen hat)
und uns nichts/ als die liebe GOttes/ und
des nächſten davon abhaͤlt. 4. Muß auch
warhafftig die liebe da ſeyn/ das iſt eine zu-
neigung unſers hertzens gegen den feind/ in
dem wir bey uns gewahr werden/ ob wol
ſich
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