Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.les/ was sonsten die liebe GOttes von ihnen §. 31. Gleichwol ist bey diesem kennzei- selbs
les/ was ſonſten die liebe GOttes von ihnen §. 31. Gleichwol iſt bey dieſem kennzei- ſelbs
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0151" n="89"/> les/ was ſonſten die liebe GOttes von ihnen<lb/> erſordert/ und alſo auch nicht von dem ver-<lb/> druß uñ miß fallen/ welch es ſie an allem ha-<lb/> ben ſollen/ was ihrem GOtt zu wider iſt/<lb/> wann hingegen einer ſeits die liebe GOttes<lb/> einen eiffer gegen das boͤſe/ dadurch ſie be-<lb/> leidiget wird/ fordert/ und die eigene natür-<lb/> liche liebe gegen den/ der es gethan hat/ hält<lb/> ſolchen eiffer zurücke/ ſo tringet ja dieſe der<lb/> Goͤttlichen liebe vor/ und hat demnach jene<lb/> die gehoͤrige ſtaͤrcke nicht. Welches auch<lb/> eben das jenige iſt/ was unſer Heyland ſeine<lb/> Jünger lehret/ Luc. 16/ 24. <hi rendition="#fr">So jemand<lb/> zu mir komt/ und haſſet nicht ſeinen<lb/> vater/ mutter/ weib/ kinder/ brüder/<lb/> ſchweſter/ auch darzu ſein eigen leben/<lb/> der kan nicht mein jünger ſeyn.</hi> Wo<lb/> einmal ſolches haſſen mit ſich bringen muß/<lb/> daß man an ihnen das jenige/ was GOTT<lb/> zu wider iſt/ nicht weniger haſſe/ als mans<lb/> an andern eckeln würde. Wo alſo dieſes ſich<lb/> findet/ iſts einzeugnis/ daß die natur über-<lb/> wunden ſeye/ und was alſo geſchiehet/ von<lb/> den komme/ der uns dieſelbe zu überwinden<lb/> krafft giebet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 31.</head> <p>Gleichwol iſt bey dieſem kennzei-<lb/> chen auch wol acht zu geben/ daß man ſich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſelbs</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0151]
les/ was ſonſten die liebe GOttes von ihnen
erſordert/ und alſo auch nicht von dem ver-
druß uñ miß fallen/ welch es ſie an allem ha-
ben ſollen/ was ihrem GOtt zu wider iſt/
wann hingegen einer ſeits die liebe GOttes
einen eiffer gegen das boͤſe/ dadurch ſie be-
leidiget wird/ fordert/ und die eigene natür-
liche liebe gegen den/ der es gethan hat/ hält
ſolchen eiffer zurücke/ ſo tringet ja dieſe der
Goͤttlichen liebe vor/ und hat demnach jene
die gehoͤrige ſtaͤrcke nicht. Welches auch
eben das jenige iſt/ was unſer Heyland ſeine
Jünger lehret/ Luc. 16/ 24. So jemand
zu mir komt/ und haſſet nicht ſeinen
vater/ mutter/ weib/ kinder/ brüder/
ſchweſter/ auch darzu ſein eigen leben/
der kan nicht mein jünger ſeyn. Wo
einmal ſolches haſſen mit ſich bringen muß/
daß man an ihnen das jenige/ was GOTT
zu wider iſt/ nicht weniger haſſe/ als mans
an andern eckeln würde. Wo alſo dieſes ſich
findet/ iſts einzeugnis/ daß die natur über-
wunden ſeye/ und was alſo geſchiehet/ von
den komme/ der uns dieſelbe zu überwinden
krafft giebet.
§. 31. Gleichwol iſt bey dieſem kennzei-
chen auch wol acht zu geben/ daß man ſich
ſelbs
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |