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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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niß ist einer völligern gnaden-würckung
und frucht der Göttlichen liebe.

§. 29.

Eine sonderbahre art solcher freu-
de/ und also 7. neues kennzeichen/ so
mit dem vorigen nahe einstimmet/ ist
dieses/ wo sonderlich der mensch bey sich
hat und fühlet eine hertzliche freude über
die dinge/ die zu GOttes ehren dienen/
und zwar eben um der ursach willen/ daß
der liebste Vater dadurch gepriesen werde.
Wie ohne das der liebe art ins gemein ist/
daß sie/ wie dem geliebten alles gutes/ wo-
durch demselben gefallen erwecket werden
kan/ gönnet/ also auch sich freuet/ über das
jenige/ was sie ihm erfreulich zu seyn glau-
bet. Daher solche art sich auch bey der
Göttlichen liebe findet/ wenn sie hertzlich ist.
Solches kennzeichen wird auch so viel ver-
sicherter/ wenn es solche dinge sind/ darüber
man sich freuet/ davon wir sonsten weder
leiblich noch geistlichen nutzen vor uns selb-
sten haben/ daher unsre freude entstehen
könte/ ohne daß deswegen solches aus reiner
liebe zu GOtt geschehe/ sondern so viel un-
zweiflicher hervor leuchtet/ daß wir warhaf-
tig um GOttes willen uns freuen. Jn dem
sonsten/ weil die eigene liebe sehr subtil ist/

gesche-

niß iſt einer voͤlligern gnaden-würckung
und frucht der Goͤttlichen liebe.

§. 29.

Eine ſonderbahre art ſolcher freu-
de/ und alſo 7. neues kennzeichen/ ſo
mit dem vorigen nahe einſtimmet/ iſt
dieſes/ wo ſonderlich der menſch bey ſich
hat und fühlet eine hertzliche freude über
die dinge/ die zu GOttes ehren dienen/
und zwar eben um der urſach willen/ daß
der liebſte Vater dadurch geprieſen werde.
Wie ohne das der liebe art ins gemein iſt/
daß ſie/ wie dem geliebten alles gutes/ wo-
durch demſelben gefallen erwecket werden
kan/ goͤnnet/ alſo auch ſich freuet/ über das
jenige/ was ſie ihm erfreulich zu ſeyn glau-
bet. Daher ſolche art ſich auch bey der
Goͤttlichen liebe findet/ wenn ſie hertzlich iſt.
Solches kennzeichen wird auch ſo viel ver-
ſicherter/ wenn es ſolche dinge ſind/ darüber
man ſich freuet/ davon wir ſonſten weder
leiblich noch geiſtlichen nutzen vor uns ſelb-
ſten haben/ daher unſre freude entſtehen
koͤnte/ ohne daß deswegen ſolches aus reiner
liebe zu GOtt geſchehe/ ſondern ſo viel un-
zweiflicher hervor leuchtet/ daß wir warhaf-
tig um GOttes willen uns freuen. Jn dem
ſonſten/ weil die eigene liebe ſehr ſubtil iſt/

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[82/0144] niß iſt einer voͤlligern gnaden-würckung und frucht der Goͤttlichen liebe. §. 29. Eine ſonderbahre art ſolcher freu- de/ und alſo 7. neues kennzeichen/ ſo mit dem vorigen nahe einſtimmet/ iſt dieſes/ wo ſonderlich der menſch bey ſich hat und fühlet eine hertzliche freude über die dinge/ die zu GOttes ehren dienen/ und zwar eben um der urſach willen/ daß der liebſte Vater dadurch geprieſen werde. Wie ohne das der liebe art ins gemein iſt/ daß ſie/ wie dem geliebten alles gutes/ wo- durch demſelben gefallen erwecket werden kan/ goͤnnet/ alſo auch ſich freuet/ über das jenige/ was ſie ihm erfreulich zu ſeyn glau- bet. Daher ſolche art ſich auch bey der Goͤttlichen liebe findet/ wenn ſie hertzlich iſt. Solches kennzeichen wird auch ſo viel ver- ſicherter/ wenn es ſolche dinge ſind/ darüber man ſich freuet/ davon wir ſonſten weder leiblich noch geiſtlichen nutzen vor uns ſelb- ſten haben/ daher unſre freude entſtehen koͤnte/ ohne daß deswegen ſolches aus reiner liebe zu GOtt geſchehe/ ſondern ſo viel un- zweiflicher hervor leuchtet/ daß wir warhaf- tig um GOttes willen uns freuen. Jn dem ſonſten/ weil die eigene liebe ſehr ſubtil iſt/ geſche-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/144>, abgerufen am 23.11.2024.