Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.gebot stehet/ und man dieses bey sich über- auff
gebot ſtehet/ und man dieſes bey ſich über- auff
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gebot ſtehet/ und man dieſes bey ſich über-
wiegen laͤſſet/ ſo iſt es gewiß der glaube/ der
da überwunden hat/ wenn er uns vorge-
ſtellet/ wie Goͤttliches gebot allen übrigen
vorzuziehẽ ſeye/ ſo wol als er/ der HErꝛ ſelbs
der hoͤchſte iſt; ſo dann wann er uns auch be-
trachtung Goͤttlicher güte und weisheit veꝛ-
ſichert/ daß GOtt das jenige nicht ſtecken
werde laſſen/ was er von uns fordert/ ſon-
dern/ unſerer untüchtigkeit wol bewuſt/ die
noͤtige gnade uns verleyhen/ und alſo ſchaf-
fen/ daß wir entweder ein werck über unſer
vermuthen glücklich vollenden ſollen/ oder
wo er dieſes nicht folgen laſſen will/ er an
dem jenigen/ was wir gleichwoldariñen ge-
than/ ein vaͤterlich wolgefallen haben wolle.
Wie dann in jeglichem gebot GOttes/ da
er etwas von ſeinen kindern gethan haben
will/ dieſer gleichſam heimliche verſpruch
ſtecket/ daß er einiges vermoͤgen darzu ge-
ben/ die hinderniſſe wegraͤumen/ oder doch
den ausgang uns heilſam werden laſſen
wolle; an welchem verſpruch/ der ſich auff
Goͤttliche güte und weißheit gründet/ ſich
der glaube haͤlt/ und damit die gegengeſetzte
einwurffe überwindet. Alſo wird der glaube
Abrahams gerühmet/ da er geglaubet
auff
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Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/116>, abgerufen am 17.07.2024. |