Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.doch von jenen die geringste vermuthung §. 18. Wir mögen endlich 10. den all- ein
doch von jenen die geringſte vermuthung §. 18. Wir moͤgen endlich 10. den all- ein
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0106" n="44"/> doch von jenen die geringſte vermuthung<lb/> nicht gehabt/ noch an dieſe abſonderlich ge-<lb/> dacht haben/ aber in dem erfolg ſich erſt<lb/> wundern müſſen/ wie ihnen entweder in ih-<lb/> rem <hi rendition="#aq">mediti</hi>ren ſolche dinge vorgekommen/<lb/> oder in dem predigen ſelbſten ihre eigene<lb/> aus - und hingegen andere unvorbedachte<lb/> wort eingefallen ſeyen/ die gantz genau das<lb/> jenige in ſich haben faſſen müſſen/ was<lb/> GOtt ihnen unwiſſend/ und da ſie ſolches<lb/> wiſſend/ vielmehr ſorge dabey getragen ha-<lb/> ben würden/ durch ſie hat würcken/ und ei-<lb/> nige gewiſſe regel machen wollen. Wo<lb/> nun auch dergleichen geſchihet/ haben die<lb/> jenige die gnaden-würckung GOttes dar-<lb/> innen danckbarlich und zu ihrer auffmun-<lb/> terung zu erkennen/ die ihnen nemlich be-<lb/> wuſt ſind/ daß ſie in ſolcher ſache ſelbs/ und<lb/> was ſie darinnen verſtanden/ nach GOtt<lb/> geſinnet geweſen; da ſonſten/ wo ein Cai-<lb/> phas Joh. 11. 50. 51. in boͤſem vornehmen<lb/> gleichwohl einige Goͤttliche wahrheit ohne<lb/> verſtand redet/ ihm ſelbſten ſolches keinen<lb/> troſt geben koͤnte.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 18.</head> <p>Wir moͤgen endlich 10. den all-<lb/> gemeinen kennzeichen dieſes beyſetzen/ und<lb/> einen trieb oder fürnehmen deſto leichter voꝛ<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0106]
doch von jenen die geringſte vermuthung
nicht gehabt/ noch an dieſe abſonderlich ge-
dacht haben/ aber in dem erfolg ſich erſt
wundern müſſen/ wie ihnen entweder in ih-
rem meditiren ſolche dinge vorgekommen/
oder in dem predigen ſelbſten ihre eigene
aus - und hingegen andere unvorbedachte
wort eingefallen ſeyen/ die gantz genau das
jenige in ſich haben faſſen müſſen/ was
GOtt ihnen unwiſſend/ und da ſie ſolches
wiſſend/ vielmehr ſorge dabey getragen ha-
ben würden/ durch ſie hat würcken/ und ei-
nige gewiſſe regel machen wollen. Wo
nun auch dergleichen geſchihet/ haben die
jenige die gnaden-würckung GOttes dar-
innen danckbarlich und zu ihrer auffmun-
terung zu erkennen/ die ihnen nemlich be-
wuſt ſind/ daß ſie in ſolcher ſache ſelbs/ und
was ſie darinnen verſtanden/ nach GOtt
geſinnet geweſen; da ſonſten/ wo ein Cai-
phas Joh. 11. 50. 51. in boͤſem vornehmen
gleichwohl einige Goͤttliche wahrheit ohne
verſtand redet/ ihm ſelbſten ſolches keinen
troſt geben koͤnte.
§. 18. Wir moͤgen endlich 10. den all-
gemeinen kennzeichen dieſes beyſetzen/ und
einen trieb oder fürnehmen deſto leichter voꝛ
ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |