Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.würcket worden/ die GOTT gerad zuwi- chen
wuͤrcket worden/ die GOTT gerad zuwi- chen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0044" n="32"/> wuͤrcket worden/ die GOTT gerad zuwi-<lb/> der iſt/ und alſo an dem guten einen eckel<lb/> und verdruß hat/ hingegen zu dem jenigen<lb/> was boͤß iſt/ eine zuneigung in ſich hat/<lb/> darinn ſtecket ſchon ein heimliche feindſchafft<lb/> gegen GOtt/ von dem das gute komt: ſo<lb/> viel mehr/ weil GOTT ſolches gute von<lb/> uns haben will/ und uns mit ſchweren<lb/> ſtraffen trohet/ wo wir uns deſſen nicht<lb/> befleiſſen. Sonderlich iſt das hauptgebot<lb/> an uns/ daß GOtt ſolte unſer letſter zweck<lb/> in allem ſeyn/ und alſo alles was wir thaͤ-<lb/> ten und vornaͤhmen/ von uns um ſeinet<lb/> willen geſchehen/ und nach ſeinem willen<lb/> und zu ſeiner ehre gerichtet werden. Hin-<lb/> gegen iſt unſere verderbnuͤß nunmehr/ daß<lb/> ſich der menſch zu ſeinem eigenen goͤtzen ma-<lb/> chet/ ſeinem willen in allem folget/ und al-<lb/> les auß abſicht auff ſeine ehre/ nutzen und<lb/> luſt thut oder unterlaͤſſet/ daher ſich in al-<lb/> len dingen ſuchet/ folglich GOtt ſeine ehre<lb/> raubet. Ferner daß wir/ da wir zu vorneh-<lb/> mern und beſſern guͤtern erſchaffen ſind/ die<lb/> ewig waͤhren/ und in denen wir recht un-<lb/> ſers Gottes genieſſen koͤnten/ leider jetzo auf<lb/> ein fleiſchliches weſen verfallen ſind/ und<lb/> unſer wol ſeyn in den irrdiſchen dingen ſu-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">chen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0044]
wuͤrcket worden/ die GOTT gerad zuwi-
der iſt/ und alſo an dem guten einen eckel
und verdruß hat/ hingegen zu dem jenigen
was boͤß iſt/ eine zuneigung in ſich hat/
darinn ſtecket ſchon ein heimliche feindſchafft
gegen GOtt/ von dem das gute komt: ſo
viel mehr/ weil GOTT ſolches gute von
uns haben will/ und uns mit ſchweren
ſtraffen trohet/ wo wir uns deſſen nicht
befleiſſen. Sonderlich iſt das hauptgebot
an uns/ daß GOtt ſolte unſer letſter zweck
in allem ſeyn/ und alſo alles was wir thaͤ-
ten und vornaͤhmen/ von uns um ſeinet
willen geſchehen/ und nach ſeinem willen
und zu ſeiner ehre gerichtet werden. Hin-
gegen iſt unſere verderbnuͤß nunmehr/ daß
ſich der menſch zu ſeinem eigenen goͤtzen ma-
chet/ ſeinem willen in allem folget/ und al-
les auß abſicht auff ſeine ehre/ nutzen und
luſt thut oder unterlaͤſſet/ daher ſich in al-
len dingen ſuchet/ folglich GOtt ſeine ehre
raubet. Ferner daß wir/ da wir zu vorneh-
mern und beſſern guͤtern erſchaffen ſind/ die
ewig waͤhren/ und in denen wir recht un-
ſers Gottes genieſſen koͤnten/ leider jetzo auf
ein fleiſchliches weſen verfallen ſind/ und
unſer wol ſeyn in den irrdiſchen dingen ſu-
chen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |