Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.dings einer mit dem vorigen. Hie aber §. 3. Dieser friede kan nicht besser ver- wür- B 4
dings einer mit dem vorigen. Hie aber §. 3. Dieſer friede kan nicht beſſer ver- wuͤr- B 4
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dings einer mit dem vorigen. Hie aber
verſtehen wir unter dieſem nahmen etwas
anders/ nemlich die jenige ruhe und be-
ſchaffenheit unſerer ſeelen/ nach dero wir
mit GOTT wol zufrieden ſind/ alſo ein
hertzliches vertrauen zu ihm tragen/ und
etwa ein gefuͤhl ſeiner gnade und friedens
gegen uns in unſerer ſeele haben/ deßwegen
hinwiederum gegen ihm liebreich geſinnet
ſind. Daß alſo ſolcher friede nichts an-
ders iſt/ als die krafft des glaubens/ der
unſere ſeele beruhiget in der erkaͤntnuͤß der
gnade GOttes/ und ſie hinwieder in liebe
zu GOtt neiget.
§. 3. Dieſer friede kan nicht beſſer ver-
ſtanden werden/ als wo wir bedencken/ wie
ſonſten natuͤrlicher weiſe unſer hertz gegen
GOtt geſinnet ſeye. So waren wir nun
zwar von GOtt alſo erſchaffen/ daß wir
ſo wol ein gutes vertrauen als eine liebe zu
ihm haͤtten/ weil in unſerer natur ein auß-
truck ſeines willens und ſeiner heiligkeit war/
da hingegen gleichgeſinnete natuͤrlicher wei-
ſe ſich ſchon gegeneinander lencken: Es iſt
aber ſolche gute natur durch die ſuͤnde in
uns verdorben/ und hingegen durch den
ſchlangen-ſaamen eine ſolche art in uns ge-
wuͤr-
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Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/43>, abgerufen am 16.02.2025. |