Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.eine grosse thorheit seye: in dem ja die sorge §. 13. Eine treffliche beförderung aber fern G 6
eine groſſe thorheit ſeye: in dem ja die ſorge §. 13. Eine treffliche befoͤrderung aber fern G 6
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0167" n="155"/> eine groſſe thorheit ſeye: in dem ja die ſorge<lb/> an ſich nichts anmutiges/ ſondern der ſeele<lb/> ſo beſchwerlich iſt/ als immermehr dem leib<lb/> die ſchwerſte arbeit ſeyn kan (eine <gap reason="fm"/>,<lb/> die ſo zureden das gemuͤth zerſchneidet/)<lb/> daß man ſich ſo gern damit plage/ und<lb/> alſo da ohne das in dieſem menſchlichen<lb/> elend jeglicher tag ſeine eigene plage hat/ es<lb/> dabey nicht laſſe/ ſondern vorher und ehe<lb/> es zeit iſt/ heut die laſt deß morgenden tages<lb/> auff ſich nehme. Und ſo iſts auch/ daß<lb/> da der friede und ruhe unſerer ſeelen eines<lb/> der vergnuͤglichſten guͤter in dieſer zeitlich-<lb/> keit iſt/ daß derſelbe immerdar durch dieſe<lb/> bauchſorge verſtoͤhret wird/ und nicht<lb/> muͤglich iſt/ zu einer wahren ruhe zukom-<lb/> men/ man reinige dann die ſeele von dieſer<lb/> ſelbs-plage/ die uns GOtt nicht aufferleget/<lb/> ſondeꝛn unſere thorheit ſich damit unwiſſend<lb/> ſtraffet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 13.</head> <p>Eine treffliche befoͤrderung aber<lb/> dieſer ablegung der unnuͤtzen ſorgen/ und<lb/> alſo auch deß friedens/ iſt dieſe/ wann wir<lb/> lernen mit wenigem zufrieden ſeyn/ und we-<lb/> der mehr als nahrung und kleider/ darinnen<lb/> unſere aͤuſſerſte nothdurfft beſtehet/ verlan-<lb/> gen/ noch in denſelben das maaß mit un-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 6</fw><fw place="bottom" type="catch">fern</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0167]
eine groſſe thorheit ſeye: in dem ja die ſorge
an ſich nichts anmutiges/ ſondern der ſeele
ſo beſchwerlich iſt/ als immermehr dem leib
die ſchwerſte arbeit ſeyn kan (eine _ ,
die ſo zureden das gemuͤth zerſchneidet/)
daß man ſich ſo gern damit plage/ und
alſo da ohne das in dieſem menſchlichen
elend jeglicher tag ſeine eigene plage hat/ es
dabey nicht laſſe/ ſondern vorher und ehe
es zeit iſt/ heut die laſt deß morgenden tages
auff ſich nehme. Und ſo iſts auch/ daß
da der friede und ruhe unſerer ſeelen eines
der vergnuͤglichſten guͤter in dieſer zeitlich-
keit iſt/ daß derſelbe immerdar durch dieſe
bauchſorge verſtoͤhret wird/ und nicht
muͤglich iſt/ zu einer wahren ruhe zukom-
men/ man reinige dann die ſeele von dieſer
ſelbs-plage/ die uns GOtt nicht aufferleget/
ſondeꝛn unſere thorheit ſich damit unwiſſend
ſtraffet.
§. 13. Eine treffliche befoͤrderung aber
dieſer ablegung der unnuͤtzen ſorgen/ und
alſo auch deß friedens/ iſt dieſe/ wann wir
lernen mit wenigem zufrieden ſeyn/ und we-
der mehr als nahrung und kleider/ darinnen
unſere aͤuſſerſte nothdurfft beſtehet/ verlan-
gen/ noch in denſelben das maaß mit un-
fern
G 6
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |