Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.keit von solchen irrdischen gütern nichts ha- §. 10.
keit von ſolchen irrdiſchẽ guͤtern nichts ha- §. 10.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0156" n="144"/> keit von ſolchen irrdiſchẽ guͤtern nichts ha-<lb/> ben/ aber nichts deſtoweniger vollkommen<lb/> ſeelig ſind/ und dieſen koth nicht begehren:<lb/> Weßwegen auch wir uns weniger muͤſſen<lb/> leid ſeyn laſſen/ wo wir ſolche guͤter nicht<lb/> in uͤberfluß haben/ als daß wir noch in der<lb/> welt etwas davon beduͤrffen. Dieſe dop-<lb/> pelte erkantnuß der wahren und falſchen<lb/> guͤter erhaͤlt den frieden in unſern hertzen.<lb/> Dann da ſonſten/ wo es uns an dieſem oder<lb/> jenem mangeln will/ was der fleiſchliche<lb/> ſinn verlangte/ nothwendig folget/ daß<lb/> der menſch daruͤber verunruhiget wird/ ja<lb/> die forcht es zuverliehren/ und die ungewiß-<lb/> heit das was wir haben zubehalten/ allezeit<lb/> verunruhiget/ ſo bleibet hingegen ein ſolches<lb/> gemuͤth in einer ſtaͤten ruhe/ wie es ihm<lb/> auch in dem leiblichen ergehe/ welches war-<lb/> hafftig verſtehet/ daß ihm an allem dem we-<lb/> nig gelegen ſeye/ was ihm mangeln oder<lb/> entgehen kan/ | hingegen daß ſeine wahre<lb/> guͤter einig und allein die jenige ſeyen/ die<lb/> er in GOTT und durch denſelben in ſeiner<lb/> ſeele hat. Dann wie ſolte der ſich um et-<lb/> was hermen/ der da glaubet/ es ſeye nicht<lb/> viel werth/ und der weißt/ daß er das jenige<lb/> habe und behalte/ worinnen er wahrhafftig<lb/> ſeelig iſt.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 10.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [144/0156]
keit von ſolchen irrdiſchẽ guͤtern nichts ha-
ben/ aber nichts deſtoweniger vollkommen
ſeelig ſind/ und dieſen koth nicht begehren:
Weßwegen auch wir uns weniger muͤſſen
leid ſeyn laſſen/ wo wir ſolche guͤter nicht
in uͤberfluß haben/ als daß wir noch in der
welt etwas davon beduͤrffen. Dieſe dop-
pelte erkantnuß der wahren und falſchen
guͤter erhaͤlt den frieden in unſern hertzen.
Dann da ſonſten/ wo es uns an dieſem oder
jenem mangeln will/ was der fleiſchliche
ſinn verlangte/ nothwendig folget/ daß
der menſch daruͤber verunruhiget wird/ ja
die forcht es zuverliehren/ und die ungewiß-
heit das was wir haben zubehalten/ allezeit
verunruhiget/ ſo bleibet hingegen ein ſolches
gemuͤth in einer ſtaͤten ruhe/ wie es ihm
auch in dem leiblichen ergehe/ welches war-
hafftig verſtehet/ daß ihm an allem dem we-
nig gelegen ſeye/ was ihm mangeln oder
entgehen kan/ | hingegen daß ſeine wahre
guͤter einig und allein die jenige ſeyen/ die
er in GOTT und durch denſelben in ſeiner
ſeele hat. Dann wie ſolte der ſich um et-
was hermen/ der da glaubet/ es ſeye nicht
viel werth/ und der weißt/ daß er das jenige
habe und behalte/ worinnen er wahrhafftig
ſeelig iſt.
§. 10.
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