Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715.tragen: wiewol mich nicht aussage/ daß nicht noch eine und Aus vorstellung solcher meiner jetzigen bewandnüß/ die ckung
tragen: wiewol mich nicht ausſage/ daß nicht noch eine und Aus vorſtellung ſolcher meiner jetzigen bewandnuͤß/ die ckung
<TEI> <text> <body> <div type="dedication"> <p><pb facs="#f0011"/> tragen: wiewol mich nicht ausſage/ daß nicht noch eine und<lb/> andere aͤltere ſchreiben/ die mir oft wieder in die haͤnde kommen/<lb/> bey jeder gelegenheit einer muͤßigen viertelſtunde (wo dergleichen<lb/> nur zu hoffen) beantworten moͤgte. Vor allem aber bitte<lb/> GOTT hertzlich/ daß er alle diejenige/ die aus vertrauen zu<lb/> mir ſich um rath gewendet haben/ und aus gedachter hindernuͤß<lb/> keine antwort bekommen haͤtten/ in gnaden regieret haben und<lb/> ferner regieren/ daß ihnen daraus kein nachtheil entſtehe/ mir<lb/> aber/ was darinnen in der pflicht der liebe verſaͤumet haͤtte/ nach<lb/> ſeiner barmhertzigkeit nicht zurechnen wolle/ da er auch erken-<lb/> net/ daß jene eben nicht gerne oder mit willen unterlaſſe.</p><lb/> <p>Aus vorſtellung ſolcher meiner jetzigen bewandnuͤß/ die<lb/> eben deswegen auch oͤffentlich zu thun dienlich erachtet/ hoffe ich/<lb/> daß Chriſtliche freunde zwar alles ſchreiben an mich/ oder dienli-<lb/> che nachrichten dann und wann zu ertheilen/ deswegen nicht gar<lb/> unterlaſſen/ aber auch/ wo mir nicht/ oder doch nicht zu rechter<lb/> zeit/ zu antworten muͤglich fiele/ mit meinem alter und zuſtand<lb/> gedult tragen werden/ ſich deſſen bey dem ſchreiben an mich alle-<lb/> zeit verſicherende/ daß entweder/ wo mir GOTT darzu zeit<lb/> und kraͤffte giebet/ ſchrifftlich/ oder je nachdem das begehren ge-<lb/> weſen/ mit der that und deſſen leiſtung/ antworten/ oder aufs<lb/> wenigſte/ wo jenes nicht thun kan/ dero perſonen und anliegen<lb/> dem Allerhoͤchſten deſto hertzlicher vortragen/ und alſo kein ſchrei-<lb/> ben an mich gantz umſonſten bleiben laſſen wolle. Daneben<lb/> ich hoffe/ nicht unbillig zu ſeyn/ wann von allen hinwieder ver-<lb/> lange/ die eine liebe zu mir tragen/ daß ſie auch ihrer ſeit mir von<lb/> dem liebſten Vater die gnade erbitten helffen/ in dero ich den et-<lb/> wa wenigen reſt des lebens alſo zubringe/ nichts der uͤbrigen zeit<lb/> zu verſaͤumen/ ſondern alle ſtunden zu dem/ was in allen ſtuͤcken<lb/> das noͤthigſte vor ihm iſt/ anzuwenden/ damit aber auch zu<lb/> meinem abſchied mich deſto beſſer bereite. Schließlichen ruffe<lb/> nochmal den geber alles guten hiemit demuͤthigſt an/ daß er die-<lb/> ſe in ſeiner furcht nach und nach verfertigte/ und nun in vertrauen<lb/> auf ihn heraus gegebene/ arbeit/ bey allen/ die ſie nach ſeiner ſchi-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ckung</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
tragen: wiewol mich nicht ausſage/ daß nicht noch eine und
andere aͤltere ſchreiben/ die mir oft wieder in die haͤnde kommen/
bey jeder gelegenheit einer muͤßigen viertelſtunde (wo dergleichen
nur zu hoffen) beantworten moͤgte. Vor allem aber bitte
GOTT hertzlich/ daß er alle diejenige/ die aus vertrauen zu
mir ſich um rath gewendet haben/ und aus gedachter hindernuͤß
keine antwort bekommen haͤtten/ in gnaden regieret haben und
ferner regieren/ daß ihnen daraus kein nachtheil entſtehe/ mir
aber/ was darinnen in der pflicht der liebe verſaͤumet haͤtte/ nach
ſeiner barmhertzigkeit nicht zurechnen wolle/ da er auch erken-
net/ daß jene eben nicht gerne oder mit willen unterlaſſe.
Aus vorſtellung ſolcher meiner jetzigen bewandnuͤß/ die
eben deswegen auch oͤffentlich zu thun dienlich erachtet/ hoffe ich/
daß Chriſtliche freunde zwar alles ſchreiben an mich/ oder dienli-
che nachrichten dann und wann zu ertheilen/ deswegen nicht gar
unterlaſſen/ aber auch/ wo mir nicht/ oder doch nicht zu rechter
zeit/ zu antworten muͤglich fiele/ mit meinem alter und zuſtand
gedult tragen werden/ ſich deſſen bey dem ſchreiben an mich alle-
zeit verſicherende/ daß entweder/ wo mir GOTT darzu zeit
und kraͤffte giebet/ ſchrifftlich/ oder je nachdem das begehren ge-
weſen/ mit der that und deſſen leiſtung/ antworten/ oder aufs
wenigſte/ wo jenes nicht thun kan/ dero perſonen und anliegen
dem Allerhoͤchſten deſto hertzlicher vortragen/ und alſo kein ſchrei-
ben an mich gantz umſonſten bleiben laſſen wolle. Daneben
ich hoffe/ nicht unbillig zu ſeyn/ wann von allen hinwieder ver-
lange/ die eine liebe zu mir tragen/ daß ſie auch ihrer ſeit mir von
dem liebſten Vater die gnade erbitten helffen/ in dero ich den et-
wa wenigen reſt des lebens alſo zubringe/ nichts der uͤbrigen zeit
zu verſaͤumen/ ſondern alle ſtunden zu dem/ was in allen ſtuͤcken
das noͤthigſte vor ihm iſt/ anzuwenden/ damit aber auch zu
meinem abſchied mich deſto beſſer bereite. Schließlichen ruffe
nochmal den geber alles guten hiemit demuͤthigſt an/ daß er die-
ſe in ſeiner furcht nach und nach verfertigte/ und nun in vertrauen
auf ihn heraus gegebene/ arbeit/ bey allen/ die ſie nach ſeiner ſchi-
ckung
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