Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.ARTIC. II. SECTIO II. Diese sind diejenige gedancken/ welche ich biß daher gehabt/ und noch ferner in derfurcht des HErren/ dem auch demühtig darüber anruffe/ zu überlegen habe. Habe sie aber Ew. Exc. allerdings offenhertzig vorstellen/ und gleichsam meine gantze see- le deroselben blössen wollen/ deroselben ferner Christlich und vernünfftiges gutach- ten darüber mit gelegenheit vernehmen. Von GOTT habe meistens die- ses zu beten/ daß er seinen willen zeigen/ und uns in dergleichen wichtigere sache niemahlen einen mißgriff thun lassen wolte: Es ist seine ehre und sein werck/ so wird er es auch thun! den 29. Maj 1684. NB. Es hat dieses schreiben so viel gefruchtet/ daß man in Dreß- den mehr als ein jahr meiner mit ferneren anmuthigen ver- schonet hat. Nachdem 1685 nach meiner widergenesung wurde auffs neue an mich gesetzet/ es geschahe aber die corre- spondenz in Lateinischer sprach/ daher meine antworten hie nicht platz haben. Endlich im Mart. 1686 folgte die würckli- che vocation. SECT. II. Als die Chur-Sächsichsche vocation angekom- Hoch Edelgebohrne/ gestrenge/ Wohl Edel Vest/ Hoch- gelehrt/ Wohlfürsichtig/ Hoch- und Wohlweise Jnsonders Großgünstige Hoch- geehrte Herrn. Eur. Hoch-Edl. Gestreng und Herrlichkeit seyen nechst hertzlichen gebet vor dero wohlfahrt und regierung meine gehorsame dienst zu vor. Es Pppp
ARTIC. II. SECTIO II. Dieſe ſind diejenige gedancken/ welche ich biß daher gehabt/ und noch ferner in derfurcht des HErren/ dem auch demuͤhtig daruͤber anruffe/ zu uͤberlegen habe. Habe ſie aber Ew. Exc. allerdings offenhertzig vorſtellen/ und gleichſam meine gantze ſee- le deroſelben bloͤſſen wollen/ deroſelben ferner Chriſtlich und vernuͤnfftiges gutach- ten daruͤber mit gelegenheit vernehmen. Von GOTT habe meiſtens die- ſes zu beten/ daß er ſeinen willen zeigen/ und uns in dergleichen wichtigere ſache niemahlen einen mißgriff thun laſſen wolte: Es iſt ſeine ehre und ſein werck/ ſo wird er es auch thun! den 29. Maj 1684. NB. Es hat dieſes ſchreiben ſo viel gefruchtet/ daß man in Dreß- den mehr als ein jahr meiner mit ferneren anmuthigen ver- ſchonet hat. Nachdem 1685 nach meiner widergeneſung wurde auffs neue an mich geſetzet/ es geſchahe aber die corre- ſpondenz in Lateiniſcher ſprach/ daher meine antworten hie nicht platz haben. Endlich im Mart. 1686 folgte die wuͤrckli- che vocation. SECT. II. Als die Chur-Saͤchſichſche vocation angekom- Hoch Edelgebohrne/ geſtrenge/ Wohl Edel Veſt/ Hoch- gelehrt/ Wohlfuͤrſichtig/ Hoch- und Wohlweiſe Jnſonders Großguͤnſtige Hoch- geehrte Herrn. Eur. Hoch-Edl. Geſtreng und Herrlichkeit ſeyen nechſt hertzlichen gebet vor dero wohlfahrt und regierung meine gehorſame dienſt zu vor. Es Pppp
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ARTIC. II. SECTIO II.
Dieſe ſind diejenige gedancken/ welche ich biß daher gehabt/ und noch ferner in der
furcht des HErren/ dem auch demuͤhtig daruͤber anruffe/ zu uͤberlegen habe. Habe
ſie aber Ew. Exc. allerdings offenhertzig vorſtellen/ und gleichſam meine gantze ſee-
le deroſelben bloͤſſen wollen/ deroſelben ferner Chriſtlich und vernuͤnfftiges gutach-
ten daruͤber mit gelegenheit vernehmen. Von GOTT habe meiſtens die-
ſes zu beten/ daß er ſeinen willen zeigen/ und uns in dergleichen wichtigere ſache
niemahlen einen mißgriff thun laſſen wolte: Es iſt ſeine ehre und ſein werck/ ſo
wird er es auch thun! den 29. Maj 1684.
NB. Es hat dieſes ſchreiben ſo viel gefruchtet/ daß man in Dreß-
den mehr als ein jahr meiner mit ferneren anmuthigen ver-
ſchonet hat. Nachdem 1685 nach meiner widergeneſung
wurde auffs neue an mich geſetzet/ es geſchahe aber die corre-
ſpondenz in Lateiniſcher ſprach/ daher meine antworten hie
nicht platz haben. Endlich im Mart. 1686 folgte die wuͤrckli-
che vocation.
SECT. II.
Als die Chur-Saͤchſichſche vocation angekom-
men/ erklaͤhrung an den Magiſtrat zu Franckfurt
am Mayn/ deſſelben entſchluß alles zu
uͤberlaſſen.
Hoch Edelgebohrne/ geſtrenge/ Wohl Edel Veſt/ Hoch-
gelehrt/ Wohlfuͤrſichtig/ Hoch- und Wohlweiſe
Jnſonders Großguͤnſtige Hoch-
geehrte Herrn.
Eur. Hoch-Edl. Geſtreng und Herrlichkeit ſeyen nechſt
hertzlichen gebet vor dero wohlfahrt und regierung meine
gehorſame dienſt zu vor.
Es
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Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/683>, abgerufen am 22.12.2024. |