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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

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ARTIC. I. DISTINCTIO I. SECTIO XXX.
gen buß und vergebung der sunden Luc. 24/ 47. daß also die busse sich von der
vergebung nicht trennen lässt/ noch sich dieser getrösten kan/ welcher jene nicht
geliebet. Es ist aber die buß eine metanoia, und gantze änderung des sinnes/ daß
dannenhero die sunden müssen wahrhafftig gehasset und mit ernsten vorsatz abge-
leget werden/ sollen wir anders den menschen der vergebung versichern können.
Und gleichwohl wird hiemit dem glauben nichts entzogen/ oder das wenigste solcher
erneurung zugeschrieben/ daß sie dasjenige wäre/ welches uns göttliche gna-
de brächte/ sondern es bleibts der glaube allein; der glaube aber/ soll er wahrhafftig
seyn/ muß sich auff göttliches wort gründen/ und also ihm nichts zueignen ausser der
götlichen ordnung/ wie es ihm versprochen ist. Daher welcher ihm die gedancken
macht/ er seye krafft seiner tauffe heilig/ gerecht und selig/ in dem stande/ da er noch
wohlgefallen an seinen sünden hat/ od' denenselben nichtallerdings und eiffrig abster-
ben will/ sondern begehret in sunden fort zufahren/ solcher misset ihm das jenige zu/
was GOTT ihm nicht versprochen hat/ und also was ihm nicht gehöret/ also ists je
kein glaube von dem heiligen Geist gewürcket/ als welcher die wahrheit zum grunde
hat/ sondern ein gefährlicher betrug des teuffels. So nothwendig nun diese ma-
terie
an sich selbs/ der betrug aber des sichern fleisches dabey so groß und gefährlich
ist/ so nothwendig ists dann auch/ so offt von dem glauben ex professo gehandelt
wird/ dieses nicht zu vergessen/ sondern so ausführlich bey zu setzen/ damit ja kein
ungläubiger ohne widerfpruch seines eignen gewissens sich die einbildung vom glau-
ben mache. Daher gleich wie ernstlich getrieben werden muß/ wie der glaube das
einige/ (unice solum) instrument ist der seligkeit/ so muß nicht geringerer ernst ge-
braucht werden/ zu zeigen/ in was ordnung GOtt seine güter zugesagt habe/ u. wie
sie von dem glauben angenommen werden sollen/ damit der glaube sich auff den rech-
ten grund göttlichen wortes und verheissung gründe. Daher bin ich nicht in abrede/
daß ich den Evangelischen trost offtmahls sehr restringire/ und nicht unbilliche/ wo
es andere thun: nicht etwas dem trost selbs zunehmen/ welchen ich hoffe/ der mas-
sen vorzutragen/ wie das heilige wort GOttes mir darinnen vorgehet/ sondern die
ordnung zuzeigen/ in welcher allein man desselbigen habschafft werden möge. Wo-
mit denn einem wahren glaubigen nichtes abgehet/ sondern er solchen trost in seiner
völligen krafft geniesset/ aber den andern/ die sich in Christi ordnung nicht schicken/
die gnade auff muthwillen ziehen/ und sich selbs mit ihrem eingebildeten glauben be-
triegen wollen/ wird damit der weg verlegt/ daß sie nicht aus unsrer schuld ihnen
selbs schmeicheln und vergebliche gedancken machen mögen. Eben also treibe ich
auch bey der prüffung zu dem heiligen abendmahl/ zwar freylich auch auff den
glauben als das hauptstück/ aber also/ daß sehr nachtrücklich gezeigt werde/ woran
man die auffrichtigkeit solches glaubens erkennen möge/ wie nehmlich der mensch
sich genau zu prüffen verbunden seye/ ob er nunmehr gewillet GOTT dem HErrn
von gantzen hertzen allein zu dienen/ und aller muthwilligen sünden müßig zugehen/

oder
S

ARTIC. I. DISTINCTIO I. SECTIO XXX.
gen buß und vergebung der ſunden Luc. 24/ 47. daß alſo die buſſe ſich von der
vergebung nicht trennen laͤſſt/ noch ſich dieſer getroͤſten kan/ welcher jene nicht
geliebet. Es iſt aber die buß eine μετάνοια, und gantze aͤnderung des ſinnes/ daß
dannenhero die ſunden muͤſſen wahrhafftig gehaſſet und mit ernſten vorſatz abge-
leget werden/ ſollen wir anders den menſchen der vergebung verſichern koͤnnen.
Und gleichwohl wird hiemit dem glauben nichts entzogen/ oder das wenigſte ſolcher
erneurung zugeſchrieben/ daß ſie dasjenige waͤre/ welches uns goͤttliche gna-
de braͤchte/ ſondern es bleibts der glaube allein; der glaube aber/ ſoll er wahrhafftig
ſeyn/ muß ſich auff goͤttliches wort gruͤnden/ und alſo ihm nichts zueignen auſſer der
goͤtlichen ordnung/ wie es ihm verſprochen iſt. Daher welcher ihm die gedancken
macht/ er ſeye krafft ſeiner tauffe heilig/ gerecht und ſelig/ in dem ſtande/ da er noch
wohlgefallen an ſeinen ſuͤnden hat/ od’ denenſelben nichtalleꝛdings und eiffrig abſteꝛ-
ben will/ ſondern begehret in ſunden fort zufahren/ ſolcher miſſet ihm das jenige zu/
was GOTT ihm nicht verſprochen hat/ und alſo was ihm nicht gehoͤret/ alſo iſts je
kein glaube von dem heiligen Geiſt gewuͤrcket/ als welcher die wahrheit zum grunde
hat/ ſondern ein gefaͤhrlicher betrug des teuffels. So nothwendig nun dieſe ma-
terie
an ſich ſelbs/ der betrug aber des ſichern fleiſches dabey ſo groß und gefaͤhrlich
iſt/ ſo nothwendig iſts dann auch/ ſo offt von dem glauben ex profeſſo gehandelt
wird/ dieſes nicht zu vergeſſen/ ſondern ſo ausfuͤhrlich bey zu ſetzen/ damit ja kein
unglaͤubiger ohne widerfpruch ſeines eignen gewiſſens ſich die einbildung vom glau-
ben mache. Daher gleich wie ernſtlich getrieben werden muß/ wie der glaube das
einige/ (unicè ſolum) inſtrument iſt der ſeligkeit/ ſo muß nicht geringerer ernſt ge-
braucht werden/ zu zeigen/ in was ordnung GOtt ſeine guͤter zugeſagt habe/ u. wie
ſie von dem glauben angenom̃en werden ſollen/ damit der glaube ſich auff den rech-
ten grund goͤttlichen wortes und verheiſſung gruͤnde. Daher bin ich nicht in abrede/
daß ich den Evangeliſchen troſt offtmahls ſehr reſtringire/ und nicht unbilliche/ wo
es andere thun: nicht etwas dem troſt ſelbs zunehmen/ welchen ich hoffe/ der maſ-
ſen vorzutragen/ wie das heilige wort GOttes mir darinnen vorgehet/ ſondern die
ordnung zuzeigen/ in welcher allein man deſſelbigen habſchafft werden moͤge. Wo-
mit denn einem wahren glaubigen nichtes abgehet/ ſondern er ſolchen troſt in ſeiner
voͤlligen krafft genieſſet/ aber den andern/ die ſich in Chriſti ordnung nicht ſchicken/
die gnade auff muthwillen ziehen/ und ſich ſelbs mit ihrem eingebildeten glauben be-
triegen wollen/ wird damit der weg verlegt/ daß ſie nicht aus unſrer ſchuld ihnen
ſelbs ſchmeicheln und vergebliche gedancken machen moͤgen. Eben alſo treibe ich
auch bey der pruͤffung zu dem heiligen abendmahl/ zwar freylich auch auff den
glauben als das hauptſtuͤck/ aber alſo/ daß ſehr nachtruͤcklich gezeigt werde/ woran
man die auffrichtigkeit ſolches glaubens erkennen moͤge/ wie nehmlich der menſch
ſich genau zu pruͤffen verbunden ſeye/ ob er nunmehr gewillet GOTT dem HErrn
von gantzen hertzen allein zu dienen/ und aller muthwilligen ſuͤnden muͤßig zugehen/

oder
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[137/0155] ARTIC. I. DISTINCTIO I. SECTIO XXX. gen buß und vergebung der ſunden Luc. 24/ 47. daß alſo die buſſe ſich von der vergebung nicht trennen laͤſſt/ noch ſich dieſer getroͤſten kan/ welcher jene nicht geliebet. Es iſt aber die buß eine μετάνοια, und gantze aͤnderung des ſinnes/ daß dannenhero die ſunden muͤſſen wahrhafftig gehaſſet und mit ernſten vorſatz abge- leget werden/ ſollen wir anders den menſchen der vergebung verſichern koͤnnen. Und gleichwohl wird hiemit dem glauben nichts entzogen/ oder das wenigſte ſolcher erneurung zugeſchrieben/ daß ſie dasjenige waͤre/ welches uns goͤttliche gna- de braͤchte/ ſondern es bleibts der glaube allein; der glaube aber/ ſoll er wahrhafftig ſeyn/ muß ſich auff goͤttliches wort gruͤnden/ und alſo ihm nichts zueignen auſſer der goͤtlichen ordnung/ wie es ihm verſprochen iſt. Daher welcher ihm die gedancken macht/ er ſeye krafft ſeiner tauffe heilig/ gerecht und ſelig/ in dem ſtande/ da er noch wohlgefallen an ſeinen ſuͤnden hat/ od’ denenſelben nichtalleꝛdings und eiffrig abſteꝛ- ben will/ ſondern begehret in ſunden fort zufahren/ ſolcher miſſet ihm das jenige zu/ was GOTT ihm nicht verſprochen hat/ und alſo was ihm nicht gehoͤret/ alſo iſts je kein glaube von dem heiligen Geiſt gewuͤrcket/ als welcher die wahrheit zum grunde hat/ ſondern ein gefaͤhrlicher betrug des teuffels. So nothwendig nun dieſe ma- terie an ſich ſelbs/ der betrug aber des ſichern fleiſches dabey ſo groß und gefaͤhrlich iſt/ ſo nothwendig iſts dann auch/ ſo offt von dem glauben ex profeſſo gehandelt wird/ dieſes nicht zu vergeſſen/ ſondern ſo ausfuͤhrlich bey zu ſetzen/ damit ja kein unglaͤubiger ohne widerfpruch ſeines eignen gewiſſens ſich die einbildung vom glau- ben mache. Daher gleich wie ernſtlich getrieben werden muß/ wie der glaube das einige/ (unicè ſolum) inſtrument iſt der ſeligkeit/ ſo muß nicht geringerer ernſt ge- braucht werden/ zu zeigen/ in was ordnung GOtt ſeine guͤter zugeſagt habe/ u. wie ſie von dem glauben angenom̃en werden ſollen/ damit der glaube ſich auff den rech- ten grund goͤttlichen wortes und verheiſſung gruͤnde. Daher bin ich nicht in abrede/ daß ich den Evangeliſchen troſt offtmahls ſehr reſtringire/ und nicht unbilliche/ wo es andere thun: nicht etwas dem troſt ſelbs zunehmen/ welchen ich hoffe/ der maſ- ſen vorzutragen/ wie das heilige wort GOttes mir darinnen vorgehet/ ſondern die ordnung zuzeigen/ in welcher allein man deſſelbigen habſchafft werden moͤge. Wo- mit denn einem wahren glaubigen nichtes abgehet/ ſondern er ſolchen troſt in ſeiner voͤlligen krafft genieſſet/ aber den andern/ die ſich in Chriſti ordnung nicht ſchicken/ die gnade auff muthwillen ziehen/ und ſich ſelbs mit ihrem eingebildeten glauben be- triegen wollen/ wird damit der weg verlegt/ daß ſie nicht aus unſrer ſchuld ihnen ſelbs ſchmeicheln und vergebliche gedancken machen moͤgen. Eben alſo treibe ich auch bey der pruͤffung zu dem heiligen abendmahl/ zwar freylich auch auff den glauben als das hauptſtuͤck/ aber alſo/ daß ſehr nachtruͤcklich gezeigt werde/ woran man die auffrichtigkeit ſolches glaubens erkennen moͤge/ wie nehmlich der menſch ſich genau zu pruͤffen verbunden ſeye/ ob er nunmehr gewillet GOTT dem HErrn von gantzen hertzen allein zu dienen/ und aller muthwilligen ſuͤnden muͤßig zugehen/ oder S

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/155>, abgerufen am 23.11.2024.