Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 2. Halle (Saale), 1701.ARTIC. II. SECTIO XLIII. stäts zu leuchten/ immer blühen und auff die nackkommende erhalten werden.Nun der HErr unser GOtt/ ein HErr der zeit und ewigkeit/ erfülle/ was wir bitten/ ihm allerdings auch gefällig zu seyn in zeit und ewigkeit um JESU Christi willen etc. 1697. SECTIO XLIII. Anfechtung eines/ der aus leiblichem übelergehen GOttes ungnade schliessen wolte. JCh bitte hertzlich in dem HErrn und in seiner kraff sich zu stärcken/ und wä- U u u u u 2
ARTIC. II. SECTIO XLIII. ſtaͤts zu leuchten/ immer bluͤhen und auff die nackkommende erhalten werden.Nun der HErr unſer GOtt/ ein HErr der zeit und ewigkeit/ erfuͤlle/ was wir bitten/ ihm allerdings auch gefaͤllig zu ſeyn in zeit und ewigkeit um JESU Chriſti willen ꝛc. 1697. SECTIO XLIII. Anfechtung eines/ der aus leiblichem uͤbelergehen GOttes ungnade ſchlieſſen wolte. JCh bitte hertzlich in dem HErrn und in ſeiner kraff ſich zu ſtaͤrcken/ und waͤ- U u u u u 2
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ARTIC. II. SECTIO XLIII.
ſtaͤts zu leuchten/ immer bluͤhen und auff die nackkommende erhalten werden.
Nun der HErr unſer GOtt/ ein HErr der zeit und ewigkeit/ erfuͤlle/ was wir
bitten/ ihm allerdings auch gefaͤllig zu ſeyn in zeit und ewigkeit um JESU
Chriſti willen ꝛc. 1697.
SECTIO XLIII.
Anfechtung eines/ der aus leiblichem uͤbelergehen
GOttes ungnade ſchlieſſen wolte.
JCh bitte hertzlich in dem HErrn und in ſeiner kraff ſich zu ſtaͤrcken/ und
den anfechtungen des tꝛauergeiſts nicht zueigeneꝛ quaͤlung bey ſich platz
zu geben. Dabey habe ſonderlich zu erinnern/ daß die meiſte krafft der-
ſelben aͤngſtigendẽ anfechtungen auf einigem falſchem præſuppoſito beruhet/
nemlich/ daß wir von der gnade oder ungnade GOttes gegen uns/ aus dem
jenigen zu urtheilen haͤtten/ wie derſelbige uns in dem leiblichen es ergehen
laſſe/ ſonderlich aber/ daß ein gewiß zeichen ſeye/ daß der HErr uͤber uns ſon-
derbar erzuͤrnet ſeyn muͤſſe/ da er uns in dem irrdiſchen nicht nur nicht glei-
chen ſegen mit andern ertheilet/ ſondern vor andern ſich hart erweiſet/ ja wol
gar mit ungemeinen truͤbſaalen auff uns zutringet/ welches ſchlechter dinges
ungegruͤndet iſt/ und dahin derjenige ſpruch/ welcher uns zuweilen wider die
verſicherung der goͤttlichen gnade von den Papiſten vorgeruͤcket zu werden
pfleget/ mehr gehoͤren mag Pred. Sal. 9/ 1. doch kennet kein menſch weder
die liebe noch den haß irgend eines/ den er vor ſich hat. Jch ſage/ es ſeye
ſolche meynung allerdings ungegruͤndet/ wie wir bereits in dem A. T. ſehen:
indem eben hierinnen der fehler der freunde Jobs beſtunde/ daß ſie dafuͤr
hielten/ es ſeyeaus dem leiden Jobs offenbahr/ daß Gott uͤber ihn wahrhaff-
tig erzuͤrnet ſeyn muͤſſe/ uͤber welchen er ſo viel jammer/ zuſammen ſchlagen
lieſſe/ und gleichſam allen fluch auf ihn ausſchuͤttete/ daraus denn folgte/ daß
ſeine froͤm̃igkeit heucheley geweſen ſeye. Wie groſſen ſchein nun dieſemeinung
hatte/ uñ ſie ſich ſtaͤts einbildeten/ ſie eifferten treflich vor Gottes ehre/ ſo wer-
den ſie gleichwol daruͤber von Gott hart geſtraft/ daß ſie Jobs fuͤrbitte bedorf-
ten/ weil ſie nicht recht von Gott und deſſen art/ wie er mit den ſeinigen umzu-
gehen pflegte/ geredet hatten. Jn dem Levitiſchen geſetz uñ bundwurden denẽ
welche das geſetz zu halten ſich befleißigen wuͤrdẽ/ ſonderlich ſtattliche verheiſ-
ſungen leiblicher gluͤckſeligkeit gegeben/ dero ſie auf erden in dem lande Ca-
naan genieſſenſolten/ aber auch dieſe verheiſſung ſchloß die pruͤffung Gottes/
die er mit zeitlichem leiden einiger ſeiner kinder noͤthig hielte/ nicht aus. Daß
wir hin und wieder ſehen/ daß ſich auch gottſelige/ wenn ſie ihrer und der uͤber-
treter zuſtand gegen einander betrachteten/ nicht wenig aͤrgerten/ wie ſonder-
lich Aſſaph Pſ. 73. bezeuget/ da nemlich die gottloſe gluͤckſelig in der welt
waͤ-
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