Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.Das andere Capitel. etwelcher krafft und vermögen einiger solcher besserung solte begieite. werden/dann getreu ist der/ der uns ruffet an geist/ seel und leib unsträfflich zu seyn/ welcher wirds auch thun/ wozu er uns geruffen hat. 1682. SECTIO XXVIII. An einen prediger/ der durch unvorsichtigkeit sich viel leiden zugezogen hatte. JCh habe so wol aus eigenem dessen schreiben/ als auch unterschiedlicher schwehr
Das andere Capitel. etwelcher krafft und vermoͤgen einiger ſolcher beſſerung ſolte begieite. werden/dann getreu iſt der/ der uns ruffet an geiſt/ ſeel und leib unſtraͤfflich zu ſeyn/ welcher wirds auch thun/ wozu er uns geruffen hat. 1682. SECTIO XXVIII. An einen prediger/ der durch unvorſichtigkeit ſich viel leiden zugezogen hatte. JCh habe ſo wol aus eigenem deſſen ſchreiben/ als auch unteꝛſchiedlicher ſchwehr
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Das andere Capitel.
etwelcher krafft und vermoͤgen einiger ſolcher beſſerung ſolte begieite. werden/
dann getreu iſt der/ der uns ruffet an geiſt/ ſeel und leib unſtraͤfflich zu ſeyn/
welcher wirds auch thun/ wozu er uns geruffen hat. 1682.
SECTIO XXVIII.
An einen prediger/ der durch unvorſichtigkeit ſich
viel leiden zugezogen hatte.
JCh habe ſo wol aus eigenem deſſen ſchreiben/ als auch unteꝛſchiedlicher
guter freunde relation von deſſelben zuſtande vieles gehoͤret/ ſo mich
hertzlich betruͤbet/ nicht nur allein daß die harten trangſaln/ daruͤber
mehrmahl geklagt/ annoch continuiren/ ſondern vornehmlich weil
ich faſt von allen/ auch ſelbſt gut meinenden/ verſichert werde/ daß der Herr
pfarrer mit ziemlicher unvorſichtigkeit ſich ſelbſt ein ſtuͤcke ſeiner gefahr
uͤber den hals ziehe/ in welchem ſtande man nachmahl nicht gleichen troſt in
ſeiner widerwaͤrtigkeit wiederum haben kan. Worinnen derſelbe eyffert/ ſei-
ne anvertraute gemeinde ſelbſt in ihrem glauben zuſtaͤrcken/ und vor allem
irrthum zuverwahren/ ſo dann ein rechtes gottſeliges leben unter ihnen auffzu-
richten/ und ſie in eine gute ordnung zubringen als darinnen zuerhalten/ ſo
dann auch ſeine unſchuld an den jenigen dingen/ darinnen er zur ungebuͤhr
angegriffen worden/ auff Chriſtliche weiſe zuretten/ kan ich ſolches ſo gar
nicht unbillichen/ daß ich es vielmehr lobe/ wie allezeit/ und achte ſo wol billig
zuſeyn/ daß von Hochfuͤrſtl. hauß N. N. ihme huͤlfliche hand geleiſtet/ als recht
ſeye/ daß derſelbe ſolche huͤlffe unterthaͤnig ſuche. Es verlautet aber/ daß
nicht ſo wol dieſes jetzo die hauptſache ſeye/ welche denſelben ſo verhaſt machet/
als daß er ſich in dasjenige zu viel einmiſche/ was unter den herrſchafften ſelbſt
allein auszumachen ſeye/ betreffend der Roͤmiſch-Paͤpſtiſchen exercitium
religionis, ſo denſelben nicht eigentlich ſelbſt angehet/ als der nur vor ſei-
ne gemeinde zu ſorgen/ und was andere betrifft den obrigkeiten unter ſich zu
uͤberlaſſen hat. Wie ich auch bekenne/ wo ich in ſolchem ſtande ſtuͤnde/ daß
ich allein die verwahrung meiner gemeinde mir wuͤrde laſſen angelegen/ den
obern aber anbefohlen ſeyn laſſen/ wie ſie ihr jus epiſcopale in coërcition
der andern religionen beobachten werde/ oder nicht/ wo es ſchon mit einer ei-
nigen remonſtration gnugſam ſeyn wuͤrde. Hingegen hoͤre ich/ daß nun
die Fuͤrſten ſelbs darunter dermaſſen irritiret ſeyn/ daß die gefahr etwa groͤſſer
ſeyn moͤchte/ als man glaubt. So hoͤre ferner/ daß mit dem N. N. ſtreit
angefangen und dinge geredet worden ſeyn/ die wo er ſie verfolgen wuͤrde/ ſehr
ſchwehr
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