Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.Das andere Capitel. u. s. f. Aus dem nun/ was sich da finden wird/ wird das gewissen ihm selbsdie antwort geben. Der HERR regiere auch hierinnen aller/ die mit dem werck zuthun haben/ hertzen dahin/ daß sie nur allein auf seinen willen mit redlichem hertzen sehen/ dessen gewiß werden/ und ohne absicht auf sich oder auf etwas deß ihrigen demselben gehorsamlich sich bequemen/ und darüber von seiner güte allerseits so viel reichern segen erfahren. Amen. 1683. SECTIO X. Als denselben der Fürst nicht gern dimittiren wolte/ an diesen ein schreiben und verlang- tes bedencken. Göttliche gnade/ liecht und segen in Christo JEsu Durchleuchtigster Fürst Gnädigster Fürst und HErr. E. Hochfürstl. Durchl. gnädigstes ist mir samt einschlüssen wohl worden/ als
Das andere Capitel. u. ſ. f. Aus dem nun/ was ſich da finden wird/ wird das gewiſſen ihm ſelbsdie antwort geben. Der HERR regiere auch hierinnen aller/ die mit dem werck zuthun haben/ hertzen dahin/ daß ſie nur allein auf ſeinen willen mit redlichem hertzen ſehen/ deſſen gewiß werden/ und ohne abſicht auf ſich oder auf etwas deß ihrigen demſelben gehorſamlich ſich bequemen/ und daruͤber von ſeiner guͤte allerſeits ſo viel reichern ſegen erfahren. Amen. 1683. SECTIO X. Als denſelben der Fuͤrſt nicht gern dimittiren wolte/ an dieſen ein ſchreiben und verlang- tes bedencken. Goͤttliche gnade/ liecht und ſegen in Chriſto JEſu Durchleuchtigſter Fuͤrſt Gnaͤdigſter Fuͤrſt und HErr. E. Hochfuͤrſtl. Durchl. gnaͤdigſtes iſt mir ſamt einſchluͤſſen wohl worden/ als
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0528" n="512"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Capitel.</hi></fw><lb/> u. ſ. f. Aus dem nun/ was ſich da finden wird/ wird das gewiſſen ihm ſelbs<lb/> die antwort geben. Der HERR regiere auch hierinnen aller/ die mit dem<lb/> werck zuthun haben/ hertzen dahin/ daß ſie nur allein auf ſeinen willen mit<lb/> redlichem hertzen ſehen/ deſſen gewiß werden/ und ohne abſicht auf ſich oder<lb/> auf etwas deß ihrigen demſelben gehorſamlich ſich bequemen/ und daruͤber<lb/> von ſeiner guͤte allerſeits ſo viel reichern ſegen erfahren. Amen. 1683.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SECTIO</hi> X.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Als denſelben der Fuͤrſt nicht gern</hi> <hi rendition="#aq">dimitti</hi> <hi rendition="#fr">ren<lb/> wolte/ an dieſen ein ſchreiben und verlang-<lb/> tes bedencken.</hi> </head><lb/> <salute> <hi rendition="#fr">Goͤttliche gnade/ liecht und ſegen in Chriſto JEſu<lb/> Durchleuchtigſter Fuͤrſt<lb/> Gnaͤdigſter Fuͤrſt und HErr.</hi> </salute><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>. Hochfuͤrſtl. Durchl. gnaͤdigſtes iſt mir ſamt einſchluͤſſen wohl worden/<lb/> und habe daraus ableſend zur gnuͤge verſtanden/ daß dieſelbe/ nachdem ſie<lb/> mein an dero Hofpredigern geſtelltes <hi rendition="#aq">conſilium</hi> geſehen/ mit demſelben/ ſon-<lb/> derlich daß ohn gehoͤrt der anderen parthey nichts ſchluͤßiges <hi rendition="#aq">determini</hi>ren<lb/> wollen/ gnaͤdigſt vergnuͤgt zu ſeyn bezeugen/ hingegen die gnaͤdigſte <hi rendition="#aq">confi-<lb/> denz</hi> gegen meine wenigkeit gefaſſet/ von mir einen Chriſtlichen an- und aus-<lb/> ſchlag in dieſer ſache zu erwarten/ darnach ſie ihre <hi rendition="#aq">meſures</hi> zu nehmen haͤtten/<lb/> daher ſie auch ein <hi rendition="#aq">vener. miniſterium</hi> zu dem er beruffen worden/ dahin<lb/> vermocht/ daß ſolches auch meine perſon ihm nicht laſſen entgegen ſeyn/ und<lb/> alſo mich als einen beyderſeits beliebten <hi rendition="#aq">mediatorem</hi> nun gnaͤdigſt anlang-<lb/> ten/ meine gedancken hievon vorderlichſt einzuſchicken. Jch habe nun zum<lb/> allerfoͤrderſten mich zu erfreuen gehabt/ daß ob angeregtes mein einfaͤltiges<lb/> bedencken bey E. Hochfuͤrſtl. Durchl. ſtatt gefunden/ worinnen auch nicht<lb/> anders als nach meinem gewiſſen die <hi rendition="#aq">theſin,</hi> was eigentlich in dergleichen<lb/> aͤnderung von allen ſeiten zu beobachten/ etwas entworffen/ aber freylich<lb/> aus mangel gegen berichts nichts endliches <hi rendition="#aq">decidi</hi>ren koͤnnen. Daß aber E.<lb/> Hochfuͤrſtl. Durchl. ein ſolches gnaͤdigſtes vertrauen gegen mich gefaßet/ ei-<lb/> ne ſolche wichtige angelegenheit anzuvertrauen/ und gleichſam zu <hi rendition="#aq">compro-<lb/> mitti</hi>ren/ habe ich dieſe ehr als unverdienet mit unterthaͤnigſtem danck zuer-<lb/> kennen; ob wohl nicht leugne/ daß meiner wenigkeit wohl bewußt/ und allen<lb/> muͤglichen ungleichen verdacht zu vermeiden lieber gewuͤnſchet/ daß dieſes<lb/> geſchaͤfft einem gantzen <hi rendition="#aq">collegio Theologico,</hi> daruͤber zu <hi rendition="#aq">deliberi</hi>ren und<lb/> zuſprechen/ waͤre auffgetragen worden/ da allemahl mehrere augen mehr<lb/> <fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [512/0528]
Das andere Capitel.
u. ſ. f. Aus dem nun/ was ſich da finden wird/ wird das gewiſſen ihm ſelbs
die antwort geben. Der HERR regiere auch hierinnen aller/ die mit dem
werck zuthun haben/ hertzen dahin/ daß ſie nur allein auf ſeinen willen mit
redlichem hertzen ſehen/ deſſen gewiß werden/ und ohne abſicht auf ſich oder
auf etwas deß ihrigen demſelben gehorſamlich ſich bequemen/ und daruͤber
von ſeiner guͤte allerſeits ſo viel reichern ſegen erfahren. Amen. 1683.
SECTIO X.
Als denſelben der Fuͤrſt nicht gern dimittiren
wolte/ an dieſen ein ſchreiben und verlang-
tes bedencken.
Goͤttliche gnade/ liecht und ſegen in Chriſto JEſu
Durchleuchtigſter Fuͤrſt
Gnaͤdigſter Fuͤrſt und HErr.
E. Hochfuͤrſtl. Durchl. gnaͤdigſtes iſt mir ſamt einſchluͤſſen wohl worden/
und habe daraus ableſend zur gnuͤge verſtanden/ daß dieſelbe/ nachdem ſie
mein an dero Hofpredigern geſtelltes conſilium geſehen/ mit demſelben/ ſon-
derlich daß ohn gehoͤrt der anderen parthey nichts ſchluͤßiges determiniren
wollen/ gnaͤdigſt vergnuͤgt zu ſeyn bezeugen/ hingegen die gnaͤdigſte confi-
denz gegen meine wenigkeit gefaſſet/ von mir einen Chriſtlichen an- und aus-
ſchlag in dieſer ſache zu erwarten/ darnach ſie ihre meſures zu nehmen haͤtten/
daher ſie auch ein vener. miniſterium zu dem er beruffen worden/ dahin
vermocht/ daß ſolches auch meine perſon ihm nicht laſſen entgegen ſeyn/ und
alſo mich als einen beyderſeits beliebten mediatorem nun gnaͤdigſt anlang-
ten/ meine gedancken hievon vorderlichſt einzuſchicken. Jch habe nun zum
allerfoͤrderſten mich zu erfreuen gehabt/ daß ob angeregtes mein einfaͤltiges
bedencken bey E. Hochfuͤrſtl. Durchl. ſtatt gefunden/ worinnen auch nicht
anders als nach meinem gewiſſen die theſin, was eigentlich in dergleichen
aͤnderung von allen ſeiten zu beobachten/ etwas entworffen/ aber freylich
aus mangel gegen berichts nichts endliches decidiren koͤnnen. Daß aber E.
Hochfuͤrſtl. Durchl. ein ſolches gnaͤdigſtes vertrauen gegen mich gefaßet/ ei-
ne ſolche wichtige angelegenheit anzuvertrauen/ und gleichſam zu compro-
mittiren/ habe ich dieſe ehr als unverdienet mit unterthaͤnigſtem danck zuer-
kennen; ob wohl nicht leugne/ daß meiner wenigkeit wohl bewußt/ und allen
muͤglichen ungleichen verdacht zu vermeiden lieber gewuͤnſchet/ daß dieſes
geſchaͤfft einem gantzen collegio Theologico, daruͤber zu deliberiren und
zuſprechen/ waͤre auffgetragen worden/ da allemahl mehrere augen mehr
als
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |